Person der Woche

An den «DSDS»-Finalisten scheiden sich die Geister

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Seit vergangenem Samstag hat Deutschland einen neuen «Superstar» - doch wo viel Licht ist, fällt auch viel Schatten.

Alle Jahre wieder holt RTL mit «Deutschland sucht den Superstar» sein vielleicht erfolgreichstes Format zurück auf die Bildschirme der Bundesrepublik - am vergangenen Samstag wurde der 28-jährige Mehrzad Marashi zum bis dato siebten Castingsänger gewählt. Doch auch nach fast einer Dekade scheiden sich die Geister, ob das, was RTL so hochtrabend als den neuen deutschen «Superstar» vermarktet, mit ehrlicher Musik viel gemein hat. Die Quoten verkünden derweil nur Erfolge: Im Schnitt verfolgten mit 7,58 Millionen Zuschauer und 39,2 Prozent der werberelevanten Zielgruppe fast 1,5 Millionen mehr Deutsche die Finalshow als noch im vergangenen Jahr. Die Entscheidung gegen Mitternacht war sogar noch beliebter, denn durchschnittlich 7,07 Millionen Zuschauer, 38,6 Prozent aller Fernsehenden und grandiose 50,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen fieberten mit.

Wohl auch gerade wegen des großen Erfolgs der Sendung ist sich auch die Presse nicht zu schade, jedes Jahr aufs Neue über die RTL-Produktion zu berichten. So lancierte die Boulevardzeitung «Bild» in diesem Jahr unter dem reißerischen Motto «So ein Typ darf nicht Superstar werden!" eine Kampagne gegen den Finalshowteilnehmer und Zweitplatzierten Menowin Fröhlich. Oliver Pocher hingegen riss sich geradezu darum, Fröhlich in seiner Sat.1-Sendung «Die Oliver Pocher Show» als Gast begrüßen zu dürfen - nachdem dieser seine Teilnahme schon bestätigt hatte, machte RTL allerdings einen Rückzieher und verwies auf eine drohende Vertragsstrafe von bis zu 250.000€. Statt bei Pocher wird Fröhlich nun seine Runden bei der hauseigenen RTL-Sendung «Let's Dance» ziehen - welche Aufgabe ihm dort zuteil wird, ist allerdings noch unklar.

Spannend geht es auch im Internet zu. Da die hohe Popularität des neuen «Superstars» sich mehr als positiv auf Albumkäufe und digitale Downloads auswirkt, zog in den vergangenen Tagen eine Aktion der besonderen Art ihre Kreise im Internet: Verschiedene Blogs und Gruppen in sozialen Netzwerke riefen dazu auf, die mittlerweile 14 Jahre alte Hitsingle «Boomerang» von Jasmin Wagner, damals noch bekannt als Blümchen, als Protest gegen den «DSDS»-Einheitsbrei an die Spitze der Downloadcharts zu bringen. Was sich wie eine geplante PR-Aktion von Wagners Management zum ebenfalls zufällig in diesen Tagen stattfindenden Bühnenjubiläum anhört, brachte das Lied immerhin bis auf Platz 2 der gängigsten Downloadportale. Mehrzad Marashi war damit allerdings nicht zu übertrumpfen: Er stellte mit seiner Siegersingle «Don't believe» sogar einen Rekord für die meisten Downloads in 24 Stunden auf und hält sich bis heute auf Platz 1 der Charts.

Kurz-URL: qmde.de/41554
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