Der neue Showabend auf ProSieben schaffte einen richtig starken Auftakt, lediglich zu später Stunde schwächelte die «League of Balls».
Es war zweifelsfrei einer der interessantesten Neustarts in diesem Sommer: Die ProSieben-Adaption des US-amerikanischen Erfolgsformats «Solitary». An diesem Samstag wurde dann erstmals eine Ausgabe der etwas anderen Gameshow ausgestrahlt, mit einigen durchaus diskutablen Modifikationen wie beispielsweise die, dass Prominente statt normale Kandidaten in die kleinen Wohnkapseln zogen. Das Zuschauerinteresse war, zumindest in der ersten Woche, dennoch beträchtlich, denn zur besten Sendezeit sahen 1,60 Millionen Deutsche den mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten zu, wie diese an ihre psychischen Grenzen gingen. Der Marktanteil lag beim Gesamtpublikum bei überdurchschnittlichen 6,7 Prozent, als ein wirklicher Erfolg stellte sich der Neustart jedoch in der werberelevanten Zielgruppe heraus.
In dieser Gruppe reichten nämlich am Samstag bereits 1,23 Millionen Zuschauer, um den Sender zu deutlich überdurchschnittlichen 14,3 Prozent zu führen. Fraglich bleibt jedoch, ob die Werte nicht noch besser gewesen wären, hätte ProSieben wie in der Originalsendung auf den etwas ereignisarme Kandidateneinzug in der ersten Sendestunde verzichtet. Zudem muss sich das Format in den kommenden acht Wochen natürlich noch beweisen, die Weichen für einen Erfolg sind jedoch gelegt.
Überraschenderweise war dies aber bei weitem noch nicht der größte Erfolg für den Münchener Privatsender, denn im Anschluss ließ man endlich den Auftakt zur zweiten Staffel von «Elton vs. Simon - Die Show» über die Senderbildschirme flimmern und erlangte einen nahezu grandiosen Auftakt. Die Gesamtreichweite stieg um fast 400.000 Zuschauer auf nun 1,98 Millionen, was auch aufgrund der späteren Sendezeit einen sehr guten Marktanteil von 9,3 Prozent zur Folge hatte. Besonders groß dürfte jedoch die Freude über 1,62 Millionen werberelevante Bundesbürger gewesen sein, denn damit konnte man 18,7 Prozent der für die Werbewirtschaft besonders bedeutenden Zuschauergruppe zum Sender locken und obendrein die Marktführerschaft für sich beanspruchen.
Am späten Abend herrschte dann aber wieder der Trash vor, denn in «League of Balls» mussten echte Kerle Mutprüfungen bestehen, um im studiointernen Club mit den "Girls abdancen" zu dürfen. Aus dem starken Lead-In machte Charlotte Engelhardt nur sehr wenig, denn die Reichweite plumpste plötzlich auf 0,83 Millionen Zuschauer. Mit 5,9 Prozent bei allen Zuschauern sowie 10,3 Prozent in der Zielgruppe muss man schon jetzt sehr stark aufpassen, nicht total in den roten Bereich abzurutschen. Die Freude wird dies jedoch kaum getrübt haben, denn die beiden heftog umworbenen Shows konnten beide absolut überzeugen.