„Geschockt“ ist der Betriebsrat von N24 über die Entscheidung der Fernsehmanager. Auch deshalb muss sich der Kanal von Mitarbeitern trennen.
Nicht alles, was auf den ersten Blick gut klingt, erweist sich in der Tat auch als positiv. Die Ankündigung von ProSiebenSat.1-CEO die Nachrichtensendungen von kabel eins, ProSieben und Sat.1 nicht kürzen zu wollen, täuschte zunächst darüber hinweg, wie es inhaltlich aussehen wird. Und da wird es bei Deutschlands größter Privatsendergruppe zu massiven Einschnitten kommen.
Laut N24-Betriebsrat hat die ProSiebenSat.1 Media AG ihr Nachrichtenbudget um rund die Hälfte gekürzt. „Der N24-Betriebsrat und der N24-Redaktionsausschuss sind schockiert“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseerklärung. Diese Kürzung hätte letztlich auch den gravierenden Stellenabbau beim Nachrichtenkanal zur Folge. Bislang, so wird kolportiert, zahlte die AG 65 Millionen Euro für die Produktion der Nachrichten der Free-TV-Sender, künftig ist es nur noch halb so viel.
„In Verhandlungen mit der Geschäftsführung wird der N24-Betriebsrat darauf drängen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die journalistische Qualität der Nachrichtenberichterstattung bei N24 und den Sendern Sat.1, ProSieben und Kabel1 muss erhalten bleiben“, heißt es in der Mitteilung. Der Betriebsrat begrüßt es, dass die N24 Media GmbH mit einem deutlich längerfristigen Dienstleistungsvertrag für die Herstellung der Nachrichten von kabel eins, ProSieben und Sat.1 ausgestattet wurde als ursprünglich geplant. Dies sei vor allem wegen des öffentlichen Drucks zustande gekommen.
„Das Team um Torsten Rossmann und Stefan Aust steht für erstklassige Nachrichten. Gerade in der politischen Berichterstattungwollen wir gemeinsam neue Wege gehen. Inhaltlich sehe ich in der Gründung von N24 Media einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Anbietervielfalt im Nachrichtengeschäft“, redete ProSiebenSat.1-Boss Thomas Ebeling die Kürzung am Mittwochvormittag schön.