Primetime-Report

König Fußball regiert

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Die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika hat die TV-Landschaft fest im Griff. Das Rest-Programm hat das Nachsehen.


Zu Beginn der Woche freute sich RTL über die hohen Reichweiten bei der Übertragung des WM-Spiels Italien gegen Paraguay, das mit einem Unentschieden endete. Sahen die erste Hälfte noch 12,19 Millionen Bundesbürger, so waren es zur zweiten Halbzeit schon 14,63 Millionen Deutsche vor dem Bildschirm. Der Kölner Sender punktete vor allem bei der jungen Zielgruppe: 51,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen wurden gemessen. 7,16 Millionen Werberelevante schauten die WM-Partie, die Florian König und Jürgen Klinsmann begleiteten. Die Analysen nach dem Spiel von Jürgen Klopp und Günther Jauch interessierten noch 6,81 Millionen Junge, was RTL 52,8 Prozent Marktanteil des jungen Publikums einbrachte. In der ersten Halbzeit wurden 45,4 Prozent Markanteil der Begehrten gemessen. Denn hier hatte Sat.1 mit dem Spielfilm «Wedding Date» ein Gegenprogramm gestartet, das zwar nicht mithalten konnte, aber sich im Gegensatz zu den Formaten auf den anderen Sendern noch am Besten schlug. Denn immerhin 10,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen konnten verbucht werden. 1,36 Millionen junge Zuschauer wollten den Film sehen, insgesamt waren es genau 2,00 Millionen Bundesbürger. Die Filme von ARD und ZDF konnten hingegen nur bei allen Zuschauern punkten: «Augenzeugin» holte 11,4 Prozent Marktanteil für den Mainzer Sender, der eine Reichweite von 3,58 Millionen Zuschauer vorzuweisen hatte. Das Erste sendete «Das Tal des Lebens – Afrikas Rieft Valley», das insgesamt auf 3,44 Millionen Zuschauer kaum und ebenfalls 11,4 Prozent Marktanteil der Zuseher ab 3 Jahren verzeichnen konnte.

Am Dienstag war dann das ZDF mit der WM-Übertragung „dran“. Das Spiel zwischen Brasilien und Nordkorea zählte insgesamt 13,88 Millionen Zuschauer. 43,2 Prozent Marktanteil aller Zuschauer waren für den Mainzer Sender ein beachtlicher Wert. 6,34 Millionen Junge verfolgten das Spiel ebenso. 46,0 Prozent Marktanteil wurden hier verzeichnet. Davon profitierte auch das «heute-journal», das mit 12,07 Millionen Zuschauer in der Halbzeitpause auf stolze 36,2 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum kam. Auch bei den Werberelevanten waren 37,2 Prozent Marktanteil drin, da 5,30 Millionen der Jungen während des Pausentees nicht umschalteten. Apropos Zielgruppe: Die Wiederholungen der RTL-Serie «CSI: Miami» kamen König Fußball sei dank nicht über 13,7 und 12,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen hinaus. Auch «Monk» hatte mit 10,7 Prozent Marktanteil der Werberelevanten an diesem Abend wenig entgegen zu setzen. Ein ähnliches Bild bot sich bei ProSieben, wo auch die US-Sitcom «Two and a half Men» unter der WM-Vorrundenpartie im ZDF litt. Zwischen 9,1 und 10,7 Prozent Marktanteil konnten Charlie Sheen & Co. verbuchen, immerhin 1,41 Millionen junge Zuschauer konnte in der Spitze mobilisiert werden. Erst mit dem Ende der Fußball-Partie punktete auch «Two and a Half Men»: Die vierte Folge an diesem Abend um 22.30 Uhr kam auf sehr gute 13,0 Prozent Marktanteil. Allerdings sahen nur noch 1,24 Millionen Werberelevante zu. Doch ohne Fußball im Nacken konnte die beliebte Sitcom nochmals einen Wert über dem Senderschnitt erreichen.

Die ARD übertrug am Mittwochabend die Fußball-Begegnung zwischen Südafrika und Uruguay. Die Südamerikaner gewannen hier gegen die Südafrikaner, was 11,59 Millionen Zuschauer im Ersten mitverfolgt hatten. Die Marktanteile lagen bei 38,5 Prozent im Gesamtpublikum und 40,5 Prozent in der Zielgruppe. Von den jungen Zuschauern hatten 5,10 Millionen eingeschaltet. Ein leichter Reichweiten-Rückgang der Fußball-Übertragungen deutete sich zum Mitte der Woche an. Die «Tagesthemen» hatten dennoch Grund zur Freude: 9,70 Millionen Menschen sahen die Nachrichten in der Halbzeit. 30,8 Prozent Marktanteil bei allen und 31,6 Prozent Marktanteil der Jungen konnte sich mehr als sehen lassen. 4,17 Millionen der 14- bis 49-Jährigen blieben vor dem Seitenwechsel in der WM-Partie dran. Das Nachsehen hatten erneut die Formate der Konkurrenz. Mit einer Reichweite von 4,48 Millionen Zuschauer konnte das ZDF dank dem Film «Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Neuseeland» aber noch zufrieden sein. Im Gesamtpublikum wurden 14,8 Prozent Marktanteil gemessen. In der wichtigen Zielgruppe schlug sich «Helfer mit Herz» bei RTL noch am Besten, auch wenn die mageren 11,3 Prozent Marktanteil bei den Begehrten beim Kölner Sender für keine Freudensprünge gesorgt haben dürften. «Criminal Intent» kam mit 1,28 Millionen jungen Zuschauern auf immerhin 9,7 Prozent Marktanteil bei selbigen und bescherte VOX trotz Fußball einen Quotenerfolg. «Die Hitzewelle» bei Sat.1 fiel mit nur 7,9 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen allerdings durch. Gerade mal 980.000 junge Menschen wollten den Spielfilm als Alternativ-Programm zur Fußball-Weltmeisterschaft sehen. Insgesamt zählte die Sat.1-Produktion aber 2,06 Millionen Zuschauer. Auch ProSieben setzt mittlerweile am Mittwoch auf Filme: «Street Style» erreicht insgesamt zwar nur 1,18 Millionen Zuschauer, lag bei den Werberelevanten mit 8,5 Prozent Marktanteil und 1,05 Millionen Zuschauer aber vor dem Bällchensender.

Das vom ZDF gezeigte WM-Spiel zwischen Frankreich und Mexiko hatte am Donnerstag schließlich eine Reichweite von 13,19 Millionen Zuschauern. 43,4 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum wurden verbucht. 5,77 Millionen Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe schalteten ein. Der Marktanteil belief sich hier auf 45,9 Prozent. Gleichzeitig kam die ARD auf 3,91 Millionen Zuschauer, die der Film «Schöne Aussicht» bescherte. 12,9 Prozent Marktanteil waren dem öffentlich-rechtlichen Sender im Gesamtpublikum sicher. Die Wiederholung einer Folge von «Alarm für Cobra 11» zahlte sich für RTL eher aus als eine Wiederholung von «CSI». Letzteres Format befindet sich weiterhin in der Krise und rutschte aufgrund der Weltmeisterschaft-Konkurrenz auf sehr schwache 9,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen ab. Nur 1,18 Millionen junge Zuschauer wollten die Krimi-Serie aus den Vereinigten Staaten sehen. Auch der US-Blockbuster «Gladiator» mit Russell Crowe kam bei Sat.1 nicht wie erhofft an: 1,69 Millionen Bundesbürger schalteten insgesamt ein, 1,03 Millionen Junge waren darunter. Über 9,0 Prozent Marktanteil kam der Bällchensender mit dem Spielfilm nicht hinaus. Noch schlechter lief es aber für ein Best-of von «Germany’s Next Topmodel» bei ProSieben. Das wollten nämlich nur noch 700.000 Werberelevante sehen. Mit nur 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gerieten die besten Szenen der Castingshow mit Heidi Klum zu einem klaren Flop am Donnerstag.

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