Kino-Check

Neu im Kino: Kalenderwoche 20

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Ein persischer Prinz, der neue Freddy Krueger und eine surreale Zeitreise. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.

«Prince of Persia - Der Sand der Zeit»

Videospielverfilmungen sind heutzutage längst nichts Ungewöhnliches, geschweige denn Originelles mehr. Bei der Vielzahl an Adaptionen, die von «Tomb Raider» über «Resident Evil» bis hin zu «Max Payne» reichen, konnte jedoch bisher kaum eine qualitativ wirklich überzeugen. Mit der Leinwandversion der populären «Prince of Persia»-Spiele könnte sich dies aus mehreren Gründen nun aber ändern. Zum einen wäre da die gelungene Vorlage, die ihre Wurzeln in dem 1989 erschienenen ersten Teil der Reihe hat. Der Erfolg des nicht nur hinsichtlich seiner Animationen wegweisenden Spiels bildete damals die Grundlage für mehrere Fortsetzungen. Der erste Versuch, den Prinzen auch in 3D die Schwerter schwingen zu lassen, misslang jedoch mit dem missglückten dritten Teil. Erst die grandiose «Sands of Time»-Trilogie (2003-2005) beförderte ihn schließlich auf würdige Art und Weise in die dritte Dimension und konnte somit die totgeglaubte Reihe wiederbeleben. Ihr Auftakt ist es nun auch, welcher der am Donnerstag in den Kinos anlaufenden Verfilmung zu Grunde liegt.

Dabei hat niemand geringeres als der «Prince of Persia»-Schöpfer Jordan Merchner selbst die Grundzüge der Geschichte und einen ersten Drehbuchentwurf vorgelegt. Auch wenn wesentliche Handlungselemente der Vorlage darin Einzug gefunden haben, unterscheidet sich die Realverfilmung doch teilweise sehr stark vom besagten Videospiel, da Merchner keine bloße Nacherzählung seines Werks abliefern wollte. Im Film sieht sich der persische Prinz Dastan (Jake Gyllenhaal) nach der erfolgreichen Eroberung der Stadt Alamut dazu gezwungen, in die Wüste zu fliehen, da er beschuldigt wird, den König vergiftet zu haben. Dabei fällt ihm ein geheimnisvoller Dolch in die Hände, der es ihm ermöglicht, die Zeit zu manipulieren. Gemeinsam mit der Prinzessin Tamina (Gemma Arterton) kommt er daraufhin bald einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur, die das Schicksal ganz Persiens entscheiden könnte. Ob all diese vielverprechenden Vorzeichen, die noch durch das talentierte Team vor und hinter der Kamera abgerundet werden, auch tatsächlich in einen guten Film münden, verrät die Quotenmeter.de-Kinokritik am kommenden Freitag.

OT: «Prince of Persia - The Sands of Time» von Mike Newell; mit Jake Gyllenhaal, Gemma Arterton, Ben Kingsley, Alfred Molina und Steve Toussaint.

«A Nightmare on Elm Street»


Remakes von Horrorklassikern sind schon seit einigen Jahren sehr in Mode. Insbesondere die Produktionsfirma Platinum Dunes, die unter anderem von Regisseur Michael Bay («Bad Boys», «Transformers») gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Horrorstreifen der 70er und 80er Jahre neu aufzulegen. Nachdem in den letzten Jahren bereits Filme wie «Texas Chainsaw Massacre» (2003), «The Amityville Horror» (2005) und «Freitag der 13.» (2009) ihren Weg in die Kinos fanden, widmete sich Platinum Dunes nun einer Modernisierung von Wes Cravens «A Nightmare on Elm Street» aus dem Jahre 1984. An der Story hat sich derweil aber nicht viel getan, hangelt sich das Remake doch sehr stark am Handlungsverlauf des Originals entlang. Auch in der vom Musikvideoregisseur Samuel Bayer inszenierten Neuverfilmung macht der Geist des verstorbenen Kindermörders Freddy Krueger Jagd auf die Teenager einer amerikanischen Kleinstadt, indem er sie in ihren Albträumen heimsucht.

Der bedeutendste Unterschied zum Original liebt dabei wohl in der Besetzung des dämonischen Bösewichts. Nachdem Robert Englund sowohl in den sieben Teilen der «Nightmare on Elm Street»-Reihe als auch in dem Horrorcrossover «Freddy vs. Jason» (2003) die Gruselikone Freddy Krueger verkörpert hatte und sich damit eine breite Fanbasis aufbauen konnte, entschied man sich im Zuge der Generalüberholung des Stoffes in der Neuauflage für eine Neubesetzung der populären Kultfigur. Die Wahl fiel dabei auf den US-amerikanischen Schauspieler Jackie Earle Haley, was einige der zunächst enttäuschten Fans ein wenig beschwichtigte. So hatte Haley in den letzten Jahren durch seine bemerkenswerte und oscarnominierte Darstellung eines Pädophilen im Drama «Little Children» (2006) sowie die einnehmende Verkörperung des eigenwilligen Verbrechensbekämpfers Rorschach in Zack Snyders Comicepos «Watchmen» (2009) sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht. Wenn «A Nightmare on Elm Street» schon nicht mit Originalität und Einfallsreichtum punkten kann, dürfte also zumindest der überaus talentierte Haley in der Titelrolle einen Blick wert sein.

OT: «A Nightmare on Elm Street» von Samuel Bayer; mit Jackie Earle Haley, Kyle Gallner, Rooney Mara, Katie Cassidy und Thomas Dekker.

«Vertraute Fremde»


Abseits der groß angelegten Comicblockbuster, erfahren ab und an auch wenig bekannte, komplexe und vorwiegend an Erwachsene gerichtete Comicromane ihre Adaption für die große Leinwand. Nachdem sich in den letzten Jahren hierbei vor allem David Cronenberg («Die Fliege», «eXistenZ») mit seinem Gewaltdrama «A History of Violence» (2005) hervor getan hat, versucht sich nun «Irina Palm»- Regisseur Sam Gabarski an der Verfilmung einer solchen „Graphic Novel“. Namentlich handelt es sich dabei um den im Original erstmals 1997 erschienenen Manga «Vertraute Fremde» des Japaners Jiro Taniguchi. Abgesehen von der Verlagerung des Stoffes nach Frankreich folgt die Handlung des Films den Vorgaben der Vorlage.

Erzählt wird die Geschichte des Comiczeichners Thomas (Pascal Greggory), der nach einer Geschäftsreise versehentlich in den falschen Zug steigt und so zufällig in seinem Heimatdorf landet. Bei dem Besuch des Grabs seiner Mutter überkommt ihn plötzlich eine Art Ohnmacht und er erwacht wenig später im Jahr 1963 in seinem 14jährigen Körper. Mit dem Bewusstsein eines Erwachsenen durchlebt Thomas noch einmal die Tage seiner Jugend, kurz bevor sein Vater plötzlich die Familie verlassen hat. Indem er nach den Gründen für diese Entscheidung sucht, nimmt er sich bald zum Ziel, die Vergangenheit vielleicht doch noch zum Guten hin zu verändern. Freundet man sich mit der märchenhaften Grundidee an, erwartet einen sicherlich ein origineller, weil etwas anderer Selbstfindungstrip, der durch eine ausgefeilte Figurenzeichnung und die im Vorfeld hochgelobte Besetzung (zu der unter anderem auch die deutsche Schauspielerin Alexandra Maria Lara gehört) durchaus sehenswert sein dürfte.

OT: «Quartier Lointain» von Sam Gabarski; mit Léo Legrand, Jonathan Zaccaï, Alexandra Maria Lara, Laura Martin und Pascal Greggory.

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