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In der Tat ist der prompte Wechsel von der Politik in den Führungsposten des Bayrischen Rundfunks nicht unproblematisch, hat der Intendant doch die Aufgabe, die journalistische Unabhängigkeit und Eigenständigkeit des Senders zu gewährleisten. Die dazu nötige Staatsferne kann man Wilhelm aufgrund seiner Nähe zur CSU jedoch durchaus abstreiten. Und so kritisieren viele, allen voran auch Brender, dass die Wahl Wilhelms mit Demokratie nicht viel zu tun hatte, weil sein Gegenkandidat bereits vor dem offiziellen Ergebnis fast ohne Chancen war.
Der Kritisierte selbst verkündete, er werde sich "mit ganzer Kraft, Leidenschaft und aller Professionalität, die ich aufbringen kann, einbringen." Dazu gehöre auch, das Prinzip der Staatsferne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schützen. Dies werde von ihm als Intendanten künftig "verkörpert, geschützt und bewältigt". Sein Amt als Regierungssprecher werde er bereits im Juli aufgeben, um bis zu seiner Berufung zum Intendanten im Februar kommenden Jahres Abstand von seinen bisherigen Tätigkeiten zu gewinnen.