Während sämtliche am Freitagabend gesendeten amerikanische Streifen nur mittelmäßige Werte einfuhren, konnte ein französischer Film überzeugen.
Vergleichsweise selten kommt es vor, dass auf dem Münchener Privatsender ProSieben international erfolgreiche Filme laufen, die nicht aus den USA kommen. Der französische Thriller «Die purpurnen Flüsse» ist ein solcher Fall. Der Film, in dem der international bekannte Schauspieler Jean Reno die Hauptrolle spielt, generierte am Freitagabend starke 2,28 Millionen Zuschauer und einen daraus resultierenden guten Marktanteil von 7,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Insbesondere die jüngeren Zuschauer ließen sich von der Tatsache, dass der gezeigte Film dieses Mal nicht aus Nordamerika kam, nicht vom Einschalten abhalten. Dies belegen 1,56 Millionen Interessierte, die der Sendeanstalt in der werberelevanten Zuschauergruppe nicht nur einen deutlich überdurchschnittlichen Marktanteil von 14,0 Prozent bescherten, sondern damit den Sender in der Zuschauergunst auch prompt mit Platz zwei hinter RTL belohnten.
Ansonsten wurden auf den deutschen Free-TV-Sendern zur abendlichen Sendezeit nur noch drei weitere Spielfilme gezeigt, die allesamt aus den Vereinigten Staaten kamen. ProSieben zeigte im Anschluss an den Film noch «Saw II», der jedoch aufgrund seiner Freigabe ab 18 Jahren erst ab 23 Uhr hätte ungeschnitten gezeigt werden können. Wohl auch aufgrund der Angst vieler potenzieller Zuschauer vor einem weiteren Schnittfestival konnte der im Kino überaus beliebte Killer Jigsaw auch bei dieser Ausstrahlung nicht vollends überzeugen. Mit 1,42 Millionen Zuschauern und 6,3 Prozent Marktanteil lief es zwar noch recht ordentlich, aber ebenso wenig grandios wie beim jungen Publikum. Hier ließen sich nur 1,14 Millionen Horrorfans vom zweiten Teil der Filmreihe schocken, was immerhin zu ordentlichen 11,8 Prozent Marktanteil führte.
Und auch RTL II versuchte am Freitagabend sein Glück mit amerikanischen Filmen. Der Abenteuerfilm «Die Goonies» aus dem Jahre 1985 sollte wohl vor allem Familien anlocken, die sich ansonsten bei keinem anderen Sender heimisch fühlten. Dies waren offensichtlich nicht gerade sonderlich viele, denn mit 0,94 Millionen Zuschauern und 3,2 Prozent lief es bei allen Zuschauern ebenso unterdurchschnittlich wie in der jungen Zuschauerschaft, wo 0,63 Millionen zu unbefriedigenden 5,7 Prozent Marktanteil führten. Etwas Besserung bescherte dann ausgerechnet die französisch-amerikanische Co-Produktion «Unleashed - Entfesselt», die mit 0,72 Millionen und 3,9 Prozent Marktanteil dem Senderschnitt sehr nahe kam. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen besserte sich die Situation des Senders leicht, denn mit 490.000 Zuschauern ging es hoch auf exakt 6,0 Prozent.