Zumindest zwei Drittel der am späten Freitagabend gesendeten Schocker liefen gut, während das qualitativ minderwertigste Produkt enttäuschte.
Womit lassen die Deutschen einen Freitagabend nach der Fußballübertragung ausklingen? Würde man in alter «Familienduell»-Manier dies 100 Leute fragen, wäre die Antwort "Horrorfilme schauen" vermutlich nicht unter den Topantworten. Für manch einen schien dies jedoch gar nicht so abwegig, denn zumindest zwei der drei ausgestrahlten Horrorfilme des späten Abends wussten zu überzeugen. So sammelte RTL II ab 22:20 Uhr mit «Underworld» deutliche Pluspunkte bei der deutschen Bevölkerung, denn der Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren wurde von 0,74 Millionen Menschen gesehen, was zu dieser Zeit immerhin gute 4,9 Prozent zur Folge hatte. Auch bei den Jüngeren machte der Streifen, der gleich in vier Ländern entwickelt wurde, seine Sache mit 0,55 Millionen sowie 7,7 Prozent Marktanteil durchaus gut.
Bei ProSieben quälte man sein Publikum lieber mit einem Remake des John Carpenter-Klassikers «The Fog - Nebel des Grauens». Grauen verbreitete hier aber eher das Niveau des Streifens, den sich nur 1,15 Millionen Leidgeprüfte ansahen. In der besonders wichtigen werberelevaten Zielgruppe sahen 0,84 Millionen zu, was dem Sender aber nur 9,2 Prozent bescherte und die Bilanz der Gruselfilme am Freitagabend etwas zerstörte. Vielleicht war aber auch nur die Startzeit mit 22:05 Uhr suboptimal gewählt, da hier noch auf gleich zwei Sendern Fußballspiele im Gang waren.
Besser lief es für den Münchener Privatsender aber nach Mitternacht, wo wieder einmal der sehr hoch angesehene Film «Final Destination» lief und gute 0,65 Millionen Bundesbürger erreichte. Der Marktanteil lag bei allen Zuschauern bei 8,7 Prozent, in der wichtigen Zielgruppe sahen sogar 12,3 Prozent zu und machten die Senderverantwortlichen zu später Stunde doch noch sehr zufrieden.