Sowohl unter Zuschauern, als auch Verantwortlichen war die Zukunft der deutschen Serie «Kriminaldauerdienst» stets ein streitbares Thema. Hinsichtlich der herausragenden Qualität war man sich einig – ein Format mit derart desaströsen Einschaltquoten zu verlängern, sorgte in der Branche dennoch für Unverständnis. Staffel eins, die im Frühjahr 2007 zu sehen war, begeisterte durchschnittlich 3,58 Millionen Menschen, was einem zweitklassigen, aber noch tragbaren Marktanteil von 11,6 Prozent entsprach. Im folgenden Jahr brachte es die Fortsetzung im Mittel nur auf 10,5 Prozent. Dennoch orderte das ZDF in Koproduktion mit arte eine dritte Staffel. Während diese allerdings noch in Erstausstrahlung beim Kultursender zu sehen war, wurde offiziell verkündet, es handle sich bei der letzten Folge um das Serienfinale. Im Vergleich zu arte, das mit «Kriminaldauerdienst» zumindest teilweise noch den Senderschnitt überflügelte, hatte das ZDF keinerlei Freude mit den abschließenden Episoden.
Den Auftakt am 9. April 2010 um 21.15 Uhr bildete der 90-Minüter „Chancen“. Die Gesamtreichweite belief sich auf 2,80 Millionen Bürger und daraus resultierenden 9,6 Prozent Marktanteil. Damit lag man immerhin 24 Prozent unter dem gegenwärtigen Senderschnitt. Auch die jüngeren Zuschauer blieben der Sendung weitestgehend fern: Lediglich 550.000 14- bis 49-Jährige fieberten mit – ein schwacher Marktanteil von 4,7 Prozent. Am folgenden Freitag verzeichnete man mit 620.000 Interessierten (5,3% MA) ein geringfügiges Wachstum. Auch insgesamt ging es mit „Überraschungen“ leicht bergauf, bevor die dritte Woche schließlich den Höchstwert der Ausstrahlung aufstellen sollte: 2,93 Millionen Personen ab drei Jahren sahen die zweite Folge und sorgten für 9,7 Prozent Marktanteil.
„Sicherheit“ wurde am 23. April 2010 von insgesamt 2,97 Millionen Menschen verfolgt, was 10,4 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Bei den Werberelevanten kratzte man mit Hilfe von 680.000 und 6,1 Prozent Markanteil gar am Medianwert von 6,2 Prozent. Damit war der recht kurze Höhenflug für «KDD» jedoch bereits beendet - im Folgenden war ein kontinuierlicher Talmarsch zu beobachten. Nur 2,97 Millionen Anhänger schalteten in Woche vier ein, 430.000 stammten aus der werberelevanten Zielgruppe, deren Beteiligung im Falle der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt allerdings nur vermindert ins Gewicht fällt. Es wurden 8,7 bzw. 4,3 Prozent Marktanteil erzielt.
Die fünfte Episode der Staffel, „Schutz“, vermochte es ein letztes Mal Einzug in den zweistelligen Millionenbereich zu finden: 2,44 Millionen Menschen hatten eingeschaltet, desolate 8,1 Prozent Marktanteil standen zu Buche. 580.000 14- bis 49-Jährige waren mit von der Partie und sicherten dem ZDF 4,9 Prozent Marktanteil. Zahlen, mit denen man sich nicht länger zufrieden geben wollte. Die zwei verbliebenen Episoden mussten Wiederholungen der Serie «SOKO Leipzig» und dem Magazin «heute-journal» weichen und waren fortan erst um 22.30 Uhr zu sehen. Dort ging es mit der vielfach ausgezeichneten Serie schließlich im Schattendasein zu Ende.
„Familie“ überzeugte nur 1,17 Millionen Zuschauer und ergatterte so miserable 5,1 Prozent Marktanteil. In der Altersklasse der 14- bis 49-Jährigen lag die Sehbeteiligung bei 3,7 Prozent, es befanden sich 380.000 Werberelevante vor den Fernsehschirmen. Das Finale am 21. Mai 2010 musste sich mit 290.000 der jüngeren Gruppierung begnügen, was 3,1 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Auch bei den Zuschauern ab drei Jahren markiert „Hoffnung“ die Talsohle der Staffel sowie gleichermaßen der gesamten Serie: 1,16 Millionen Fans ab drei Jahren nahmen Abschied von Hauptkommissar Enders und seinen Kollegen (5,3% MA).
Beim Gesamtpublikum kam die dritte Staffel «Kriminaldauerdienst» durchschnittlich auf 2,26 Millionen Zuschauer und somit 8,1 Prozent Marktanteil. Im Schnitt wurden 500.000 14- bis 49-Jährige gezählt, über einen Marktanteil von 4,6 Prozent kommt man damit nicht hinaus. Derart desaströs lief es für die Serie bislang nie – die Erstausstrahlungen auf arte und auch das offizielle Aus waren der Misere mit Sicherheit nicht von Vorteil. Die Absetzung dürfte selbst Linientreue zufrieden stellen, wurden doch letztlich alle Storylines zu einem runden Abschluss gebracht.