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Noch im September vergangenen Jahres hatte Pilawa eine ZDF-Talkshow als neue Herausforderung bezeichnet und als Grund für seinen Wechsel von der ARD genannt. Da die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ihm diese Herausforderung nicht bieten konnte und er nicht als „Quiz-Onkel“ in die Fernsehgeschichte eingehen wolle, habe Pilawa sich für den Abschied von der ARD entschlossen, hieß es damals. «Das Quiz mit Jörg Pilawa» hatte das ARD-Image des Moderators bestimmt. „Ich kann damit auch scheitern, das Risiko ist auch ein Reiz“, hatte Pilawa gegenüber den „Süddeutschen Zeitung“ über seine ZDF-Talkshow gesprochen. Nun folgte offenbar die Rolle rückwärts. Ohne überhaupt angetreten zu sein, ist Pilawas ZDF-Talkshow angeblich als gescheitert zu betrachten. Eine Produktionsvereinbarung mit Günther Jauchs Firma i&u, von der die Talkshow hergestellt werden sollte, war nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ noch nicht in trockenen Tüchern und so konnte diese wieder gelöst werden, was sich für den Mainzer Sender positiv darstellt. Fraglich ist aber, ob und inwiefern Jauch und seine Produktionsfirma auf Kompensation bestehen werden, das letzte Wort scheint hier noch nicht gesprochen.
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Das Modertoren-Karussell dreht sich darüber hinaus weiter. Während auch ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut den Moderator Jörg Pilawa effektiver in der Primetime eingesetzt sieht als bei einem Talk kurz vor Mitternacht, ist auch die Zukunft von Markus Lanz noch offen. Die Verhandlungen rund um die Talkshow des Nachfolgers von Johannes B. Kerner über einen neuen Vertrag seien ins Stocken geraten. Ein möglicher Wechsel von Markus Lanz zurück zu RTL ist dem Vernehmen nach nicht ausgeschlossen, zumal «Stern TV» im kommenden Jahr ein neues Gesicht braucht. Günther Jauch wird das TV-Magazin beim Kölner Sender bekanntlich nicht mehr moderieren, sondern eine Polit-Talkshow in der ARD übernehmen.