Am Montagabend stellte VOX-Senderchef Frank Hoffmann das neue Programm des Privatsenders VOX vor. Dort kann es wohl so weitergehen wie bisher. Neuigkeiten gab es endlich auch von der Casting-Show «X Factor», die das Hauptthema der Veranstaltung war.
Es war am Montagabend eher eine «X Factor»-Veranstaltung als eine VOX-Veranstaltung – fast alles drehte sich bei der Präsentation des neuen VOX-Programms um die neue Casting-Show, die in diesem Sommer starten wird. Und dennoch: Irgendjemand im Hause der Mediengruppe RTL Deutschland scheint noch immer Zweifel zu haben. Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass die Sendergruppe das Format für die BRD hauptsächlich deshalb adaptierte, weil man es nicht für weitere Zeit nur optionieren konnte. Im Herbst wird es dann gegen zwei starke Casting-Shows antreten: «Das Supertalent» bei RTL und «Popstars» bei ProSieben. Überzeugen will man mit den Elementen, die gänzlich anders sind. Zum Beispiel, dass die Juroren im Laufe der Staffel zu echten Mentoren werden, die für ihren Favoriten kämpfen.
Wie bereits bekannt, konnte VOX für die Jury Sarah Connor gewinnen – neben ihr sind Till Broenner und George Glueck zu sehen. Moderieren wird der bisher unbekannte Jochen Schropp, der den Sender bei einem Casting vollends überzeugt haben soll. Spannend war stets die Frage der Programmierung. Klar war, dass der Auftakt bei RTL ausgestrahlt werden soll – um die Strahlkraft der Sendung zu erhöhen. Das erste Casting wird der große Privatsender am Freitag, den 20. August 2010 zeigen – einen Tag später folgt eine zweite Ausgabe.
Erst dann wechselt die Show zu VOX, wo sie wenig überraschend immer dienstags zur besten Sendezeit programmiert wird. Eine genaue Episodenanzahl wollte man bei VOX am Montag übrigens noch nicht nennen – auch hier hält sich der Sender offenbar ein kleines Hintertürchen offen. Im Erfolgsfall kann man die Staffel wohl sicherlich noch um die ein oder andere Ausgabe strecken, andersrum wird wohl etwas weggelassen. Bis in den Winter soll die Show im deutschen Fernsehen zu sehen sein.
Für Aufsehen wird VOX in der kommenden Saison wohl mit zwei weiteren Themen sorgen. Zum einen veranstaltet der Privatsender einen Thementag zum Wasser und wird somit einen Tag lang blau: Für „VOX blue Planet“ hat man sich die mit einem Oscar bedachte Produktion «Die Bucht» gesichert, die Richard O’Barry gemacht hat. O’Barry ist Tierschutzaktivist. An einem Tag im Herbst wird die rote VOX-Kugel also erstmals blau, dann will der Privatsender auch das Projekt „Wasser ist Leben“ unterstützen.
«Law & Order: SVU» wechselt zu VOX
Eine weitere Überraschung hatte VOX-Chef Frank Hoffmann in Sachen US-Serien in petto: Bereits seit mehr als einem Jahr zeigt der Kölner Sender am späteren Freitagabend Wiederholungen alter Folgen der Dick-Wolf-Krimiserie «Law & Order: SVU», die Schwestersender RTL II seit jeher am Donnerstagabend erstausstrahlt. Damit ist künftig aber Schluss: Die ganz neuen Ausgaben der elften Staffel wandern zu VOX, wo sie gezeigt werden, hielt man am Montag noch offen. Neben «Criminal Intent» zeigen die Kölner somit also eine zweite Serie aus der Schmiede von Dick Wolf. Bereits bekannt war der Start der modernen „Robin Hood“-Serie «Leverage» und des australischen Formats «The Strip», die jedoch beide noch einige Zeit auf sich warten lassen werden. Im Herbst gibt es daher zunächst ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie «CSI: NY», «Burn Notice», «Criminal Intent» und «Lie to Me». Neu ins Line-Up kommt auch die britische Variante von «Law & Order», «Law & Order: UK», die aktuell noch im Pay-TV beim Anbieter FOX zu sehen ist.
Wenig Verändern strebt VOX aktuell in der Daytime an: Ab August setzt man hier um 16.00 Uhr mit alten «Law & Order»-Folgen ebenfalls auf Dick Wolf, ansonsten bleibt alles beim Alten. Angekündigt für die Daytime-Ausstrahlung wurde die Pferde-Serie «Heartland», die in Deutschland aktuell bei Passion läuft, von Kritikern aber gelobt wurde und sogar einige Preise absahnte. Ebenfalls bei VOX zu sehen sein wird die Lifetime-Comedy «Rita Rocks», in der eine Mutter mit einer Garagenband aus ihrem Hausfrauenalltag ausbricht.
Zudem wurden drei neue Dokus angekündigt: «Auswanderer sucht Frau» will den Erfolg von «Bauer sucht Frau» mit den inzwischen eher schwach laufenden Auswanderer-Formaten verbinden, «Ab in die Ruine» ist ein Ableger des erfolgreichen «Ab in den Garten» und mit «Unser erstes Restaurant» lässt VOX nach der überraschenden Abbestellung von «Mein Restaurant» doch noch in Gaststätten filmen.
Und sonst? Da wäre noch Alexander Kluge von der dctp, der künftig keine Sendelizenz mehr mit VOX hat, sondern nur noch als Produzent für den Kanal auftritt. An den vierstündigen Dokus, die am Samstag für Furore sorgen, will man in Köln dennoch festhalten. Dazu VOX-Chef Frank Hoffmann: „Wie schon in den vergangenen Jahren werden wir beweisen, dass Anspruch und Popularität sich nicht widersprechen müssen. Doch für VOX brechen auch neue Zeiten an: Wir verabschieden die dctp als Lizenzpartner und begrüßen sie als Produzenten bei uns. Gemeinsam mit Alexander Kluge und seinen Partnern werden wir ein weltweit einzigartiges Programm fortsetzen: vierstündige Dokumentationen. Wir freuen uns sehr darüber, dass in der vergangenen Season so viele Zuschauer unserem mutigen Schritt gefolgt sind und ihren Samstagabend der Information gewidmet haben.“