Blockbuster-Battle

«Bridget Jones 2» vs. «Star Wars: Episode II»

von
Duell der zweiten Teile: Eine pummelige Romanheldin gegen den verliebten Darth Vader in spe.

«Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns» (RTL)

RTL fährt in dieser Woche die Romantikschiene und möchte mit «Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns» ProSieben und George Lucas zeigen, wie man richtige Liebesgeschichten erzählt. Die Komödie knüpft dabei dort an, wo der Vorgänger «Schokolade zum Frühstück» aufgehört hat. Mittdreißigerin Bridget (Renée Zellweger) und Anwalt Marc Darcy (Colin Firth) sind nun schon seit einigen Wochen ein glückliches Paar. Doch ihre Eifersucht auf Darcys neue Kollegin sowie seine Verschlossenheit stellen das frische Glück schon bald auf eine harte Probe.

Die Anfänge von Bridget Jones gehen auf eine Zeitungskolumne der britischen Autorin Helen Fielding zurück, die nach wachsendem Interesse im Jahr 1996 schließlich den ersten Roman über die verzweifelte Londoner Single-Frau nach sich zog. Nachdem sich Fielding ihr zunächst wieder in Form von Kolumnen zuwandte, veröffentlichte sie drei Jahre später ein zweites Buch, welches die Popularität von Bridget Jones weiter steigern konnte. Daraufhin wurden die Pläne für eine Verfilmung des Stoffs immer konkreter, sodass «Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück», an dessen Drehbuch Fielding selbst mitgewirkt hatte, bereits im Jahr 2001 Premiere feiern konnte. Aufgrund des vor allem für eine solche Romantikkomödie beachtlichen Erfolges war auch eine Adaption von Fieldings zweitem Roman schon bald beschlossene Sache.

Auch wenn sich diese nicht mehr so eng an die dazugehörige Vorlage hielt, stand sie ihrem Vorgänger in Sachen Erfolg in nichts nach. Daher wird trotz Verzögerungen noch immer tapfer an den Plänen für einen dritten Teil festgehalten, lieferte Fielding doch in der Zwischenzeit mit der Fortführung ihrer Kolumne genügend neuen Erzählstoff. Obwohl Hauptdarstellerin Renée Zellweger in diesem Zusammenhang zaghafte Bedenken im Hinblick auf die gesundheitlichen Risiken ihrer rollenbedingten Gewichtszu- und -abnahme äußerte, würde die Amerikanerin wohl auch ein drittes Mal in die Rolle der britischen Protagonistin schlüpfen, die ihr bisher unter anderem eine Oscar- und zwei Golden-Globe-Nominierungen einbrachte.

OT: «Bridget Jones - The Edge of Reason» (2004) von Beeban Kidron; mit Renée Zellweger, Colin Firth, Hugh Grant, Jacinda Barrett und Shirley Henderson.

«Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger» (ProSieben)


Alle Jahre wieder macht sich ProSieben mit Erfolg daran, die enormen Kultstatus genießende «Star Wars»-Reihe auszustrahlen. Nachdem «Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung» am Freitag den Anfang macht, folgt schon am bevorstehenden Sonntag «Episode II - Angriff der Klonkrieger». In dem Science-Fiction-Abenteuer, dessen Handlung zehn Jahre nach der des Vorgänger ansetzt, ist der Frieden in der Galaktischen Republik noch immer gefährdet, weshalb im Senat die Aufstellung einer Armee diskutiert werden soll. Nachdem Senatorin Padmé Amidala (Natalie Portman) auf dem Weg zu einer diesbezüglichen Abstimmung nur knapp einem Attentat entgeht, werden ihr die Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und Anakin Skywalker (Hayden Christensen) als Beschützer zur Seite gestellt. Während Obi-Wan durch die Galaxis reist, um Nachforschungen über die Drahtzieher hinter dem Anschlag anzustellen, kommen sich Anakin und Padmé allmählich näher.

Die Erwartungen waren enorm als Filmemacher George Lucas verkündete, seiner legendären «Star Wars»-Trilogie fünfzehn Jahre nach ihrer letzten Episode eine dreiteilige Vorgeschichte zu spendieren, die insbesondere die Wandlung des Jedi-Ritters Anakin Skywalker zum dunklen Sith-Lord Darth Vader näher beleuchten sollte. Umso enttäuschter zeigten sich unzählige Fans als mit «Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung» im Jahr 1999 der Auftakt der Prequels die Leinwände eroberte. Viele vermissten den Charme der ursprünglichen Reihe und beschimpften das neue Science-Fiction-Abenteuer als seelenlosen und albernen Kinderfilm.

Diese Ernüchterung dämpfte schließlich ein wenig den Enthusiasmus für die drei Jahre später in den Kinos startende zweite Episode, sodass «Angriff der Klonkrieger» rund 300 Mio. US-Dollar weniger an den Kinokassen einnahm als sein Vorgänger. Einige Kritiker und treue «Star Wars»-Anhänger zeigten sich angesichts des Endprodukts jedoch teilweise besänftigt, schien Lucas doch aus vielen seiner Fehler gelernt zu haben. Dennoch wurde auch der zweite Teil der neuen Trilogie mit sieben Nominierungen für die Goldene Himbeere bedacht, von denen zwei (für den schlechtesten Nebendarsteller und das schlechteste Drehbuch) am Ende sogar in eine „Auszeichnung“ mit dem Negativpreis mündeten.

OT: «Star Wars: Episode II - Attack of the Clones» (2002) von George Lucas; mit Hayden Christensen, Natalie Portman, Ewan McGregor, Christopher Lee und Samuel L. Jackson.

Die Empfehlung von Quotenmeter.de


RTL und ProSieben haben sich an diesem Sonntag ein weiteres Mal der leichten Unterhaltung verschrieben. Während der Kölner Sender mit Romantic Comedy punkten will, setzt die rote Sieben auf bombastische Science-Fiction-Action. Aber trotz dieser grundverschiedenen Ausrichtung, steht auch bei «Angriff der Klonkrieger» eine Liebesbeziehung im Zentrum des Geschehens. Und das ist zugleich der größte Schwachpunkt des ansonsten so kurzweiligen und sehenswerten Weltraumabenteuers, wird der klischeehaft und kitschig aufbereiteten Entwicklung der Liebe zwischen Anakin und Padmé doch viel zu viel Spielzeit eingeräumt. Denn wesentlich mehr überzeugen, kann der zweite große Handlungsstrang, der mit seiner etwas düstereren Ausrichtung der Prequel-Trilogie auf jeden Fall gut tut. Die Nachforschungen Obi Wans, in deren Verlauf dem Zuschauer fantasievoll gestaltete Welten präsentiert werden, entschädigen als spannender Science-Fiction-Krimi zweifellos für so manche Unzulänglichkeit. Und spätestens wenn die verschiedenen Story Lines bei ihrer Zusammenführung in ein fulminantes Finale münden, bei der die im Mittelpunkt stehenden ausgezeichneten Effektgewitter noch einmal voll zum Tragen kommen, ist für ununterbrochene, wenn auch anspruchslose, Unterhaltung gesorgt.

Die Folge ist außerordentliche Kurzweil, von der die enttäuschende «Bridget Jones»-Fortsetzung leider nur träumen kann. Versprühte der erste Teil noch Frische und Originalität, ist davon in «Am Rande des Wahnsinns» nicht mehr allzu viel zu spüren. Die Handlung driftet allzu oft in schwer erträgliche Albernheiten ab und entpuppt sich insgesamt lediglich als müder Abklatsch des Vorgängers. Dabei ist es vor allem schade um die talentierte Besetzung, die trotz aller Mühen nicht gegen das mittelmäßige Drehbuch anspielen kann und so das Nachsehen gegen die übermächtigen Klonkrieger hat. Denn trotz Ermangelung des märchenhaften Charmes der ursprünglichen Trilogie, üben auch die neueren «Star Wars»-Teile mit ihren teils atemberaubenden Schauwerten eine gewisse Faszination aus. Wer sich aber partout nicht mit «Star Wars» anfreunden kann, sollte am Ende vielleicht doch lieber auf eine gute DVD zurückgreifen.

Der Sieg geht an «Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger» um 20.15 Uhr auf ProSieben.

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