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Der nun vom Dienst freigestellte Mitarbeiter hatte «Heilung unerwünscht», das am 19. Oktober 2009 im Ersten gezeigt wurde, betreut. Darin ging es um die Geschichte einer Hautcreme, die Beschwerden wie Neurodermitis oder Schuppenflechte heilen könne. Der Autor des Beitrags machte klar, dass die Pharmaunternehmen die Marktanführung dieser Creme verhinderten. Zweifel an der Unabhängigkeit des Autors in seiner Argumentation und auch inhaltliche Kritik wurden laut. Ein Buch mit ähnlichem Inhalt veröffentlichte der ehemalige WDR-Redakteur nach dem gesendeten Beitrag, was zusätzlicher Stein des Anstoßes war.
Formelle Programmbeschwerden wurden erhoben, woraufhin im Rundfunkrat des WDR in den vergangenen Monaten intensive Diskussionen geführt wurden. Eine interne Revision wurde mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Mitarbeiter seine unmittelbaren Vorgesetzten, die Fernsehdirektorin und die Intendantin und damit auch die Gremien wiederholt über den Zusammenhang von Sendedatum und Buchveröffentlichung getäuscht und falsche Angaben gemacht hat. Intendantin Monika Piel kommentierte: „Ich bin tief enttäuscht über den Vertrauensbruch. Es muss klar sein, dass unsere journalistische Unabhängigkeit nicht verhandelbar ist und dass der WDR ein solches Fehlverhalten nicht duldet“.