Bis zum vergangenen Sonntag zeigte ProSieben die sechste Staffel der Zeichentrick-Serie. Erfolgreich war «Family Guy» allerdings nicht: Die Quoten blieben konstant unter dem Senderschnitt.
Die Zeichentrick-Serie «Family Guy» um die Familie Griffin wurde in Deutschland erstmals im Jahr 2002 auf ProSieben ausgestrahlt. Weil die Quoten allerdings von Beginn an unterdurchschnittlich waren und sich keine Besserung abzeichnete, setzte ProSieben die Serie schließlich inmitten der zweiten Staffel ab. Erst nach knapp zwei Jahren kehrte «Family Guy» wieder zurück – allerdings nur im tiefen Nachtprogramm. Ab 2007 war die Serie auch bei MTV zu sehen, dort wurden allerdings nur Wiederholungen gezeigt. Im gleichen Jahr startete ProSieben am Samstagvormittag mit der Ausstrahlung der dritten Staffel. Dieser Sendetermin wurde auch für die Staffeln 4 und 5 beibehalten. Zur sechsten Staffel änderte ProSieben seine Strategie nun und zeigte die neuen Folgen am Sonntagvorabend um 17:30 Uhr.
Aus Quotensicht hat sich diese Entscheidung allerdings nicht bezahlt gemacht. Die erste Folge erreichte am 14. Februar 2010 nur 1,05 Millionen Zuschauer bei 4,7 Prozent Marktanteil. Aus der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten 0,79 Millionen Zuschauer ein und sorgten damit für einen geringen Markanteil von 9,1 Prozent. Besser sollten die Zuschauerzahlen allerdings nicht mehr werden. In der zweiten Woche waren noch 0,98 Millionen Zuschauer dabei, in der Zielgruppe reichte es für nur mehr 7,9 Prozent. Noch tiefer fielen die Werte bei der dritten Folge, als nur mehr 0,79 Millionen Zuschauer einschalteten. Der Gesamtmarktanteil sank auf 3,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen ging es auf miserable 7,3 Prozent hinab.
Damit war der erste Tiefpunkt überwunden. In den folgenden Wochen stiegen die Quoten wieder etwas an. Die vierte Episode mit dem Titel „Joes Auferstehung“ kam auf 0,81 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, der Zielgruppenmarktanteil stieg auf immerhin 8,0 Prozent. Am 14. März wurde dann ein Spezial zur 100. Folge ausgestrahlt, dass 0,85 Millionen Zuschauer verfolgten, 0,67 Millionen davon aus der Zielgruppe. Dort lag der Marktanteil allerdings bei weiterhin miesen 7,4 Prozent hängen. In den nächsten zwei Wochen wurden Teil 1 und 2 der Folge „Stewie killt Lois“ gezeigt, die beide 0,80 Millionen Zuschauer erreichten. Bei den Werberelevanten schalteten 0,64 bzw. 0,58 Millionen Zuschauer ein und sorgten damit für einen Marktanteil von 7,8 bzw. 7,6 Prozent.
Am 4. April besserten sich die Reichweiten nochmals auf 0,91 Millionen Gesamtzuschauer und 0,72 Millionen aus der Zielgruppe. Die Marktanteile stiegen ebenfalls auf 4,6 bzw. 8,3 Prozent an. Nur eine Woche später wurde dann jedoch der Staffeltiefstwert eingefahren. Die Folge „Peters Tochter“ interessierte nur 0,51 Millionen Zuschauer, der Marktanteil verlor im Vergleich zur Vorwoche einen vollen Prozentpunkt und sank auf 3,6 Prozent. Bei den Werberelevanten ging es auf 0,38 Millionen Zuschauer und katastrophale 6,5 Prozent nach unten. Weitere sieben Tage später, am 18. April, sah es mit insgesamt 0,63 Millionen Zuschauern und 0,52 Millionen 14- bis 49-Jährigen zwar nur etwas besser aus, die Marktanteile stiegen allerdings deutlich auf 5,3 Prozent bzw. sogar 10,4 Prozent an. Damit erzielte «Family Guy» zum ersten - und auch zum einzigen Mal - einen zweistelligen Marktanteil.
Zur nächsten Folge nahmen die Reichweiten noch weiter zu: Nun waren insgesamt wieder 0,78 Millionen Zuschauer dabei, in der Zielgruppe wurden 0,59 Millionen gemessen. Die Marktanteile hingegen fielen deutlich ab und landeten bei 4,1 bzw. 7,5 Prozent. Am 9. Mai ging es dann nochmals auffälliger nach unten: Nur noch 0,55 Millionen Zuschauer schalteten ein, der Marktanteil in der Zielgruppe fiel auf 7,1 Prozent und damit auf den zweitschwächsten Wert der Staffel. Zu den letzten beiden Folgen stiegen die Werte wieder an, zunächst auf 0,77 Millionen, dann sogar auf 0,95 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe waren 0,56 bzw. 0,67 Millionen dabei und bescherten ProSieben damit 7,6 bzw. 8,9 Prozent Marktanteil.
Blickt man auf die Durchschnittswerte, so ergibt sich ein ernüchterndes Bild. Im Schnitt erreichte die sechste Staffel nur 0,80 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, der Marktanteil lag bei schwachen 4,2 Prozent. Besonders dramatisch sind die Werte in der Zielgruppe. Hier kamen im Schnitt nur 8,0 Prozent zustande, der Senderschnitt von ProSieben liegt knapp vier Prozentpunkte höher. Die durchschnittliche Reichweite lag bei 0,61 Millionen 14- bis 49-Jährigen. Somit scheint es eher unwahrscheinlich, dass «Family Guy» nochmal auf den Sendeplatz um 17:30 Uhr zurückkehrt. Für Nachschub ist aber auf jeden Fall gesorgt: In den USA wurde bis Ende Mai die achte Staffel ausgestrahlt, eine neunte Staffel ist bereits bestellt.