«Iron Man 2»
Es ist sicherlich kein Leichtes, aus der Flut von Comicverfilmungen herauszustechen, die sich über die Kinozuschauer heutzutage unaufhaltsam ergießt. Dass es dem Kinoauftritt der 1963 erfundenen Marvel-Figur «Iron Man» im Jahre 2008 dennoch gelang, darüber sind sich viele Kritiker einig. Und tatsächlich wusste der Blockbuster durch eine gehörige Portion Humor und den ausgezeichneten Cast über weite Strecken gut zu unterhalten. Auch wenn er dabei längst nicht die Klasse und Originalität moderner Genreperlen wie «Sin City» (2005), «The Dark Knight» (2008) oder «Watchmen» (2009) erreichte. Dafür konnte er zweifellos mit der mutigen Besetzung der Hauptfigur ordentlich punkten. Der in der Vergangenheit immer wieder durch seine Drogeneskapaden aufgefallene Robert Downey Jr. («Chaplin», «Sherlock Holmes») schien die ihm wie auf den Leib geschriebene Rolle sichtlich zu genießen und erntete für seine einnehmende Darstellung von allen Seiten überschwängliches Lob. So ist es zum Großteil wohl auch sein Verdienst, dass der Film am Ende weltweit fast 600 Mio. US-Dollar einspielen konnte.
Natürlich waren daraufhin schon bald zwei Fortsetzungen in trockenen Tüchern. Ganz zu schweigen von dem für 2012 geplanten und in «Der unglaubliche Hulk» (2008) und den «Iron Man»-Filmen bereits angedeuteten Großprojekt «The Avengers», in dem gleich mehrere Marvel-Superhelden aufeinander treffen werden. Zuvor muss sich Iron Man aber nun erstmal in seinem zweiten großen Kinoauftritt behaupten. «Iron Man 2» setzt etwa sechs Monate nach dem Ende des ersten Teils an. Nun, da die Welt weiß, dass unter dem Anzug des „Eisenmanns“ der Waffenmogul Tony Stark steckt, drängt die US-Regierung den Multimilliardär dazu, die mächtige Technologie seiner eigenhändig entworfenen Rüstung preiszugeben. Stark sieht dafür aber keinen Grund, verfügt doch keine Macht der Erde über ebenbürtige Waffensysteme. Doch als der finstere Ivan Vanko (Mickey Rourke) in ähnlich konstruierter Montur auf den Plan tritt, wird er eines besseren belehrt. Inwieweit dies der Ausgangspunkt für fulminantes Popcornkino ist, verrät die Quotenmeter.de-Kinokritik am Freitag.
OT: «Iron Man 2» von Jon Favreau; mit Robert Downey Jr., Mickey Rourke, Gwyneth Paltrow, Don Cheadle und Scarlett Johansson.
«Survival of the Dead»
George A. Romero kann es einfach nicht lassen. Mit «Survival of the Dead» liefert der inzwischen 70jährige Regisseur das nächste Stück seines damit schon sechs Filme umfassenden Zombiezyklusses ab. Begonnen hatte alles bereits im Jahre 1968 mit dem äußerst billig produzierten Horrorfilm «Die Nacht der lebenden Toten» (OT: «Night of the Living Dead»), der schon damals zum Kultfilm avancierte. Aufgrund seiner frischen Ideen und der unterschwelligen Gesellschaftskritik stellt er in den Augen vieler einen Meilenstein des modernen Horrors da, der das Bild von Untoten in Filmen entscheidend prägte. Es folgten die Quasi-Fortsetzungen «Zombie» (1978, OT: «Dawn of the Dead») und «Zombie 2» (1985, OT: «Day of the Dead»), bevor Romero schließlich eine längere Auszeit vom Zombiefilm nahm. Als das populäre Subgenre mit Filmen wie «Resident Evil» oder «28 Days Later» (beide 2002) jedoch ein modernes Comeback feierte und George Romero sowie seine Filme vor allem durch den Erfolg des Remakes von «Dawn of the Dead» (2004) wieder ins Gespräch kamen, meldete sich auch der Altmeister höchstpersönlich mit neuen Zombiewerken zurück. Nachdem «Land of the Dead» (2005) und «Diary of the Dead» (2007) den Anfang gemacht haben, setzt Romero seine Reihe nun mit «Survival of the Dead» fort.
Im Zentrum des Films steht eine militärische Spezialeinheit, die sich angesichts einer um sich greifenden Zombieepidemie auf eine scheinbar sichere Insel retten will. Doch auch dort haben sie bald keine Ruhe mehr vor den wandelnden Toten. Und als wäre dies nicht schon genug, geraten sie auch noch mitten in den unerbittlichen Zwist zweier verfeindeter Familien, die sehr unterschiedliche Ansichten vom angemessenen Umgang mit den Untoten haben. Ob Romero in seinem sechsten Zombiefilm abseits der netten Grundidee dem Genre tatsächlich noch etwas Neues hinzufügen kann oder mit seinem Zombielatein nun allmählich am Ende ist, zeigt sich ab Donnerstag in den deutschen Kinos.
OT: «Survival of the Dead» von George A. Romero; mit Alan van Sprang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe, Richard Fitzpatrick und Devon Bostick.
«Das Leuchten der Stille»
Nachdem erst in der letzten Woche mit «Mit dir an meiner Seite» die Verfilmung einer Geschichte des US-amerikanischen Schriftstellers Nicholas Sparks («Wie ein einziger Tag», «Message in a Bottle») ihren Weg in die deutschen Kinos gefunden hat, steht für den kommenden Donnerstag schon die nächste Adaption eines Romans des Bestsellerautors in den Startlöchern. In «Das Leuchten der Stille» dreht sich alles einmal mehr um die Liebe. So lernt der US-Army-Soldat John (Channing Tatum) während seines Heimaturlaubes die College-Studentin Savannah (Amanda Seyfried) kennen. Die beiden verlieben sich unsterblich ineinander, doch steht Johns Rückkehr zu seiner Einheit kurz bevor. Um ihre Beziehung über die Distanz aufrechtzuerhalten, beschließen sie, sich regelmäßig Briefe zu schreiben.
Mehr als von «Mit dir an meiner Seite» ist von «Das Leuchten der Stille» angesichts dieser ebenfalls wenig originellen Story wohl auch nicht zu erwarten. Zumindest ist der Regiestuhl mit Lasse Hallström dieses Mal wesentlich prominenter besetzt. Doch hat der schwedische Regisseur, der für so eindrucksvolle Dramen wie «Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa» (1993), «Gottes Werk und Teufels Beitrag» (1999) oder «Chocolat» (2000) verantwortlich zeichnete mit seinem letzten Film «Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft» (2009) auch einen Hang zu seichtem Kitsch demonstriert. Das lässt gerade für eine Nicholas-Sparks-Verfilmung nichts Gutes hoffen. Wer jedoch von rührseligen Herzschmerzgeschichten nicht genug kriegen kann, darf sich schon auf den bevorstehenden Donnerstag freuen.
OT: «Dear John» von Lasse Hallström; mit Channing Tatum, Amanda Seyfried, Henry Thomas, Scott Porter und Richard Jenkins.