Das Thema des Monats
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Es wird genauso spannend werden, wer dann die großen Galas moderieren darf. Da der NDR federführend produzieren wird, dürfte Reinhold Beckmann ganz oben auf der Liste stehen, hat er bereits einen Vorentscheid moderiert. Doch auch Hape Kerkeling könnte in Frage kommen. Er äußert schon seit Jahren immer wieder, dass die Moderation dieses Events die Erfüllung seines Lebenstraumes wäre. Kompetent wäre der Entertainer allemal, ist er doch ein bekennender Fan der Veranstaltung. Außerdem hat er als Moderator früherer Qualifikationen und als diesjähriger Jury-Vorsitzender reichlich Erfahrung in der Materie. Oder wird Stefan Raab selbst bzw. sein Zögling Matthias Opdenhövel zum Zuge kommen?
Geklärt ist inzwischen auch die Frage, wer Deutschland 2011 vertreten wird: Stefan Raab sprach sich auf einer Pressekonferenz in Köln dafür aus, dass Lena die Chance bekommt, ihren Titel im eigenen Land zu verteidigen. Experten und Kritiker sind sich nicht einig, ob dies eine gute Idee war.
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Eines steht aber jetzt schon fest. Neben Lena ist auch Stefan Raab der große Gewinner des Abends. Nachdem er bereits 1998 als Komponist des Liedes von Guildo Horn zum ersten Mal beim europäischen Wettbewerb mitmischte und im Jahr 2000 sogar selbst antrat, initiierte er für den «Song Contest» im Jahr 2004 schon einmal eine Castingshow namens «SSDSGPS» . Damals trat Max Mutzke für Deutschland an, schaffte jedoch nur den achten Platz. Nun endlich ist Raab endgültig in die Fußstapfen von Vorbild und Rivale Ralph Siegel getreten, auch wenn der deutsche Song diesmal nicht aus seiner Feder stammte. Trotzdem kam Raab seiner Unsterblichkeit einen weiteren Schritt weiter. Was wäre das deutsche Fernsehen des neuen Jahrtausends ohne ihn?
Die Zahl des Monats
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Die Lieblinge des Monats
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Seit längerem wiederholt der MDR am Sonntagmittag Natur- und Tierdokumentationen. Am 16. Mai 2010 hatte der Sender auf diesem Sendeplatz mit der Wiederholung von «Afrika – Die große Wanderung der Gnus» ein absolutes Highlight im Programm. In der BBC-Dokumentation von John Downer wurde eine riesige Herde Gnus auf ihrem beschwerlichen Weg quer über den Kontinent begleitet. Mit absolut spektakulären Bildern wurden die Angriffe von Löwen, Geparden, Krokodilen und Hyänen hautnah gezeigt. Atemberaubend, selbst für Nicht-Naturfans fesselnd und zudem auch informativ, denn das Team verriet immer wieder wie die sensationellen Bilder aufgenommen wurden. Wer es verpasst hat, bekommt am Freitag, den 11. Juni um 21.00 Uhr im RBB eine weitere Chance die weltweit größte Wanderung von Landtieren zu erleben.
Der Haufen des Monats
Den Preis für den größten Dünnpfiff des Monats erhält die Sendung «Kripo Live» für ihre Ausgabe vom 16. Mai 2010. Normalerweise wird versucht in solchen Fahndungssendungen ähnlich wie bei «Aktenzeichen XY... ungelöst» spektakuläre und besonders hinterhältige Taten aufzuklären. Nicht so in der Sendung vom MDR. Dort wurden Zeugen für den Vandalismus am kleinen Bruder des größten funktionierenden (!) Nussknackers der Welt gesucht. Das grausame Verbrechen wurde entsprechend dramatisch in Szene gesetzt und vom Sprecher kommentiert. „[Der Nussknacker] befindet sich in einem erbärmlichen Zustand, denn Unbekannte haben ihn übel zugerichtet. [...] An besagtem Morgen wurde er nach 03:00 Uhr aus seinem Häuschen herausgedrückt und lag schließlich in Einzelteilen auf der Straße.“ Bisher fehlt von den Tätern noch jede Spur. Doch wie soll es nach diesem Trauma weitergehen? Auch darauf fand der Bericht die passende Antwort: „Sollte das riesige Einzelstück nun jeden Abend in einen Schuppen gebracht werden? Schwer vorstellbar und sehr aufwendig, aber angesichts rücksichtsloser Zeitgenossen wohl notwendig.“
Doch damit nicht genug. In der selben Ausgabe wurde zusätzlich um die Mithilfe der Aufklärung des Diebstahls einer Heiligenfigur aus einer Kirche in Quedlinburg gebeten. Ein Fall, der nicht minder dramatisch war: „Aus dem Sockel ragen nur noch Schraubenreste heraus. Jemand hat sich an der hölzernen Statue vergriffen, sie abgebrochen und gestohlen.“ Ironischerweise handelt es sich bei der Figur um ein Abbild des heiligen Antonius – dem Heiligen für diejenigen, die etwas verloren haben. Gleichzeitig ist er jedoch auch der Schutzpatron der Bäcker, Bergmänner und Sozialarbeiter und er soll bei Krankheiten helfen. Wieso also sollte jemand ausgerechnet diese Figur klauen? Nach Ansicht des MDR kann es dafür nur eine Erklärung geben: „War jemand zornig, weil Antonius nicht geholfen hat?“ Sachdienliche Hinweise nimmt die Kripo in Quedlinburg entgegen.
Und sonst noch...
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«Der Richterspruch»: Immer zu Beginn des Monats blickt Christian Richter bei Quotenmeter.de auf die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Wochen zurück und kürte die „Lieblinge“ und den „Haufen“ des Monats.