Über sechs Millionen informierten sich über das tragische Ereignis bei der Loveparade. Auch sonst lief es am Abend gut für die Öffentlich-Rechtlichen.
Es war für viele Menschen die Schockmeldung am Samstag: Bei der Loveparade in Duisburg sind aufgrund einer Massenpanik mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Wie bei besonderen Anlässen üblich nahm das Erste Deutsche Fernsehen kurzfristig eine «Brennpunkt»-Sonderausgabe ins Programm - und überzeugte damit das deutsche Fernsehpublikum voll und ganz. Insgesamt 6,03 Millionen Menschen wollten zur besten Sendezeit Näheres über die Vorfälle im Rahmen des großen Musikfestivals erfahren, der Marktanteil betrug 26,0 Prozent. Auch das junge Publikum ließ die Meldung nicht kalt, hier sahen immerhin 1,36 Millionen zu. Dies entsprach ebenfalls sehr starken 17,2 Prozent Marktanteil. Der Brennpunkt war somit die meistgesehene Sendung des gesamten Tages, denn die zuvor gezeigte «Tagesschau» musste sich mit durchschnittlich 5,04 Millionen Zuschauern sowie 23,1 Prozent bei allen und 14,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen begnügen.
Das ZDF berichtete indes erst nach 22:30 Uhr über die Vorfälle im Ruhrgebiet, wirklich übel nahmen ihm das die Zuschauer jedoch offensichtlich nicht. Immerhin 4,04 Millionen Deutsche sahen die Nachrichtensendung und bescherten dem Sender somit 18,0 Prozent Marktanteil, sogar das junge Publikum ließ sich zu diesem Anlass zum Zweiten Deutschen Fernsehen lotsen, hier resultierten aus 0,84 Millionen Zusehern gute 8,4 Prozent. Den 30 Minuten zuvor gesendeten «Tagesthemen» im Ersten traute das deutsche Volk offenbar hingegen weniger zu, neue Informationen ans Tageslicht befördern zu können. Mit 3,29 Millionen Zuschauern und 12,8 Prozent Marktanteil schnitt die Sendung nicht besonders spektakulär ab, während beim jungen Publikum immerhin gute 9,1 Prozent einschalteten.
Dabei war die Voraussetzung aufgrund des Vorprogramms eigentlich etwas besser, denn der TV-Krimi «Nora Roberts - Das Leuchten des Himmels» konnte nach dem Ende des «Brennpunkts» immerhin 4,29 Millionen Bundesbürger unterhalten, während die Volksmusiksendung «Wenn die Musi spielt» im Zweiten nur 3,79 Millionen Zuschauer zu begeistern wusste. In der jungen Zuschauerschaft war der Unterschied jedoch deutlich stärker, denn hier standen gute 0,92 Millionen und 10,2 Prozent miserablen 0,26 Millionen und 2,9 Prozent gegenüber, was die eher schwachen Werte des «heute-journals» beim jungen Publikum erklärt.