Primetime-Report

Die Fußball-WM übernimmt das Ruder

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Die Fußballweltmeisterschaft 2010 hat das deutsche Fernsehen fest im Griff: Drei in der Primetime übertragene Spiele erzielten Höchstquoten, während alle anderen Sender unter fehlenden Zuschauern litten.


Am Montagabend vergangener Woche gelang es den Sat.1-Eigenproduktionen, ein vorerst letztes Mal einen Quotentriumph zu feiern: Die letzte Folge von «Der letzte Bulle» interessierte im Schnitt 2,88 Millionen Zuschauer und gute 14,8 Prozent der wichtigen Zielgruppe. Im Anschluss erreichte «Danni Lowinski» durchschnittlich 3,28 Millionen Zuschauer und tolle 17,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Diese Werte reichten für den Münchner Sender, um den Abend als Tagessieg bei den Werberelevanten zu verlassen. Geholfen hat dabei wohl auch, dass Konkurrent RTL am Montagabend statt «Wer wird Millionär?» den Spielfilm «Ausgerechnet Afrika» zeigte: Durchschnittlich 3,95 Millionen Zuschauer und 13,7 Prozent aller fernsehenden Deutschen schalteten ein, der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe enttäuschte allerdings mit 14,5 Prozent.

Doch bereits am Dienstagabend war RTL wieder Marktführer bei den Jungen. Zwei Folgen «CSI: Miami» unterhielten durchschnittlich 4,01 Millionen bzw. 4,05 Millionen Zuschauer sowie 21,6 bzw. 19,9 Prozent der wichtigen Zielgruppe. Auch ProSieben gelang mit seinem Comedyprogramm ein großer Quotenwurf: Zwei Folgen der «Simpsons» zeigten sich mit im Schnitt 1,97 Millionen bzw. 2,14 Millionen Zuschauern sowie 14,6 bzw. 14,8 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe noch eher verhalten - zumindest in Relation zum Folgeprogramm. Denn im Anschluss schafften es «Two and a Half Men» auf durchschnittlich 2,44 Millionen bzw. 2,70 Millionen Zuschauer sowie grandiose 17,0 bzw. 19,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Bereits am Mittwochabend kamen Fans von «Germany's Next Topmodel» wieder auf ihre Kosten, denn ProSieben programmierte einen Tag vor der Entscheidung die Halbfinalshow. Das Modelcasting war mit 2,87 Millionen Zuschauern und 18,8 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe dann auch die erfolgreichste Sendung bei den jungen Deutschen. Fast schon obligatorisch feierte auch VOX Erfolge: «Criminal Intent» fesselte im Schnitt 2,59 Millionen Zuschauer und 11,8 Prozent der Werberelevanten, bevor «Lie to Me» gewohnt souverän mit 3,04 Millionen Zuschauern und 14,0 Prozent Zielgruppenmarktanteil aufwarten konnte. Enttäuschende Quoten erzielte hingegen RTL: Die «Helfer mit Herz» kamen auf 2,57 Millionen Zuschauer und 12,1 Prozent Marktanteil bei den Jungen, bevor «Die Ausreißer» die schlechten Werte mit 2,29 Millionen Zuschauern und 11,1 Prozent Markanteil in der wichtigen Zielgruppe noch zu unterbieten wusste.

Am Donnerstag erntete ProSieben die Erfolge der bislang schwächsten Staffel von «Germany's Next Topmodel»: Die Finalshow interessierte durchschnittlich 3,57 Millionen Zuschauer und 14,3 Prozent aller Fernsehenden; das werberelevante Publikum war mit tollen 23,4 Prozent Marktanteil vertreten - für den Münchner Sender bedeutete das den Tagessieg bei den 14- bis 49-Jährigen. Ebenfalls erfolgreich war der Schwesternsender Sat.1, der trotz starker Konkurrenz mit dem Film «Born to be Wild - Saumäßig unterwegs» auftrumpfte. Im Schnitt begeisterten sich 2,64 Millionen Zuschauer und 16,3 Prozent der jungen Bevölkerung für die Komödie. Ähnlich Schwach waren dagegen die Krimiserien auf RTL. Während «Alarm für Cobra 11» im Schnitt noch 3,14 Millionen Zuschauer und 16,7 Prozent der Zielgruppe erreichte, entpuppte sich «CSI» mit 2,76 Millionen Zuschauern und nur 12,7 Prozent Marktanteil bei den Jungen als Reinfall.

Der Freitagabend infizierte Deutschland nachhaltig mit dem Fußballfieber. Die Übertragung des zweiten Spiels der Fußballweltmeisterschaft 2010 brachte RTL nicht nur den Tagessieg bei Jung und Alt, sondern auch Topquoten. Die erste Halbzeit des Spiels Uruguay gegen Frankreich sahen durchschnittlich 9,26 Millionen Deutsche und 33,4 Prozent aller Fernsehenden; in der werberelevanten Bevölkerung waren es bereits 44,4 Prozent. Die zweite Halbzeit steigerte das Interesse spürbar: Im Schnitt schalteten 11,34 Millionen Zuschauer ein; der Gesamtmarktanteil stieg auf 39,5 Prozent, der Zielgruppenmarktanteil erfuhr eine marginale Verbesserung auf 46,2 Prozent. Die Konkurrenz hatte dem Weltereignis nichts entgegenzusetzen, schaffte es aber trotzdem, ansehnliche Quoten einzufahren. ProSieben erreichte mit dem Film «Drei Engel für Charlie» durchschnittlich 1,38 Millionen Zuschauer und 9,7 Prozent des werberelevanten Publikums. Das ZDF machte mit der Programmierung von «Ein Fall für zwei» und «SOKO Leipzig» alles richtig, sahen durchschnittlich doch immerhin 4,07 Millionen bzw. 3,53 Millionen Deutsche und damit 15,2 bzw. 12,1 Prozent aller fernsehenden Bundesbürger zu. Einzig in der jungen Zielgruppe war das Interesse für Fußball mit 4,9 bzw. 4,7 Prozent Marktanteil deutlich spürbar.

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