Da sich beim Großen Preis von Kanada das Freie Training zum Teil mit einem WM-Spiel überschnitt, sahen nur sehr wenige Menschen zu.
Dass die Deutschen jeden normalen TV-Konsum vergessen, wenn es eine bedeutende Fußball-Übertragung im Fernsehen zu verfolgen gibt, hat sich schon des öfteren gezeigt. An diesem Samstag leidete die Formel1 unter der Konkurrenz, denn um 17:45 Uhr kam das Freie Training von Kanada gerade einmal auf 1,27 Millionen Zuschauer und 7,7 Prozent Marktanteil. Deutlich im roten Bereich positionierte sich RTL mit der Liveübertragung auch beim jungen Publikum, wo 0,55 Millionen Menschen gerade einmal 8,8 Prozent aller Fernsehenden bedeuteten. Der Senderschnitt liegt derzeit in etwa doppelt so hoch.
Etwas besser lief es ohne Fußballkonkurrenz im Anschluss für das bedeutendere Qualifying: Mit 2,57 Millionen Interessierten schnitt der Kölner Privatsender immerhin leicht überdurchschnittlich ab, während der Zielgruppenwert von 14,8 Prozent bei 1,01 Millionen Bundesbürgern weiterhin nicht das Gelbe vom Ei war. Im Vergleich zum US-Film «American Dreamz - Alles nur Show», der zur besten Sendezeit über den Senderbildschirm flimmerte, waren die Quoten jedoch nahezu fantastisch. Desaströse 3,8 Prozent Marktanteil resultierten aus 1,08 Millionen Zuschauern beim Gesamtpublikum, selbst in der jungen Zuschauergruppe sah es mit 0,78 Millionen und den daraus resultierenden 6,6 Prozent Marktanteil für die Fernsehsatire mit Hugh Grant nur bedingt besser aus.
Wirklich gut lief es erst im Nachtprogramm des Privatsenders, als Das Erste seine WM-Übertragung endlich beendete. Der Kulthorrorstreifen «From Dusk Till Dawn» generierte unglaublicherweise ab 0:10 Uhr mehr Zuschauer als «American Dreamz» zur Primetime, 1,18 Millionen Menschen sahen die Produktion aus dem Jahre 1996. Der Marktanteil von 14,2 Prozent bei allen war angesichts der grauenvollen Werten der zuvor laufenden Sendungen ein großer Erfolg, der Film mit George Clooney und Quentin Tarantino kam aber besonders beim jungen Publikum sehr gut an. Mit 0,90 Millionen Zuschauern war man wenigstens in der Nacht vorne, die 19,3 Prozent waren sogar mehrere Prozentpunkte oberhalb des eigenen Senderschnitts.