Blockbuster-Battle

«Königreich der Himmel» vs. «Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer»

von
Mittelalterliches Rittergetümmel oder mittelprächtige Comic-Fortsetzung? Quotenmeter.de verrät, bei welchem Film sich das Einschalten lohnt.

«Königreich der Himmel» (RTL)

RTL setzt im bevorstehenden Blockbuster Battle mit «Königreich der Himmel» auf epochale Unterhaltung mit Starbesetzung. Der Historienfilm aus dem Jahr 2005 ist unmittelbar vor Beginn des dritten Kreuzzugs angesiedelt und erzählt die Geschichte des Schmieds Balian (Orlando Bloom), den es eher unfreiwillig in das umkämpfte Jerusalem verschlägt. Dort sieht er sich mit den Spannungen zwischen Christen und Moslems konfrontiert und erkennt bald, dass die Machenschaften der kriegslüsternen Tempelritter um Guy de Luisignan (Marton Csokas) einen offenen Krieg mit Sarazenenherrscher Saladin (Ghassan Massoud) unvermeidbar machen.

Nachdem Regisseur Ridley Scott um 1980 mit «Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt» (1979) und «Blade Runner» (1982) gleich zwei Klassiker des Science-Fiction-Genres schuf, wurde es vergleichsweise ruhig um den britischen Filmemacher. Zwar machte er vor allem in den 90er Jahren sowohl positiv («Thelma & Louise») als auch negativ («Die Akte Jane») von sich reden, doch konnte er erst mit dem grandiosen Drama «Gladiator» (2000) an frühere Erfolge anknüpfen. Der fünffach oscarprämierte Monumentalfilm leitete gar die produktivste Phase des damals bereits 62jährigen Scott ein. In diese Zeit fällt auch das Kreuzzugdrama «Königreich der Himmel», das er nach einem Drehbuch des späteren Oscargewinners William Monahan («Departed - Unter Feinden») inszenierte. Auch wenn sich der Australier Russell Crowe, der in allen folgenden Filmen Ridley Scotts die Hauptrolle bekleiden sollte, bei «Königreich der Himmel» nicht auf der Besetzungsliste befand, gelang es dem Regisseur mit Schauspielern wie Orlando Bloom, Jeremy Irons, Liam Neeson und dem lediglich maskiert auftretenden Edward Norton dennoch eine äußerst illustre Besetzung vor der Kamera zu versammeln.

OT: «Kingdom of Heaven» (2005) von Ridley Scott; mit Orlando Bloom, Eva Green, Jeremy Irons, Marton Csokas und Liam Neeson.

«Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer» (ProSieben)


Nach der Wiederholung des ersten Teils der «Fantastic Four»-Reihe am vergangenen Sonntag hat ProSieben für diese Woche nun die Free-TV-Premiere von deren Fortsetzung «Rise of the Silver Surfer» ins Programm genommen. In der Comicverfilmung aus dem Jahr 2007 wollen sich Reed Richards alias Mr. Fantastic und Susan Storm, besser bekannt als Invisible Woman, endlich das Ja-Wort geben. Doch werden die Hochzeitsfeierlichkeiten durch die Ankunft eines mysteriösen silbernen Wesens gestört, das eine Schneise der Verwüstung durch New York zieht. Um die Bevölkerung zu schützen, beschließen die Fantastic Four, gegen den „Silver Surfer“ vorzugehen.

Obwohl «Fantastic Four» im Jahre 2005 eher zu den kommerziell schwächeren Comicverfilmungen gehörte, genügte das dennoch recht ansehnliche Einspielergebnis den Verantwortlichen bei 20th Century Fox sowie den Produzenten um Marvel-Geschäftsführer Avi Arad, Regisseur Chris Columbus («Kevin - Allein zu Haus», «Harry Potter und der Stein der Weisen») und Erfolgsproduzent Bernd Eichinger, um den Dreh einer Fortsetzung in Auftrag zu geben. Für diese kam sowohl vor als auch hinter der Kamera annähernd das gleiche Team zusammen, das zwei Jahre zuvor schon den ersten Teil der Comicadaption realisiert hatte. Zuwachs bekam die Darstellerriege durch den US-amerikanischen Schauspieler Doug Jones, der für die Bewegungen des titelgebenden Silver Surfers verantwortlich zeichnete und sich auch vorher bereits insbesondere durch die meist mit aufwendigem Make-Up-Einsatz verbundene Verkörperung nichtmenschlicher Charaktere (z.B. in «Hellboy» oder «Pans Labyrinth») einen Namen gemacht hatte. Die Zukunft der «Fantastic Four»-Reihe ist derweil noch ungewiss. Da «Rise of the Silver Surfer» hinter den Erwartungen des Studios zurückblieb, scheint jedoch ein Neustart des Franchises zurzeit die wahrscheinlichste Möglichkeit der Fortführung zu sein.

OT: «Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer» (2007) von Tim Story; mit Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans, Michael Chiklis und Doug Jones.

Die Empfehlung von Quotenmeter.de


War die Entscheidung zwischen dem ersten Teil der «Fantastic Four»-Reihe und der Komödie «Chuck & Larry» in der letzten Woche noch eine recht knappe, fällt das Ergebnis an diesem Sonntag auf jeden Fall eindeutiger aus. Denn an den Grundzutaten der mäßigen Comicverfilmung hat sich auch in deren Fortsetzung «Rise of the Silver Surfer» nicht allzu viel getan. Schlimmer noch. Die einzelnen Stationen des Actionfilms werden ohne bemerkenswerte Höhepunkte oder eine wünschenswerte Vertiefung der Hauptfiguren äußerst lieblos und in vorwiegend hektischer Form abgehandelt, sodass es kein wirkliches Vergnügen ist, dem ohnehin gewöhnungsbedürftigem Geschehen zu folgen. «Königreich der Himmel» dagegen hat bei einer Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden in der Tat einige Längen und Storyschwächen, lebt jedoch von der packenden Inszenierung Ridley Scotts, der mit dem Historienfilm zwar keineswegs an die Klasse seines ähnlich gelagerten «Gladiator» heranreicht, mit eindrucksvollen Bildern aber dennoch einmal mehr sein Regietalent unter Beweis stellt. Das fesselnde Spiel der erstklassigen Darstellerriege und einige auch heute noch brisante und teilweise sogar nachdenklich stimmende inhaltliche Aspekte sind es schließlich, die RTL endgültig ein weiteres Mal zum Sieg im Blockbuster Battle verhelfen.

Der Sieg geht an «Königreich der Himmel» um 20.15 Uhr auf RTL.

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