Welche Sender konnten diesmal gegen die WM-Übertragung ankommen und welche gingen völlig baden? Sahen erneut über 13 Millionen Zuschauer das Spiel?
Es dürfte angesichts der letzten Tage nur bedingt überraschen, aber Tagessieger wurde auch am Mittwochabend wieder einmal mit deutlichem Vorsprung das Abendspiel der Fußball-Weltmeisterschaft. Diesmal sahen 11,59 Millionen Deutsche die Begegnung zwischen dem Turniergastgeber und Uruguay, was 38,5 Prozent aller Fernsehenden enstprach. Dies bedeutete die zweitschwächste Reichweite aller Primetimebegegnungen, nur am ersten Tag sahen noch deutlich weniger Menschen um diese Zeit zu. Beim jungen Publikum war der Marktanteil von 40,5 Prozent gar der schlechteste aller bisherigen Spiele um 20:30 Uhr, hier verfolgten im Schnitt 5,10 Millionen Menschen das Spielgeschehen. Die Vorberichte sahen zuvor 6,56 Millionen Menschen, was 28,9 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 30,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zur Folge hatte. Zufrieden wird aber auch das ZDF sein, das dem Zuschauer eine neue «Kreuzfahrt ins Glück» schenkte und mit einer Reichweite von 4,48 Millionen sowie starken 14,8 Prozent Marktanteil belohnt wurde. Weniger leicht von Reisen nach Neuseeland ließ sich das etwas jüngere Volk begeistern, hier wollten nur 5,7 Prozent einschalten. Das «heute-journal» sahen danach jedoch nur noch mäßige 2,99 Millionen Deutsche, mit genau 10 Prozent bei allen und 4,1 Prozent im Alter zwischen 14 und 49 Jahren ging es in beiden wichtigen Altersgruppen deutlich unterhalb des Senderschnitts.
Einen schweren Stand am Abend hatten einmal mehr die privaten Sendeanstalten, wobei sich insgesamt an diesem Mittwoch wohl VOX aus der Affäre zog. Mit einer Doppelfolge von «Criminal Intent» gelang es dem kleineren Kölner Privatsender, deutlich überdurchschnittliche Werte einzufahren. Während die erste Folge mit 1,86 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 7,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe noch etwas schwerfällig in den Abend hineinkam, ging es im Anschluss richtig nach oben: 2,46 Millionen Menschen schalteten die zweite Episode des Tages ein, sodass es bereits beim Gesamtpublikum zu 7,9 Prozent langte. Nur knapp an der Zweistelligkeit vorbei schrammte die US-Serie bei den Umworbenen, mit den aus 1,28 Millionen Serienfans resultierenden 9,7 Prozent kann man aber mehr als zufrieden sein. Ebenfalls nur knapp an der Zweistelligkeit schrammten auch «Die Ausreißer» auf RTL vorbei, wobei es hier fraglich ist, ob der größte Kölner Sender mit 2,14 Millionen Gesamtreichweite sowie 6,9 Prozent bei allen und 9,6 Prozent bei den jüngeren Bundesbürgern wirklich zufrieden ist. Es darf bezweifelt werden, zumal auch Vera Int-Veen als «Helfer mit Herz» nur eine bedingt gute Performance hinlegte. Immerhin reichten hier 2,49 Millionen Zuschauer, von denen 1,31 Millionen aus der besonders stark umworbenen Zielgruppe kamen, zu 8,5 Prozent bzw. 11,3 Prozent Marktanteil. Ein Erfolg war jedoch wieder einmal nur «stern TV», das von 2,42 Millionen Deutschen verfolgt wurde und mit 13,0 Prozent leicht über Senderschnitt lief.
Kein wirklich realistisches Ziel war eben jener Senderschnitt für die beiden größten Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe. ProSieben versuchte es erfolglos mit der Free-TV-Premiere des US-Musikfilms «Street Style», aber so richtig krass drauf waren nur 1,18 Millionen und somit 3,9 Prozent. Damit lief dieser Film kaum besser als der im Anschluss gesendete Horrorthriller «Tödlicher Anruf», der mit 0,67 Millionen Menschen 3,3 Prozent aller Fernsehenden für sich gewinnen konnte. Bei den 14- bis 49-Jährigen offenbarte sich jedoch ein deutlicher Unterschied, denn während der Jugendfilm immerhin 8,5 Prozent der deutschen Jugend erreichen konnte, fiel der Schocker mit nur 5,9 Prozent ins Bosenlose. Kein wirkliches Interesse bestand auch an apokalyptischer Endzeitstimmung aus Deutschland, denn «Die Hitzewelle» sahen auf Sat.1 nur 2,06 Millionen, was mangelhafte 6,9 Prozent zur Folge hatte. Kaum besser schnitt der Katastrophenfilm in der jungen Zuschauerschaft ab, hier langten 0,98 Millionen immerhin zu 7,9 Prozent.
Eher gruslig lief es für die beiden kleinsten Sender, wobei kabel eins mit dem Mysterythriller «Frequency» immerhin noch leicht die Nase vorne hatte. Immerhin wohnten diesem nämlich 0,74 Millionen Menschen bei, während «Stargate: Anubis» zur gleichen Zeit auf RTL II nur auf katastrophale 0,64 Millionen sowie 2,1 Prozent Marktanteil kam. Ein deutlicher Unterschied war auch beim werberelevanten Publikum zu erkennen, denn während kabel eins immerhin bei 0,54 Millionen Zuschauern die erste Wahl war, konnte RTL II gerade einmal eine Sehbeteiligung von 0,45 Millionen sowie 3,7 Prozent Marktanteil generieren.