Die teure HBO-Miniserie startete oberhalb des Senderschnitts, der ganz große Erfolg blieb allerdings aus. Dafür profitierte das Nachtprogramm vom guten Lead-In.
Sie ist die vielleicht teuerste Serie aller Zeiten: Die zehnteilige Reihe «The Pacific» von Steven Spielberg und Tom Hanks, die auf den Memoiren eines Kriegsveteranen des Pazifikkrieges beruht, hat ein Budget von rund 150 Millionen US-Dollar verschlungen. In Deutschland muss die gefeierte Serie des amerikanischen Pay-TV-Senders HBO auf dem kleinen Sender kabel eins Vorlieb nehmen, der sie aus Jugendschutzgründen erst ab 22.15 sendet. Dort blieb der Erfolg der Auftaktfolge überschaubar.
Ein Marktanteil von 7,2 Prozent bei den jungen Zuschauern wurde erzielt. Damit lag die erste Folge zwar über dem Senderschnitt von gut sechs Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, ein dem Prestige der Miniserie angemessener Erfolg hätte aber wohl anders ausgesehen. 640.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren hatten eingeschaltet. Auch bei allen Zuschauern ab drei Jahren blieb der ganz große Erfolg aus. Hier konnte «The Pacific» mit 1,03 Millionen Zuschauern und 5,0 Prozent Marktanteil überzeugen.
Damit hielt «The Pacific» exakt die Reichweiten, die zuvor eine Folge der Krimiserie «Numb3rs» erzielt hatte, die ebenfalls auf 1,03 Millionen insgesamt und 640.000 Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe gekommen war. Die Marktanteile lagen allerdings wegen der früheren Sendezeit niedriger: Ordentliche 4,1 Prozent bei allen Zuschauern und 6,4 Prozent bei den umworbenen wurden gemessen. Ähnlich lief es in der Zielgruppe auch für die erste «Numb3rs»-Folge des Abends. Um 20.15 Uhr kam die Serie bereits auf 560.000 junge Zuschauer und einen Zielgruppenmarktanteil von 6,3 Prozent.
Wirklich erfolgreich lief es für kabel eins erst am späten Abends, als der Kriegsfilm «Die Verdammten des Krieges» strategisch clever hinter «The Pacific» lief und überdurchschnittlich viele Zuschauer halten konnte. 450.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren blieben dran und bescherten dem Film einen tollen Marktanteil von 9,8 Prozent. Auch bei allen Zuschauern lief es sehr gut. Hier wurden noch 660.000 Zuschauer registriert und eine Einschaltquote von 7,3 Prozent gemessen. Auch wenn «The Pacific» kein großer Hit wurde, so hat es zumindest dem Spätabendprogramm ordentlich geholfen.