Lena Meyer-Landrut hat vor ihrer Gesangskarriere im Trash-TV am Nachmittag mitgespielt. Schlimm?
Ich hab´s ja schon geahnt: Ein solch unbeschriebenes Blatt, wie sie es vorgab zu sein, ist Lena Meyer-Landrut sicherlich nicht. Die 18-Jährige ist der Shooting-Star der deutschen Musikszene, nachdem sie vor einigen Wochen den Vorentscheid zum «Eurovision Song Contest» namens «Unser Star für Oslo» gewonnen und mit ihrem Sieger-Song „Satellite“ mittlerweile Platin-Status erreicht hat. Seit einigen Tagen streitet sich aber der Boulevard, vornehmlich die BILD, um die besten Szenen aus einer nicht ganz sauberen Vergangenheit des süßen Kükens Lena.
Angefangen hatte alles in der «Oliver Pocher Show» vom vergangenen Freitag, als der Entertainer Szenen aus dem Sat.1-Archiv zeigte, in denen Lena bei der Crime-Doku «K11» als Laiendarstellerin zu sehen war. Ob die damalige Ankündigung Pochers, noch mehr Lena-Szenen aus dem Giftschrank des Senders auszumotten, ernst gemeint war, konnte man nicht wissen. Doch dem investigativen Premium-Journalismus der Bild-Zeitung ist es zu verdanken, dass wir aktuell über weitere peinliche Schauspielauftritte Lenas informiert werden. So war sie nicht nur beim Court-Format «Richter Alexander Hold» zu sehen, sondern auch in pikant-freizügigen Badeszenen in der RTL-Sendung «Helfen Sie mir!», die im Sommer 2009 als moderne «Notruf»-Kopie am Nachmittag gescheitert war.
Zum behutsam aufgebauten medialen Image, das Lena bisher verkörpert, wollen die Trash-Auftritte nicht wirklich passen. Zu ihrem Privatleben wollte die Abiturientin bisher nie Fragen beantworten – sicherlich auch eine Konsequenz daraus, dass Stefan Raab ihr Mentor auf dem Weg zum Grand Prix ist. Bestimmt sind ihr heute im Nachhinein die früheren Fernsehauftritte peinlich, aber wenn dies schon die schlimmsten Leichen sind, die Lena im Keller hat, dann dürfte sie von den vergangenen deutschen Grand Prix-Kandidaten noch die harmloseste sein.
Ihrem Erfolg werden die schauspielerischen Eskapaden ohnehin nur wenig abkömmlich sein. Aktuell belegt sie wieder Platz 1 der Singlecharts noch vor dem «DSDS»-Gewinner Mehrzad, der nach nur einer Woche schon wieder Platz an der Spitze machen musste. Die Videos von ihren «K11»-Auftritten wurden bei YouTube bisher nur wenige tausend Mal angeklickt – nichts im Vergleich zu den Millionenabrufen, die durch Interviews oder Ausschnitte von «Unser Star für Oslo» generiert wurden. Und solange sich nicht plötzlich weitere Trash-Videos mit der deutschen ESC-Hoffnung finden lassen, wird das Thema schon in wenigen Tagen erledigt sein. In der "ZEIT" werden solche Lappalien wie die der Trash-Auftritte Lenas gerne mal "Prominent ignoriert", wie es auf der Titelseite der Wochenzeitung heißt. Wenn schließlich doch ein Statement her muss, dann greift glücklicherweise auch hier die altbekannte Standardfloskel: „Ich war jung und brauchte das Geld.“