kaum sind die Dreharbeiten zur achten «24»-Staffel beendet, schon stehen die nächsten Termine auf dem Programm. Eine Pressetour führt Sie nach Deutschland. Dorthin, wo «24» lange Zeit ein ambitioniertes Projekt des Privatsenders RTL II war. Die ersten Staffeln holten dort sogar wirklich gute Quoten, doch das Interesse ließ nach. Nach RTL II nahmen sich ProSieben und kabel eins Ihrer Serie an, wirklich geschätzt wurde sie in Folge aber nur noch vom Pay-TV-Sender Sky, der nicht müde wird zu betonen, dass «24» neben «Lost» und «Rom» die erfolgreichste Pay-TV-Serie Deutschlands ist.
Es wird eine Abschiedstour, die Ihnen an diesem Wochenende ansteht. Am Sonntagabend werden Sie persönlich zu den treuesten Fans sprechen, zudem steht auch ein Termin an der Hochschule für Film und Fernsehen fest. Das klingt vorbildlich – Sie kümmern sich um den deutschen Filmnachwuchs. Jack Bauer war das ja nicht immer – Regeln haben ihn manchmal nicht interessiert. Eigentlich wäre es sehr interessant gewesen den Weg Bauers in einer neunten Staffel zu begutachten.
Vielleicht hätten Sie und Ihre Autoren schon früher mehr Mut beweisen müssen. Vielleicht gingen die Änderungen Staffel sieben schon in eine richtige Richtung, vielleicht waren sie aber nicht radikal genug. Acht Mal ging es bei «24» um Terroristen, Maulwürfe, Intrigen und falsche Verdächtigungen. Das hätte geändert werden müssen. Vermutlich wäre eine neunte Runde nur ein Aufguss des Bekannten geworden. Deshalb bin ich hin und her gerissen, ob ich das Ende von «24» gut oder schlecht finden soll. Eines aber steht fest.
Ich freue mich auf Sie in München.
Ihr Manuel Weis
Kiefer Sutherland spielte acht Staffeln lang die Hauptfigur Jack Bauer in der FOX-Serie «24».