Manuel Weis, Chefredakteur Quotenmeter.de
Immer schneller, immer spezifischer, immer direkter: Informationen bekommt man im Jahr 2010 auf etlichen Wegen: Twitter, Facebook, Internetdienste, aber auch klassische Medien wie Radio, Zeitung oder TV können bedient werden. Man könnte fast sagen: Der durchschnittliche Bürger muss aufpassen, dass er von den Informationen nicht erschlagen wird. Ständig up to date zu sein – das ist der Wunsch der jüngeren Bevölkerung. Den kann das Fernsehen in den klassischen Nachrichten aber oftmals nicht leisten, oder Tageszeitung schon gar nicht. Nachrichtensender wie N24 und n-tv und natürlich das World Wide Web bieten da einen großen Vorteil. Ein Vorteil, der wohl dazu führen wird, dass sie in Sachen Information bald die Spitzenrolle übernehmen werden. Das Gute am Web ist: Jeder kann sich seine Themenschwerpunkte selbst aussuchen: Medienthemen auf Quotenmeter, Politik auf Spiegel Online, Sportnews bei Sport1. So kann dann auch keine Debatte darüber entstehen, ob der Themen-Mix in den Nachrichten der privaten Sender der richtige ist. Im Internet kann jeder User eine Lieblingsmischung selbst bestimmen.
Jan Schlüter, Redakteur Quotenmeter.de
Bei der Informationsvermittlung stehen sich grundsätzlich drei Medien gegenüber: Die Printmedien wie Zeitungen und Zeitschriften, die traditionellen und passiv konsumierten Medien wie Fernsehen und Radio sowie schließlich das moderne Medium des Internets. Wo man sich informieren soll, ist grundsätzlich eine persönliche Frage der Prioritäten bzw. auf welche Dinge man bei Informationen am meisten Wert legt. Will man schnell informiert werden und die harten Fakten in kürzester Zeit bekommen, so bietet sich das Internet als Leitmedium an. Doch die kollektive Allgegenwärtigkeit von News und Infos im Netz hat auch ihre Nachteile. FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher greift die permanenten Reizüberflutungen im Informationszeitalter auf und postuliert mit seinem jüngsten Buch „Payback“: „Das Internet vermanscht unser Hirn.“ Manchmal ist tatsächlich weniger mehr – beziehungsweise gesünder. Das mit Abstand qualitativ beste Medium für ausführliche Information mit kompetenten Hintergründen und Analysen ist immer noch die überregionale Tages- oder Wochenzeitung, auch wenn dies viele Netzaktivisten nicht glauben wollen. Die Frage ist, wo sich das Fernsehen dazwischen einordnet. Dieses Medium dient wohl am besten dem ausreichenden Informationsüberblick. Häppchenweise bekommt der Zuschauer die wichtigsten Nachrichten des Tages in einer Viertelstunde präsentiert. Eine große Stärke des Fernsehens (und auch der öffentlich-rechtlichen Radios) sind allerdings Reportagemagazine, Debatten und gesellschaftlich-politische Talkshows, die der eigenen Meinungsbildung dienen und der demokratischen Streitkultur in Deutschland mehr nützen als Internet und Print. Fazit: Jedes Informationsmedium hat seine Vor- und Nachteile. Welches persönlich am bequemsten, besten, geeignetsten ist, muss jeder für sich selbst herausfinden.
Marco Croner, Redakteur Quotenmeter.de
Kein Zweifel: Das Internet ist die Inkarnation des Bösen. Und eben diese Tatsache macht jene Quelle der Information heutzutage einerseits unabdingbar und andererseits dominant. Innerhalb des regulären Radioprogramms weichen politische Diskussionen oder Interviews bereits nach wenigen Minuten dem neuesten lyrischen Kassenschlager und was das geliebte Medium Fernsehen betrifft, so werden selbst satirisch enthüllende Interviews mit Pharmalobbyisten in der «heute-show» augenblicklich gerügt und verlieren ihren Halt. Während Nachrichtenmehrwert bei den Privaten nicht existiert und eigens darauf ausgerichtete Sender wie N24 dem Druck des Heimspiels unterliegen, haben Politiker die Stränge der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten im Griff. Das Problem des Internets lässt es auch siegen - Demokratie in ihrer unreinsten Form. Nur wenige Sekunden und man findet 1387 unterschiedliche Artikel über ein und dasselbe Thema. Jede Seite erhält das Wort, jeder Aspekt kann beleuchtet werden, nichts bleibt verborgen. Das mag nicht immer die beste Anwort oder gar Lösung, aber definitiv immer die bessere Alternative sein. Man erhält die Nachricht schneller und, da jedes zweite Wort verlinkt ist, detaillierter als durch Fernsehen oder Radio. Neben der unwiderstehlichen Option, Luftgitarren zu erwerben, gewinnt das Internet also auch diesen Kampf. In diesem Sinne: Gebt uns Brender zurück. Brender und einen Hauch Distanz.
Sidney Schering, Kinoredakteur Quotenmeter.de:
Ich selbst setze bei meiner alltäglichen Suche nach Informationen über das Weltgeschehen auf einen Medienmix. Es ist einfach wesentlich informativer und einsichtsreicher, wenn man sich über verschiedene Wege informiert, als wenn man sich auf ein einziges Medium und Format beschränkt.
Während ich Printmedien mittlerweile vornehmlich für tiefergehende Hintergrundinformationen nutze und das Radio für den schnellen Überblick, gebrauche ich das Fernsehen für übersichtliche, aber dennoch weitreichende Informationen - es ist aus informativer Hinsicht für mich zu einem "Zwischenmedium" geworden. Das Internet dagegen verwende ich hauptsächlich für speziellere Informationen, da es mir als Filmfan ein breiteres und aktuelleres Angebot bezüglich Kino und Fernsehen liefert, als alle anderen Medien. Um intensiver auf das Fernsehen sprechen zu kommen: Das Format, das ich mit besonderer Regelmäßigkeit verfolge sind natürlich die unvermeidlichen "Nachrichten-Dinos" Tagesschau und heute. Magazine wie „Stern“ oder die hervorragende Talkshow «Hart aber fair» dagegen verfolge ich, sofern mich die behandelten Themen reizen. Die deutschen Nachrichtensender hingegen sind mittlerweile völlig aus meinem Medienhabitus rausgefallen. Während ich früher ab und zu zu ihnen zappte und vor allem ausführlichere Berichte über Eilmeldungen verfolgte, habe ich die Nachrichtensender aufgrund ihrer großen Sparmaßnahmen mittlerweile aufgegeben. Bei ARD, ZDF und RTL wird man mittlerweile genauso sehr informiert, wie bei N24 und n-tv.
Torben Gebhardt, Redakteur Quotenmeter.de
Wissen und Information stehen in unserem vorherrschenden Wissenszeitalter in mannigfaltiger Form zur Verfügung. Jeder Nutzer bzw. Leser kann sich sein auf sich persönlich abgestimmtes Portfolio an Fakten selber zusammenstellen. Einzig die Tiefe, Aussagekraft und die Schnelligkeit der Informationsübermittlung variieren. Geht es um die schnelle Info zwischendurch sind Twitter und Internet im Allgemeinen klar im Vorteil. Unsicherheitsfaktor hierbei ist aber vor allem die immer wieder im Vordergrund stehende Glaubwürdigkeit der zum Teil doch recht unbekannten Autoren. Radio und TV stehen – in Abhängigkeit der vereinnahmten Logistik – aber immer noch auf Augenhöhe, was die Schnelligkeit und Reaktionszeit anbetrifft. Hier sind es dann auch die ausführlicheren Kommentare und Hintergrundberichte mit dem dazugehörigen Bildmaterial, die die Zuschauer zu würdigen wissen. In Deutschland kommt aber gerade hier ein Sonderfall zum Tragen, da die selbsternannten Nachrichtensender zu großen Teilen einfach nicht mehr ihrem eigentlichen Auftrag hinterkommen, nur auf x-beliebige Dokus setzen und dem Zuschauer somit die Möglichkeit nehmen, sich auch hier ausführlicher zu informieren. Hier gebührt den Öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten großes Lob. Genau die waren es nämlich, die den letzten Jahren massiv in diese Bereiche investiert haben.
Geht es aber letztlich noch um die wirklich ausführlichen Hintergrundberichte und Meinungen, geht auch in der heutigen schnelllebigen Zeit kein Weg vorbei an den etablierten Titel im Printsektor.