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Als Sky auf den Plan gerufen wurde, hatte man das Ziel bis Ende 2010 2,7 bis 3,0 Millionen Abonnenten zu haben. Davon ist man noch ein gutes Stück entfernt. Bei den veröffentlichten Quartalszahlen besorgt vor allem die Tatsache, dass das Unternehmen trotz intensiver Werbekampagne kaum zusätzliche Kunden verbucht. Man schönt den Nettogewinn von nur 6000 Abonnenten zwar mit der Tatsache, dass man seit 2005 in einem zweiten Quartal nie Hinzugewinne verzeichnen konnte – das hilft nur kaum. Die Zahl der Abonnenten erreichte zum Ende des 2. Quartals 2,476 Millionen. Das Problem von Sky sind weiterhin die Kündigungen, die wohl immer daraus resultieren, dass zu wenige ehemalige Premiere-Kunden in das neue Sky-Preismodell einsteigen. 100.000 verlängerten ihre Verträge nicht – denn insgesamt begrüßte Sky 107.000 neue Haushalte.
Bei der Kündigungsquote zeigt sich das Unternehmen aber recht zufrieden, denn diese ging stark zurück. die annualisierte Quartals-Kündigungsquote reduzierte sich auf 16,3 Prozent – vor genau einem Jahr war sie noch bei mehr als 20 Prozent. Im 2. Quartal 2010 erwirtschaftete Sky Deutschland einen Gesamtumsatz von 236,1 Millionen Euro, die operativen Kosten lagen bei rund 294 Millionen Euro. Sie waren vor allem wegen Einsparungen bei der Fußball-Produktion und anderen Programmrechten niedriger als zuletzt. Das EBITDA hat sich deutlich verbessert: Es lag im zweiten Quartal nun bei -47,4 Millionen (Q2 2009: - 63,4 Millionen).
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Das sind alles gute Zeichen, die durchaus Hoffnung geben. Mehr aber nicht – die Frage, ob Sky wirklich noch den Break-Even schafft und irgendwann schwarze Zahlen schreibt, kann wohl kaum jemand beantworten. Das Unternehmen selbst hat seinen Business-Plan inzwischen anpassen müssen. Ex-CEO Mark Williams wollte eigentlich 2011 erstmals schwarze Zahlen schreiben. Das wird angesichts des zu langsamen Wachstums nun aber nicht klappen. 2010 erwartet das Unternehmen weiterhin ein negatives EBITDA. Sky prognostiziert in einer Medienmitteilung: „Aufgrund des langsameren Abonnentenwachstums und der durch den Kapitalzufluss ermöglichten Investitionen in wesentliche Wachstumsmaßnahmen wird das EBITDA deutlich niedriger ausfallen als bisher angenommen. Für das Gesamtjahr 2011 wird ein deutlich besseres EBITDA als in 2010 erwartet, das aber weiterhin negativ ausfallen wird.“
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Aber mit der Geschwindigkeit der Entwicklung sei er nicht zufrieden. „Daher müssen wir jetzt insbesondere in diejenigen Bereiche investieren, die uns von anderen Anbietern unterscheiden und die für uns die Grundlage für beschleunigtes Abonnenten- und ARPU-Wachstum sind. Durch eine stärkere finanzielle Basis werden wir uns außerdem besser auf unser Wachstum fokussieren können. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir nun die notwendige Schwungkraft für ein nachhaltiges Geschäft besitzen,“ so Sullivan.