In den Räumlichkeiten der beiden großen TV-Sendeanstalten hat es am Mittwoch Durchsuchungen des Kartellamtes gegeben.
Das Bundeskartellamt hat am Mittwoch zur gleichen Zeit die Büros der Mediengruppe RTL Deutschland in Köln und der ProSiebenSat.1-Gruppe in Unterföhring durchsucht. Die genauen Umstände der Durchsuchungen sind derzeit noch nicht ganz klar, laut dem Kartellamt sollen die beiden Konzerne verbotene Absprachen getroffen haben. Wie Focus Online berichtet, ging es dabei um die Verschlüsselung von Digitalprogrammen.
So besteht laut dem Nachrichtenportal der Verdacht, beide TV-Anstalten hätten sich abgesprochen "digitale Free-TV-Programme nur noch verschlüsselt und gegen zusätzliches Entgelt zugänglich zu machen." Des Weiteren gehe es um Kopierschutzfunktionen und Werbeblocker, mit denen das Programm in der Nutzung hätte eingeschränkt werden können. Beide Punkte wurden bereits vom Kartellamt bestätigt.
Auch RTL und ProSiebenSat.1 bestätigten die Durchsuchungen der Behörde, wollte sich darüber hinaus allerdings nicht äußern. Schon im Jahr 2007 waren beide Fernsehgruppen ins Visier der Wettbewerbshüter gekommen, weil ihre Werbezeitenvermarkter IP Deutschland (RTL) und Seven One Media (ProSiebenSat.1) rechtswidrige Rabattvereinbarungen mit Media-Agenturen und diversen anderen Werbetreibenden geschlossen hatten.