«Karate Kid»

Die Story hält sich zwar in ihrer Struktur an das Original, doch während Ralph Macchio in seiner Paraderolle als Daniel LaRusso nur von New York nach Los Angeles zog, zieht es die Figur Dre Parker und seiner Mutter nach China selbst. Dort wird Dre Opfer einer Truppe von kampfbegabten Schlägern. Es fehlt ihm der Mut und die Kraft, seinen Mann zu stehen sowie die Zuneigung zur gleichaltrigen Mei Yang zu bekräftigen. Sein Mentor in dieser schwierigen Zeit wird Mr. Han, der ihn in die Künste der Defensive einweist. Verkörpert wird der Meister der Selbstverteidigung von Martial-Arts-Legende Jackie Chan. Sein Budget hat «Karate Kid» längst verfünffacht, doch abseits des finanziellen Erfolges gab es auch einige Probleme. So wurde dem Film vorgeworfen, nicht auf die transportierten kulturellen Aspekte zu achten. Hintergrund dessen ist, dass das Remake sich entgegen dem Titel nicht mit Karate sondern Kung Fu auseinandersetzt. In China wird das Werk deshalb unter dem Namen «The Kung Fu Kid», in Japan «Best Kid» vertrieben. An den Charme des Vorbildes wird man vermutlich nicht herankommen, doch der Trailer macht durchaus Lust auf mehr – Coming-of-age zieht eben so gut wie immer.
OT: «The Karate Kid» von Harald Zwart; mit Jaden Smith, Jackie Chan, Taraji P. Hensen, Zhenwei Wang und Yu Rongguang.
«Knight and Day»
Development hell. Weniger hohe Temperaturen als in der sprichwörtlichen oder religiösen Hölle, aber für Filmschaffende mutmaßlich ähnlich gefürchtet. Die Produktion des Filmes «Knight and Day», einst «Trouble Man» und davor «Wichita», stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Spekulationen gab es nach Monaten der Vorbereitung viele, wirklich unterzeichnet hatte bis zu diesem Zeitpunkt allerdings eigentlich noch niemand, abgesehen vielleicht von Regisseur James Mangold («Walk the Line», «Todeszug nach Yuma»). Mehr als zehn Autoren der Writers Guild arbeiteten inzwischen an den Skript, während man nacheinander Adam Sandler, Chris Tucker, Gerard Butler und Eva Mendez von den Wunschlisten der Hauptdarsteller streichen musste. Letztlich wurden es Tom Cruise und Cameron Diaz, die nach «Vanilla Sky» (2001) also ein weiteres Mal gemeinsam vor der Kamera standen. Ohne Unannehmlichkeiten ist das jedoch ebenso wenig verlaufen. Die Finanzierung der Studios New Regency und Dune Entertainment schien nämlich an Cruises Marktwert zu scheitern. Dieser fand aber großen Gefallen an der Idee des Projektes und ließ sich dazu überreden, von bestimmten Beteiligungsforderungen zurückzutreten. Die hätten retrospektiv ohnehin kaum erfüllt werden können: An seinem ersten Box Office Wochenende spielte «Knight and Day» nur knappe 20 Millionen Dollar wieder ein. Inzwischen hat man immerhin das Budget von 130 Millionen überschritten.

OT: «Knight and Day» von James Mangold; mit Tom Cruise, Cameron Diaz, Peter Sarsgaard, Maggie Grace und Paul Dano.
«Micmacs – Uns gehört Paris!»

Porträtiert wird Bazil von Dany Boon, dem Star und Regisseur des auch international erfolgreichen französischen Films «Willkommen bei den Sch'tis». Eigentlich sollte Jamel Debbouze dessen Rolle übernehmen, bekannt als Lucien aus «Die fabelhafte Welt der Amèlie». Doch auf Grund finanzieller Vertragsschwierigkeiten verließ Debbouze das Projekt bereits in seinem Anfangsstadium wieder. Einen Eindruck verschaffen, kann sich das deutsche Publikum ab dem Donnerstag.
OT: «Micmacs à tire-larigot» von Jean-Pierre Jeunet; mit Dany Boon, Dominique Pinon, André Dussollier und Jean-Pierre Marielle.