Vor dem großen Finale am Samstagabend schaute Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch beim Halbfinale von «DSDS» hinter die Kulissen.
Es hatte etwas, diese Ruhe vor dem Sturm, die vor den Toren des MMC Coloneum in Köln-Ossendorf herrschte. Spätestens am Haupteingang war sie dann vorbei. Davor wehten Werbeaufsteller von Sponsor Sony Ericsson noch im Wind, während je näher man dem Eingang kommt, desto mehr Menschen mit ulkigen T-Shirts und Fangesängen samt Utensilien einem auf dem Weg begegnen. Das Foyer gleicht dann völlig einem Tollhaus. Denn tausende Menschen warten hier gespannt auf den Einlass zu «Deutschland sucht den Superstar». Auch Quotenmeter.de hat vor dem großen Finale am Samstagabend bei der Castingshow hinter die Kulissen geblickt. Wie ist die Stimmung im Studio? Was mag das Erfolgsrezept einer der beliebtesten Sendung im deutschen Fernsehen sein? Was dürfen die Zuschauer zum Finale von «DSDS» erwarten? Fragen, denen Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch beim Halbfinale vor Ort in Köln-Ossendorf nachgegangen ist.
Der Blick von der Empore im Foyer des MMC Coloneum in Köln auf die mehreren tausend Menschen, die dem Beginn der Halbfinalshow von «Deutschland sucht den Superstar» entgegen fiebern, lässt nur ansatzweise erahnen, was im Studio los sein wird. Aus verschiedenen Ecken sind drei Namen zu hören: Mehrzad, Manuel, Menowin. Jene drei „M“, die um den Einzug ins Finale kämpfen werden. Die Fanlager haben sich zusammengefunden. Die Vorfreude ist riesig. Plakate wurden gemalt, Gesänge einstudiert. Am Support für ihren Kandidaten soll es an diesem Abend nicht scheitern. Auch jene Teenager sind da, die keine Folge der siebten «DSDS»-Staffel verpasst haben. Auf den Stühlen sind Leuchtstäbe von der mit der Produktion beauftragten Firma Grundy Light Entertainment ausgelegt worden. Die richtige Atmosphäre schafft man so schon vor der eigentlichen Show. Als dann die letzten Zuschauermengen einströmen gleicht das Studio schon einer einzigen Partymeile, die zur Einstimmung geradezu perfekt scheint.
Gute Laune und Feierstimmung. Da fehlen eigentlich nur die Bier(mix)getränke, die einige der Zuschauer offensichtlich schon intus haben, oder Cocktails, die später in der VIP-Lounge gereicht werden. Denn die Party-Atmosphäre ist gewollt. Die Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» ist auf Unterhaltung getrimmt und für den Besucher im Studio eine einzige, große Party wie man sie aus größeren Diskotheken und Partyhallen kennt. Von diesem Party-Flair wird der Zuschauer, mag er noch so schlecht gelaunt sein, schnell erfasst. Da braucht Warm-Upper Rene Travnicek nicht mehr viel zu tun, denn die gute Stimmung schaffen sich die drei Fanlager, jeweils um die Bühne herum platziert, selbst. Da wird ihm sogar die Show gestohlen. Denn sein «DSDS»-Rap zu Beginn geht teilweise in „Menowin“-Rufen unter. Die Fans von Manuel stimmen später ein Fußballlied an – auf ihren Favoriten zugeschnitten. Dabei unterbrechen sie die wichtigen Hinweise zur Live-Show, die Rene Travnicek dem Publikum im Studio ans Herz legen soll. Viel zu beachten gibt es ohnehin nicht, denn wie der Anheizer mehrfach bekundet, „ist fast alles erlaubt“. Da nehmen ihn die Fans beim Wort: Es wird angefeuert, geschrien, frenetisch geklatscht, zwischendurch sogar in den vorderen Reihen ein wenig getanzt. Dann gibt es Stand-Ovations. Der Applaus der Zuschauermenge wird schon mal voraufgezeichnet. Ein paar Anleitungen für den Beginn der Show gibt es noch, dann steht Marco Schreyl auf der Bühne.
Die Bühne übrigens hat sich seit der ersten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» nur unwesentlich verändert. Die hervorragende Lichttechnik, die Grundy Light Entertainment für die Produktion von «Deutschland sucht den Superstar» verwendet, bietet alle Facetten auf, die zum Standard jeder guten Diskothek, gehören. Teilweise gar noch besser. Der Aufbau der stufenweise angelegten Sitzreihen vor der großen «DSDS»-Bühne gleicht dem eines griechischen Amphitheaters, obgleich die „Arena“ dort unten, wo die Kandidaten ihr Bestes geben wollen, alles andere als oval ist. Vielmehr hat sie etwas von einem kurzen Topmodel-Laufsteg zum Tisch der Jury, wo Dieter Bohlen und seine Kollegen die Auftritte bewerten. Drei Säulen bestimmen das Bühnenbild. Zwischen mittlerer und linker Säule befindet sich weiter hinten im Dunkeln die Band, die den Ton angibt. Die größte Säule in der Mitte dient als Hintergrundbegleiter für die Musik-Interpretationen und auch für Einspieler sowie Animationen, die zur perfekten Inszenierung beitragen. Über den Köpfen der Zuschauer kreist die „Spider-Cam“. Professionell wird hier an Umsetzung der beliebten Show gearbeitet. Grundy Light Entertainment macht nicht nur durch die spitzenmäßige Lichttechnik einen guten Job, sondern hat augenscheinlich maßgeblichen Anteil an der nahezu perfekten Inszenierung. Die Routine, die schon die Bühne symbolisiert, ist ausschlaggebend. Ein Teil des Erfolgs.
Lesen Sie auf der nächsten Seite von der Selbstinszenierung des Marco Schreyl und dem Auftritt von Mark Medlock.