Zwar konnte sich der Actionreißer am Abend gegen die private Konkurrenz durchsetzen, der wahre Gewinner des Abends kam jedoch aus Südkorea.
Nach längerer Zeit traute sich ProSieben in dieser Woche erstmals wieder, eine relativ hochkarätige Filmproduktion am Sonntagabend in einer Free-TV-Premiere zu senden. Es handelte sich hierbei um den kontrovers diskutierten Horroraction-Reißer «Cloverfield» vom «LOST»-Erfinder J.J. Abrams. Der Erfolg gab den Programmverantwortlichen letztendlich auch wieder Recht, denn mit Hängen und Würgen konnte auch in dieser Woche wieder der Tagessieg in der werberelevanten Zielgruppe erreicht werden. 1,71 Millionen Menschen aus besagter Zuschauergruppe wollten sich den US-Streifen aus dem Jahre 2007 nicht entgehen lassen, was immerhin 15,4 Prozent aller erreichbaren 14- bis 49-Jährigen zur besten Sendezeit waren. Nur sehr knapp dahinter platzierte sich eine Doppelfolge von «Navy CIS», das auf Sat.1 zur gleichen Zeit 1,68 Millionen sowie 15,0 Prozent generierte.
Beim Gesamtpublikum sah die Welt weitaus weniger rosig aus, denn hier wurden eher enttäuschende 2,22 Millionen Bundesbürger mit dem damit verbundenen Marktanteil von 8,0 Prozent erzielt. Der wahre Gewinner des Abends war ohnehin ein Anderer, Regisseur Shim Hyung-rae konnte sich nämlich im Anschluss deutlich gegen sein Vorgängerformat durchsetzen. Der eher unbekannte Fantasyfilm «Dragon Wars», der zum großen Teil in Südkorea produziert wurde, kam nach 22:00 Uhr auf spektakuläre 19,8 Prozent bei den Umworbenen bei 1,84 Millionen Zuschauern. Auch beim Gesamtpublikum legte der Streifen im Vergleich zum Vorprogramm zu, denn nun sahen immerhin 2,40 Millionen Menschen zu, was 11,6 Prozent Marktanteil zur Folge hatte.
Bei RTL sah der Abend wieder einmal weitaus weniger rosig aus. Bereits zur Primetime sendete man mit der US-Komödie «Der Krieg des Charlie Wilson» am Interesse des deutschen Publikums vorbei und kam nicht über 2,41 Millionen Zuschauer sowie 8,7 Prozent hinaus. Vor allem die besonders wichtige junge Zuschauergruppe wandte sich aber dem anspruchsvolleren Kinofilm mit Tom Hanks in der Hauptrolle ab, wodurch ein mangelhafter Marktanteil von 14,0 Prozent letztendlich aus 1,56 Millionen Interessierten die Folge war.
Anders als ProSieben war RTL auch in dieser Woche wieder in keinster Weise in der Lage, ein schlagkräftiges Programm nach dem Blockbuster zur Primetime anzubieten. Während der Sender unter der Woche zumeist sehr gut den Bedürfnissen des deutschen Publikums entgegenkommt, sendete man auch in dieser Woche «Spiegel TV» und ging damit wie üblich baden. Nur 1,90 Millionen Deutsche sahen das Format, beim jungen Publikum kam ein katastrophaler Marktanteil zustande, der auch im Anschluss durch die mit Sicherheit sehr aufschlussreiche Reportage «Das Handwerk der Domina» nur bedingt auf 11,4 Prozent bei einer Sehbeteiligung von 1,57 Millionen gesteigert werden konnte.