«Chuck & Larry - Wie Feuer und Flamme» (RTL)
Wie in der letzten Woche möchte RTL auch am kommenden Sonntag mit einer Komödie bei den Fernsehzuschauern punkten. Die Free-TV-Premiere von «Chuck und Larry - Wie Feuer und Flamme» schlägt dabei jedoch einen ganz anderen Weg ein als «Ein Chef zum Verlieben» vor einer Woche. Im Mittelpunkt des Films aus dem Jahre 2007 stehen die beiden befreundeten, aber grundverschiedenen Feuerwehrmänner Chuck Levine (Adam Sandler) und Larry Valentine (Kevin James). Larry ist alleinerziehender Vater und noch immer recht mitgenommen vom Tod seiner Frau vor drei Jahren. Nachdem er Chuck eines Tages das Leben rettet, fällt ihm auf, dass er es versäumt hat, seine Kinder als Begünstigte seiner Lebensversicherung eintragen zu lassen. Die einzige Möglichkeit, dies noch nachzuholen, wäre das baldige Eingehen einer neuen Ehe. Und so kommt Larry auf die Idee, eine homosexuelle Beziehung mit seinem besten Freund vorzutäuschen, von der dieser jedoch so gar nicht begeistert ist.
Nachdem «King of Queens»-Star Kevin James bereits mit der Komödie «Hitch - Der Date Doktor» (2005) an der Seite von Will Smith auch im Kino fußfassen konnte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Komiker erneut auf der großen Leinwand blicken lassen würde. Das erste Mal geschah dies bereits ein Jahr später, in dem in Deutschland eher unbekannten «Verbraten und verkauft», zusammen mit seinem engen Freund Ray Romano («Alle lieben Raymond»). Beide hatten zuvor in den Rollen, die sie berühmt gemacht haben, schon einige Gastauftritte in der Sitcom des jeweils anderen absolviert.
Auch für «Chuck und Larry», der ein weiteres Jahr darauf in die Kinos kam, stand James gemeinsam mit einem alten Bekannten vor der Kamera. So hatte er selbst bereits eine Minirolle in der Komödie «50 erste Dates», während deren Hauptdarsteller Adam Sandler wiederum für eine Folge der neunten und letzten Staffel von «King of Queens» vorbeischaute. Für Sandler boten die Dreharbeiten von «Chuck und Larry» auch sonst ein gewohntes Umfeld, hatte Regisseur Dennis Dugan zuvor schon seine Komödien «Happy Gilmore» (1996) und «Big Daddy» (1999) sowie im Anschluss «Leg dich nicht mit Zohan an» (2008) inszeniert. Auch hatte «Chuck und Larry» mit vielen Adam-Sandler-Filmen die vorwiegend negativen Kritiken gemein. Und das obwohl sich niemand geringeres als Independent-Regisseur Alexander Payne («About Schmidt», «Sideways») nachträglich noch einmal einer kleinen Überarbeitung des Drehbuchs angenommen hatte. Vor den acht Nominierung bei der Verleihung der Goldenen Himbeere im Jahr 2008 konnte er «Chuck und Larry» jedenfalls nicht bewahren.
OT: «I Now Pronounce You Chuck and Larry» (2007) von Dennis Dugan; mit Adam Sandler, Kevin James, Jessica Biel, Dan Aykroyd und Steve Buscemi.
«Fantastic Four» (ProSieben)
Bei ProSieben ist es am Sonntag mal wieder Zeit für eine Comicverfilmung. Mit «Fantastic Four» möchte der Sender auf die in der nächsten Woche auf dem Plan stehende Free-TV-Premiere der Fortsetzung «Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer» einstimmen. Bei den titelgebenden Helden handelt es sich um vier Wissenschaftler (u.a. Jessica Alba, Chris Evans), die bei einer Weltraumexpedition kosmischer Strahlung ausgesetzt werden und fortan mit unterschiedlichen Superkräften ausgestattet sind. Zurück auf der Erde versuchen sie bald, die Pläne des nach Macht strebenden Dr. Doom (Julian McMahon) zu vereiteln, der ebenfalls an dem Einsatz im All teilgenommen hat und daher nun nicht minder übernatürlich begabt ist.
Mit «Fantastic Four» fanden weitere Superheldenfiguren aus dem unerschöpflichen Universum des Comicverlags Marvel ihren Weg auf die große Leinwand. Schaut man auf das Produktionsland der Comicverfilmung, stößt man neben den USA auch auf Deutschland. Denn neben Avi Arad, Geschäftsführer von Marvel Comics und daher Finanzierer fast aller Marvel-Verfilmungen, und Regisseur Chris Columbus («Kevin - Allein zu Haus», «Harry Potter und der Stein der Weisen»), befindet sich auch der deutsche Drehbuchautor und Erfolgsproduzent Bernd Eichinger auf der Liste der Produzenten des Films. Eichinger hatte sich nämlich bereits Mitte der 80er Jahre die Rechte an der Verfilmung der Comicreihe gesichert. Da solche Rechte jedoch zeitlich begrenzt sind, veranlasste er schon 1993 den Dreh eines entsprechenden Films, für den er nicht einmal zwei Mio. US-Dollar zusammenkratzen konnte. Eichinger gab damals jedoch auch keinem der Beteiligten preis, dass dieser nur der Verlängerung besagter Rechte dienen sollte.
Und so erlebte die erste «Fantastic Four»-Adaption lediglich eine einmalige Vorführung vor dem Vorstand der Marvel Comic, bevor sie schließlich gänzlich von der Bildfläche verschwand. Am Ende ging Eichingers Rechnung aber voll auf, kam es im Zuge des Comicverfilmungsbooms schlappe zwölf Jahre später dann doch noch zu der groß angelegten Hollywoodproduktion, die er sich erhofft hatte. Diese blieb zwar sowohl qualitativ als auch kommerziell hinter vielen anderen Adaptionen wie zum Beispiel «Spiderman» oder «X-Men» zurück, konnte aber dennoch einen ganz ansehnlichen Erfolg an den Kinokassen verbuchen. Für einen zweiten Teil, der bereits zwei Jahre später in den Kinos startete, hat es auf jeden Fall gereicht.
OT: «Fantastic Four» (2005) von Tim Story; mit Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans, Michael Chiklis, Julian McMahon.
Die Empfehlung von Quotenmeter.de
Der kommende Sonntag gehört aus filmischer Sicht eher zu jenen Tagen, die sich perfekt für einen DVD-Abend eignen. Denn weder RTL noch ProSieben bieten im Blockbuster Battle allzu hochwertige Filmkost. Zwar wissen sowohl «Chuck und Larry» als auch die «Fantastic Four» über weite Strecken ganz gut zu unterhalten, großes Kino sieht aber zweifellos anders aus. Beide Filme haben stets mit dem Abdriften in Albernheiten zu kämpfen. Während «Fantastic Four» darüber hinaus aber noch recht lieblos inszeniert ist und selbst für eine Comicverfilmung auf Logik keinen allzu großen Wert legt, gelingt es «Chuck und Larry» einen gewissen Charme zu entfalten.
So bemüht sich die Komödie abseits des typischen und häufig in unteren Niveaugefilden anzusiedelnden Adam-Sandler-Humors auch eine ernsthafte Toleranz-Botschaft zu vermitteln. Die Balance zwischen Komik und Ernsthaftigkeit gelingt dabei oft nur bedingt, erscheint das Ergebnis mit all seinen unterschiedlichen Zutaten doch oft recht unentschlossen. Doch einige durchaus gelungene Gags und die spielfreudig aufgelegte, auch in den Nebenrollen recht prominente Besetzung entschädigen hier und da für die Unzulänglichkeiten des Drehbuchs, dem man zu keiner Sekunde anmerkt, dass Alexander Payne als Skriptdoktor am Werk gewesen sein soll. Seine acht Nominierungen für die Goldene Himbeere hat der Film jedenfalls nicht wirklich verdient. Weniger ärgerlich als «Fantastic Four» ist «Chuck und Larry» nämlich allemal. Wer bisher jedoch so gar nichts mit dem in Adam-Sandler-Komödien vorherrschenden Ton anfangen konnte, sollte auch hier einen großen Bogen machen und dann doch eher auf die Fantastischen Vier oder - noch besser - eine DVD zurückgreifen.
Der Sieg geht an «Chuck & Larry - Wie Feuer und Flamme» um 20.15 Uhr auf RTL.