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Management-Buy-Out: N24 wird eigenständig

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Die ProSiebenSat.1 Media AG verkauft den Nachrichtensender N24 an dessen Geschäftsführung. Sieben Jahre lang soll N24 weiterhin Nachrichten für Sat.1, ProSieben und kabel eins herstellen.

Das N24-Management sowie Stefan Aust und Thorsten Pollfuß erwerben die N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH und die MAZ&MORE TV-Produktion GmbH von der deutschen TV-Holding der ProSiebenSat.1 Media AG. Das gab der Sender N24 am Mittwochvormittag bekannt. Beide Gesellschaften werden 100-prozentige Tochterunternehmen der N24 Media GmbH. Es entsteht somit der größte unabhängige TV-Informationsproduzent Deutschlands.

Die operative Geschäftsführung liegt künftig bei Dr. Torsten Rossmann. Weitere Geschäftsführer der N24 Media GmbH sind Frank Meißner (Produktion & Technik), Karsten Wiest (Finanzen) und Stefan Aust (New Business). Das Gerangel um den Kanal hat somit ein Ende. Bis zuletzt hatten sich Betriebsrat und Redaktionsausschuss eigentlich für einen Verbleib in der Sendergruppe der ProSiebenSat.1 Media AG ausgesprochen. Sie befürchteten bei einem Verkauf vor allem Entlassungen und eine Verminderung der Nachrichtenquantität. Während der Umfang der Nachrichten erhalten bleiben soll, wird es aber in der Tat zu Stellenkürzungen kommen.

Zum 1. September 2010 sollen nach aktuellem Stand 218 Vollzeitstellen besetzt sein, von denen satte 72 abgebaut werden müssen. N24 verschlankt sich also um rund ein Drittel. Nicht mehr zum N24-Personal gehören die Moderatoren der Nachrichten von ProSieben, Sat.1 und kabel eins. Sie gehören künftig zum Team der jeweiligen Sender. N24 wird diesen bis Ende 2016 Nachrichten anliefern. Auch Peter Limbourg, bislang Chefredakteur von N24, wird künftig fest zu ProSiebenSat.1 gehen und sich dort auf seine Aufgabe als Nachrichtenmoderator konzentrieren. Er arbeitet dort künftig als Senior Vice President Nachrichten & Politische Information in Berlin. Sein Nachfolger als Chefredakteur von N24 ist Arne Teetz, der bislang sein Stellvertreter war.

Erhalten bleibt entgegen der Befürchtungen einiger Mitarbeiter die Nachrichtenschiene zwischen 7 und 13 Uhr. N24-Reporterin Michaela May sagte am Dienstag gegenüber Quotenmeter.de: „Aber wir haben durchaus Sorgen, dass es künftig beispielsweise morgens nur noch stündliche Nachrichten gibt, die zudem auch kürzer ausfallen. Aktuell haben wir bei N24 ja noch eine durchgehende Nachrichtenstrecke von 7 bis 13 Uhr.“ Dazu wird es nun nicht kommen. Ab 13 Uhr plant N24 wie bisher auch stündliche Nachrichten, darüber hinaus werden Magazine, Dokumentationen, Reportagen und Talksendungen im Programm enthalten sein.

N24 will sich inhaltlich stärker auf Politikberichterstattung ausrichten und bis zum 4. Quartal 2011 ein eigenes deutsches Videojournalisten-Netzwerk mit 13 neuen Stellen aufbauen. „Mit N24 Media entsteht ein im deutschen TV-Markt einzigartiges Produktionsunternehmen, dessen Portfolio von Hard News bis zu Boulevard-Formaten reicht. Dank lang laufender Produktionsverträge mit der ProSiebenSat.1-Gruppe verfügen wir über alle Voraussetzungen, um ein leistungsstarkes Produktionsunternehmen um den Sender N24 herum aufzubauen, das sich langfristig im Markt behaupten kann,“ so N24-Chef Torsten Rossmann.

Nicht betroffen von den Restrukturierungen ist übrigens die Firma Maz&More, die aus der ehemaligen Sat.1-Zentralredaktion hervorging. Sie wird bis Ende 2014 für Sat.1 in Berlin das «Frühstücksfernsehen» und «Das Sat.1 Magazin» herstellen.

Kurz-URL: qmde.de/42651
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