Mit völlig unterschiedlichen Musikformaten gingen gleich drei Sender am Samstagabend auf Quotenfang.
Musikformate waren am Samstagabend aus Sicht der Sender offensichtlich ein probates Mittel, um an ordentliche Einschaltquoten zu gelangen, wie sonst ist es zu erklären, dass sich gleich drei Sendeanstalten der Musik widmeten, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Genres? Am erfolgreichsten schnitt dabei die Volksmusik-Sendung «Musikantenstadl» ab, die auch in dieser Woche das vorwiegend ältere Publikum ins fieberhafte Dauerschunkel versetzte. 4,55 Millionen Menschen sahen dem Treiben von Andy Borg zu, dies waren immerhin 19,3 Prozent und somit mehr als bei allen anderen Formaten zur besten Sendezeit. Problematisch fiel einmal mehr jedoch die Sehbeteiligung in der werberelevanten Zielgruppe aus, denn diese war mit 0,26 Millionen und dem daraus resultierendem Marktanteil von 3,2 Prozent beinahe nicht vorhanden. Kurioserweise belegte man hier sogar den letzten Platz aller acht großen deutschen Free-TV-Sender.
Als wahrer Sieger darf sich jedoch VOX fühlen, das mit «Walk the Line» eine überaus anspruchsvolle Biografie von Johnny Cash auf Sendung schickte und damit in ungeahnte Quotenhöhen aufstieg. Im Schnitt informierten sich 1,73 Millionen Menschen vom Leben der Musiklegende und bescherten dem Sender somit sehr gute 7,4 Prozent Marktanteil. Besonders freuen wird man sich jedoch mit Sicherheit über die Werte beim jüngeren Publikum, wo es mit 1,10 Millionen Zusehern und 13,4 Prozent Marktanteil sogar so gut lief, dass man hier nur knapp den Tagessieg verfehlte.
Weniger anspruchsvolle Kost servierte einmal mehr RTL II seiner Zuschauerschaft, denn hier war es Zeit für «Die neue Hitparade». Zahlreiche Bierzelt-Kracher mit sehr sinnfreien Texten wurden hier vorgestellt, jedoch wandte sich eine große Zahl der Deutschen von dieser Form der Musik ab. Mit 0,49 Millionen jungen Menschen lag der Marktanteil hier bei gerade einmal 6,0 Prozent, während die etwas betagtere Bevölkerung auch von dieser Art der Musik durchaus angetan war. Immerhin konnten beim Gesamtpublikum 1,11 Millionen gemessen werden, was zu ordentlichen 4,7 Prozent Marktanteil führte.