Konnte RTL auch ohne Jauch gegen das Autoball-Spektakel punkten? Wie lief es für Sat.1 ohne Quizshow? Wer lag insgesamt zur Primetime vorne?
Vom ersten Freitagabend ohne «Wer wird Millionär?» im Programm von RTL profitierten die öffentlich-rechtlichen Sender, die zur Primetime den Gesamtsieg locker unter sich ausmachen konnten. Letztendlich vorne lag das Zweite Deutsche Fernsehen, das zunächst eine weitere Folge von «Ein Fall für zwei» auf das Publikum losließ. 4,38 Millionen Menschen sahen die deutsche Krimiserie, der Marktanteil belief sich auf 18,6 Prozent. Ebenfalls punkten konnte man in dieser Woche bei den 14- bis 49-Jährigen, wo bereits 0,71 Millionen Zuschauer für 8,5 Prozent reichten. Nicht mehr ganz so gut schnitt in der Folge «SOKO Leipzig» ab, denn nicht nur die Reichweite fiel auf 3,83 Millionen, sondern auch die Marktanteile kamen hier nicht mehr über 15,2 Prozent bzw. 7,4 Prozent bei den Jüngeren hinaus. Zweiter Sieger war die ARD, bei der das erst in diesem Jahr produzierte Melodram «Den Tagen mehr Leben» zu sehen war. Insgesamt sahen 3,90 Millionen Bundesbürger zu, was dem Sender 16,2 Prozent Marktanteil bescherte, von denen waren jedoch nur 0,39 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren, was zu wenig berauschenden 4,5 Prozent Marktanteil führte. Die Wiederholung eines «Tatorts» im Anschluss wurde von 3,86 Millionen Zuschauern gesehen, bei den jungen Zusehern stieg der Marktanteil auf 8,8 Prozent bei 0,84 Millionen Interessierten.
Das wirklich hohe Zuschauerinteresse der jungen Menschen konnte jedoch wieder einmal Entertainer Stefan Raab für sich verbuchen. Seine «TV Total Autoball Weltmeisterschaft 2010» wurde in der für Privatsender besonders bedeutsamen Zielgruppe von 1,97 Millionen Deutschen verfolgt, was angesichts der rund fünf Stunden Gesamtlänge einen fantastischen Marktanteil von 25,1 Prozent zur Folge hatte. Aber auch beim Gesamtpublikum wurde das Event keineswegs missachtet: 2,71 Millionen Menschen wollten das Spektakel verfolgen, mit 14,7 Prozent platzierte man sich hier auf dem dritten Rang. Direkte Konkurrenz für Raab war die «Ultimative Chart Show», die sich passend zur Jahreszeit den «erfolgreichsten Holiday-Hits aller Zeiten» widmete. Der Erfolg für den Kölner Privatsender hielt sich jedoch in Grenzen, denn mit 2,46 Millionen Zuschauern kam man insgesamt nur auf 11,2 Prozent und auch in der Zielgruppe waren mit 1,44 Millionen Musikfreunden keine allzu weiten Sprünge möglich. Die 16,2 Prozent, die an Marktanteil gemessen wurden, sind bestenfalls als solide zu bezeichnen.
Solide lief es auch wieder einmal für den Serienabend von VOX, denn der Sender schickte wie üblich «CSI: New York» und «The closer» auf Sendung. Ersteres kam um 20:15 Uhr auf 1,53 Millionen Zuschauer, die Marktanteile von 6,5 Prozent bei allen und 9,8 Prozent bei den Jungen lagen im gewohnten Rahmen. Selbiges galt auch für «The closer», denn mit 1,63 Millionen Zuschauer konnte exakt der Gesamtmarktanteil des Vorprogramms gehalten werden. Vom jungen Publikum hielten jedoch nur noch 9,5 Prozent dem Sender die Treue, 0,92 Millionen versammelten sich vor den Geräten. Sat.1 scheint sein Problem mit dem Freitagabend wieder zurückbekommen zu haben, denn das Historiendrama «Die Geisha» schnitt nur mangelhaft ab. Bei allen deutschen Fernsehzuschauern lief es mit der Reichweite von 1,14 Millionen und den daraus resultierenden 4,9 Prozent schon richtig schlimm, während es bei den Umworbenen mit 0,69 Millionen Einschaltwilligen immerhin für 7,6 Prozent Marktanteil langte. Die letzte Ausgabe der «Oliver Pocher Show» vor der Sommerpause zeigte wieder einmal ihr ganzes Potenzial, denn mit 0,55 Millionen Menschen fanden gerade einmal 3,7 Prozent der Gesamtzuschauerschaft nicht rechtzeitig die Fernbedienung, um umzuschalten. Auch in der Zielgruppe gelang Pocher problemlos das Kunststück, den Marktanteil des Vorfilmes noch zu unterbieten. Gerade einmal 5,5 Prozent aller Menschen dieser Altersgruppe sahen noch zu.
Die Fantasyproduktion «Brothers Grimm» erreichte bei RTL II nur mittelmäßige 3,8 Prozent Gesamtmarktanteil bei 0,91 Millionen Zuschauern. Ganz gut lief es hingegen bei den Jüngeren, wo den Film mit Matt Jamon und Heath Ledger 0,69 Millionen Menschen und somit 7,6 Prozent der Zuschauer zu sehen bereit waren. Die Actionproduktion «Nico» sahen im Anschluss noch 0,81 Millionen Menschen, die Relevanz bei den jungen Zuschauern fiel hier auf 5,3 Prozent. Den letzten Platz belegte auch in dieser Woche wieder kabel eins, das «Ghost Whisperer» aufführte. 0,83 Millionen Serienfans sahen zu, dies waren nur 3,5 Prozent aller Fernsehenden. Beim jungen Publikum sah es für die US-Serie etwas besser aus, denn mit 0,57 Millionen kam man auf ordentliche 6,9 Prozent Marktanteil. Eine Doppelfolge von «Cold Case» konnte ab 21:15 Uhr zwar mit 0,96 Millionen und 0,94 Millionen mehr Publikum vor die Geräte locken, bei den Jüngeren fiel jedoch der Marktanteil auf 6,4 Prozent und 6,2 Prozent herab.