Am Samstag tritt Lena Meyer-Landrut beim Eurovision Songcontest in Oslo an. Die Fortsetzung der Castingshow im Vorfeld ist beschlossene Sache. Was sagen die Forenuser?
In weniger als einer Woche tritt Lena Meyer-Landrut beim Eurovision Songcontest in der norwegischen Hauptstadt Oslo für Deutschland an. Die ARD überträgt das Finale am kommenden Samstag live. Die deutsche Teilnehmerin war im Frühjahr in der von Stefan Raab ins Leben gerufenen Castingshow «Unser Star für Oslo», die eine Senderkooperation zwischen dem Ersten und ProSieben darstellte, ausgewählt worden. Da der Vorentscheid für alle Beteiligten ein großer Erfolg war und auch die Chancen für Lena Meyer-Landrut in Oslo als sehr gut eingestuft werden, gaben ARD und ProSieben vor wenigen Tagen bekannt, dass man auch im nächsten Jahr zusammen mit Stefan Raab ein Eurovision-Teilnehmer suchen möchte. Gewinnt Lena den Wettbewerb, könnte die Castingshow 2011 also «>Unser Star für Berlin» heißen. Doch soweit ist es noch nicht. Was halten die Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer von der bekannt gegebenen Fortsetzung der öffentlich-rechtlich-privaten Zusammenarbeit? Welche Chancen räumen sie Lena Meyer-Landrut vor dem großen Finale ein?
„Ich denke, man sollte nicht den Fehler wie RTL oder ProSieben selbst machen, dass die Fernsehzuschauer jedes Jahr mit neuen Superstars, Popstars oder Topmodels zugeballert werden. Die Abstände von jeweils drei Jahren zwischen Max Mutzke, Stefanie Heinzmann und Lena sind schon gar nicht so verkehrt gewesen“, sagt spaddl. „Die Quoten haben gezeigt, dass die Zuschauer auf den Casting-Kram verzichten können und sich nur für das Finale interessieren“, fügt Neuling an. „Die Auswahl der Kandidaten war großteils hervorragend. Nur die deutschen Anrufer haben uns die Chance verwährt in die Top 10 zu kommen“, meint Aries und hätte lieber Christian Durstewitz nach Oslo geschickt. „Solche Aktionen sollte man nur einmalig machen. Vor allem wenn wir trotz Qualität nicht gewinnen werden, werden auch wieder andere Leute meckern“, ist auch AliAs von einer Fortsetzung der Casting-Reihe nicht gerade begeistert.
„Das Thema hat sich nach einer schlechten Platzierung vermutlich eh erledigt. Daher würde ich das erst nach dem Eurovision Songcontest diskutieren. Löw wird auch an der WM gemessen und nicht an der Qualifikation.“, gibt Lonewolff zu Bedenken. „Wie man feststellen kann, kommt es bei den anderen Casting-Formaten zu einem Qualitätsabfall, auch beiden Sängern. Ich mag die Raab-Castingshows und schaue sie mir wesentlich lieber an als «Popstars» oder «DSDS», allein schon, weil es einfach humaner ist und es eben ausschließlich um Musik geht, aber jedes Jahr wäre einfach too much“, beschreibt LilyValley. „Der Gewinner des «Bundesvision Song Contest» sollte zum ESC fahren“, hatz Moridin eine weitere Idee. „Die Sache ist die, dass beim «BVSC» meist einer der bekanntesten Teilnehmer gewinnt und unbekanntere Bands eher keine großen Gewinnchancen haben“, meint lostie dazu.
„Das Prinzip der Show war sicher nicht schlecht, aber man muss einiges verändern, dann kann man das dauerhaft etablieren. Nur unbekannte Hobby-Sänger wird man auf Dauer nicht zeigen können, auch muss sich an der Jury etwas ändern, die kritischer sein muss und die Kandidaten selbst müssen vielfältiger sein und nicht nur ein Genre bedienen. Die ARD wird es sich auch genau überlegen, ob sie die ganze Nummer so stark an ProSieben übertragen wird“, bekundet schließlich vicaddict. „Ich bin gespannt, wie Lena abschneidet. Wenns wieder ein Debakel geben sollte, wird nächstes Jahr bestimmt wieder irgendein neues Konzept an den Start gebracht“, hofft lostie auf eine gute Platzierung von Lena Meyer-Landrut. „Find ich super, dass es eine Fortsetzung gibt, obwohl mir das schon fast klar war, dass es nach den Mega-Hype um Lena eine weitere Runde geben wird“, gibt Raabinator zu. „Sicherlich eine gute Entscheidung, wenngleich man abwarten muss wie man das Format optimiert. Das gelbe vom Ei war es ja bisher nicht“, glaubt vicaddict. „Ich würde die Lieder, um die es geht, noch stärker in den Vordergrund stellen und nicht erst im eigentlichen Finale präsentieren. Ich hätte am Finalabend auch gerne gewusst, wer die Lieder komponiert hat, bevor sie gesungen wurden. Das Voting dort hätte ich mir auch anders gewünscht“, schreibt CommanderNOH. „Man hatte das Gefühl, man habe nur 20-jährige Abiturienten und Hobbysänger eingeladen, die dann auch allesamt mehr oder weniger das gleiche dargeboten haben. Mir fehlten andere Musikrichtungen, mir fehlten Bands, mir fehlten erfahrene Musiker und überhaupt der Bezug zum «ESC»“, stimmt vicaddict zu. „Aber wir will man das denn mit Bands machen? Wie will die Jury die denn Bewerten?“, fragt eintitan. „Die kann man doch genauso bewerten. Es geht doch ums Gesamtpaket. Ob das fünf Leute sind, oder einer ist doch egal. Braucht man halt keine ‚Heavytones’, die man mit nach Oslo schickt“, erklärt vicaddict.