20 Jahre Sat.1: Die ersten Jahre

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Am 1. Januar 1984 um 09.58 Uhr, zwei Minuten vor dem geplanten Sendestart geht das erste Rotlicht an. Jürgen Doetz, Sat.1 Geschäftsführer seit der ersten Stunde begrüßt die Zuschauer aus einem Kellerstudio in Ludwigshafen. Zunächst hieß aber Sat.1 anders: Unter PKS ging der Bällchensender an den Start. Und weil anfangs nicht jede Fernsehzeitschrift das PKS aufnahm, gab es eine eigene Fernsehzeitschrift.



Wer dachte, dass Sat.1 schon immer eigenproduzierte Nachrichten hatte, der irrt. Anfangs mussten die Sendebänder bei Wind und Wetter mit dem Motorradkurier von Frankfurt nach Ludwigshafen gefahren werden.



Zwischen Filmen und Serien gab es noch die TV-Ansagerinnen: Marion Matschoss, Susanne Kripp, Irene Joest und Margit Kehry waren die Moderatorinnen der ersten Stunde.



Mit Lizenzware machte sich Sat.1 in den 80er Jahren einen Namen. Weltstars wie Sean Connery und Harrison Ford wurden beim Bällchensender gesichtet.



Der erste Film war «Der Unverbesserliche» mit Jean-Paul Belmondo. Zugegeben ist das kein Highlight, aber der Anfang einer Filmphilosophie, wie auch den «SAT.1 FILMFILM». Nach Sat.1 ist das eines der meist zitiertest Programmlabeln in Deutschland. Anfang der neunziger Jahre wurde es eingemottet, seit 1997 steht es wieder für Kino in Sat.1.



Und genau unter diesem Label liefen schon viele Filme duzende Male. Die Top 5 Sat.1-Filme nach der Anzahl der Primetime-Ausstrahlungen:

1. «Star Trek»-Reihe

2. «Asterix»-Reihe

3. «Sissi»-Reihe

4. «Der Prinz aus Zamunda»

5. «Nur 48 Stunden»



US-Serienklasser wie «Auf der Flucht», «Bezaubernde Jeanie» oder «Bonanza» haben die Sat.1-Zuschauer unterhalten. Heute sind sie längst von Serien „Made by Sat.1“ aus der Primetime verdrängt worden – den einem freut es, der andere sehnt sich traurig zurück. «Baywatch» erzielte bei den 14-49-Jährigen Marktanteile von bis zu 30 Prozent. Was viele gar nicht wissen: Die Serie wurde bis 2001 produziert, im Februar 2003 lief ein Fernsehfilm auf FOX und Sat.1 strahlte die letzten Staffel noch nicht aus.



Output-Deals unter anderem mit Columbia Tristar und Constantin Film beschwerten Sat.1 schon immer Traumwerte. Die Premiere von «Rossini» im Oktober 1998 sahen acht Millionen Zuschauern, danach folgten Erstausstrahlungen wie «Men in Black», «Die Hochzeit meines besten Freundes» oder «Besser geht’s nicht».



Am 10. Dezember 1993 strahlte Sat.1 zum ersten Mal «Kevin – Allein zu Haus» aus und stellte damit wohl einen Rekord in der Fernsehneuzeit auf: 12,7 Millionen Zuschauer waren dabei und selbst bei der letzten Ausstrahlung waren es noch drei Millionen.



Was „Kevin“ vor zehn Jahren war, ist „Stuart Little“ im Jahre 2003. Der Spielfilm begeisterte 6,81 Millionen Zuschauer. Bei allen Zuschauern waren 18,6 Prozent dabei, 26,7 Prozent bei den 14-49-Jährigen und bei den 3-13-Jährigen 54,8 Prozent.



Mit dem Realfilm «Asterix & Oberlix gegen Cäsar» wurden auch mehr als sieben Millionen Zuschauer begeistert. In diesem Jahr folgt der zweite Film der Reihe.



Schon längst ist Sat.1 für Kino-Hits nicht mehr Abspielstation, sondern auch immer öfter Partner: Als Koproduzent erfolgreicher Spielfilme wie «Sonnenallee» beweißt Sat.1 Gespür. Leander Haussmanns ostalgische Komödie war einer der erfolgreichsten deutschen Filme der letzten Jahre und begeisterte bei der Free-TV-Premiere in Sat.1 6,4 Millionen Zuschauer. Zu den aktuellen Kinoproduktionen zählen die Hits «Herr Lehman» oder «Das Wunder von Bern».



Neben Filmen und Serien hatte Sat.1 früher schon Nachrichten. Zuerst noch die FAZ-Nachrichten, dann eigene.



Vor 16 Jahren wurden die Frühaufsteher in Sat.1 zum ersten Mal mit «Deutschland heute morgen» geweckt. Was hat sich seitdem nicht alles geändert – an Studio, Kulisse, Moderatoren und nicht zuletzt am Namen. Behauptet aber hat sich das «Sat.1 Frühstücksfernsehen» gegen die Konkurrenzen von RTL und ProSieben, die es schon lange nicht mehr gibt. Die Sat.1-Morningshow erzielt im deutschen Fernsehen die besten Reichweiten.



Die preisgekrönte Reportagereihe «24 Stunden» ging Anfang 1993 auf Sendung. Sie setzt auf die alltäglichen Themen in Form von klassischen Reportagen – vom Hobbybastler über Kammerjäger bis zum Schulschwänzer. Zwei sympathische Ruhrpott-Cops haben es mit Hilfe von «24 Stunden» zu landesweiter Berühmt- und Beliebtheit gebracht: „Toto & Harry“.



«Einspruch» hieß die Live-Show von Ulrich Meyer, die von April 1992 bis Dezember 1994 härtesten TV-Streit zum Programm erklärte – und damit auch oft Einspruch provozierte.



Reportagen, historische Dokumentationen und investigative Features bietet die erfolgreiche «Spiegel TV-Reportage», die seit 1990 am späten Montagabend läuft.



Von 1990 bis 1998 moderierte Erich Böhme «Talk im Turm» - eine wöchentliche Gesprächsrunde, an der niemand vorbeikam, der in Politik Rang und Namen hatte oder sich für Politik interessierte. 2002, kurz vor der Bundestagswahl, legte er mit fünf «Talk im Turm – Spezial»-Sendungen nach, bevor er sich endgültig aus dem Fernsehen zurückzog.



Die wirklichen Nachrichten gibt es bei Sat.1 schon Jahre bei «18:30 – Sat.1 Nachrichten». Unzählige bekannte Fernsehgesichter moderieren oder moderierten die Nachrichten: Andrea Scherell, Armin Halle, Eddie Lange, Stephan Strothe, Gabriele Schulz, Karsten Klaue, Hans-Hermann Gockel, Brigitte Weirich, Ulrich Meyer, Bettina Cramer, Susanne Kripp, Martina Ruperti, Dieter Kronzucker, Karl-Ulrich Kuhlo, Sascha Rusch, Sylvia Bommes, Martin Haas, Jochen Sattler und die derzeitige Anchor-Frau Astrid Frohloff.



Und so schließt sich die erste Ausgabe von «20 Jahre Sat.1». In Ausgabe Zwei stoßen wir weiter vor, berichten über die ersten Flops und die ersten Shows in Sat.1.

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