
Nach einem Studium der Rechtswissenschaften arbeitete der gebürtige Münchner Ulrich Wilhelm zunächst als freier Journalist. 1991 trat er in den Staatsdienst ein und war unter anderem Pressesprecher des Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Seit November 2005 ist Wilhelm Chef des Presseamtes der Bundesregierung sowie Regierungssprecher im Rang eines Staatssekretärs. An der Kandidatur Wilhelms gab es vor der Wahl viel Kritik, eine Debatte um die Einflussnahme der Politik auf die öffentlich-rechtlichen Sender war entbrannt.
Allen voran der ehemalige Chefredakteur des ZDF Nikolaus Brender, der sich selbst als Opfer politischer Machtspiele sieht, war der größte Kritiker an der Kandidatur von Ulrich Wilhelm. Einige Mitglieder des BR-Rundfunkrats kritisierten eine zu kurze Vorschlagsfrist und vertraten die Ansicht, Wilhelm sei „in diversen Kungel- und Klüngelrunden der Boden bereitet“ worden. Die nun vollzogene Wahl Wilhelms sei eine "Bankrotterklärung für die gesetzlich geforderte Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks".