«Das A-Team - Der Film»
Viele Verzögerungen begleiteten die Arbeit an der Leinwandadaption der 80er-Jahre-Actionserie «Das A-Team», deren Kinostart ursprünglich bereits für das Jahr 2008 geplant war. Dabei gestaltete es sich vor allem schwierig, die Kultstatus genießenden Hauptfiguren angemessen mit neuen Schauspielern zu besetzen. Besieht man sich die Trailer und die ersten Kritiken, dürfte dies bei drei Viertel der Protagonisten am Ende aber durchaus einigermaßen gelungen sein. So machen Liam Neeson («Schindlers Liste»), Bradley Cooper («Hangover») und Sharlto Copley («District 9») jeweils eine recht gute Figur, während es Kampfsportler Quinton “Rampage” Jackson als Mr. T-Ersatz eindeutig an der nötigen Präsenz mangelt. Auch die problematische Besetzung des Regiepostens war wesentlich an den zahlreichen Verschiebungen und Kursänderungen des «A-Team»-Projekts beteiligt. War lange Zeit «2 Fast 2 Furious»-Regisseur John Singleton für die Inszenierung fest eingeplant, wurde letzten Endes doch Joe Carnahan («Smokin’ Aces») mit der Realisierung des Films betraut.
Unter seiner Führung wurde das Konzept der Serie schließlich zeitgemäß in die Gegenwart verlagert. Aus den vier im Mittelpunkt stehenden Vietnamveteranen der 80er Jahre wurden so Mitglieder einer Eliteeinheit im Irakkrieg. Doch auch in der Neuauflage wird das A-Team zu Unrecht unehrenhaft aus dem Militär entlassen und zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach einigen Monaten bekommen sie jedoch die Chance, ihre Westen reinzuwaschen, indem sie der CIA bei der Wiederbeschaffung amerikanischer Geldprägeplatten helfen. Die Handlung dürfte bei dem ganzen Unterfangen jedoch eher die zweite Geige spielen, steht doch zweifellos die von zahlreichen Effektgewittern begleitete Action im Mittelpunkt. Wieviel dabei tatsächlich von dem Geist der zu Grunde liegenden Kultserie übrig geblieben ist und ob «Das A-Team - Der Film» hierzulande mehr Anklang findet als in den USA, wo die Produktion weit hinter den finanziellen Erwartungen zurückgeblieben ist, wird sich ab Donnerstag zeigen. Am Freitag lesen Sie bei uns, ob das Remake gelungen ist.
OT: «The A-Team» von Joe Carnahan; mit Liam Neeson, Bradley Cooper, Quinton “Rampage” Jackson, Sharlto Copley und Jessica Biel.
«Cats & Dogs - Die Rache der Kitty Kahlohr»
Ganze neun Jahre nachdem «Cats & Dogs» den Kinozuschauern die Wahrheit über den ewig währenden und inzwischen mit modernster Technologie geführten Krieg zwischen Hunden und Katzen lieferte, steht nun die Fortsetzung des Abenteuers, die wie schon ihr Vorgänger Live-Action-Elemente mit Computeranimation verbindet, in den Startlöchern. Das unter anderem aus Jeff Goldblum («Jurassic Park») und Elizabeth Perkins («Flintstones») bestehende menschliche Personal des ersten Teils sucht man im Sequel jedoch vergebens. Für Ersatz ist in Form von Chris O’Donnell («Batman & Robin») gesorgt. In den Reihen der Hunde und Katzen sind jedoch einige bekannte Figuren wieder mit von der Partie, deren Stimmen zumindest im Original von so namhaften Schauspielern wie Nick Nolte («Kap der Angst»), Michael Clarke Duncan («The Green Mile») und Ex-James-Bond-Darsteller Roger Moore stammen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht nach wie vor die uralte Fehde zwischen Hunden und Katzen. Doch bekommt diese Auseinandersetzung eine neue Wendung als die größenwahnsinnige Katze Kitty Kahlohr auf der Bildfläche erscheint. Diese plant nämlich nicht nur die Hunde zu unterwerfen, sondern auch über alle Katzen zu herrschen. Und als wäre das noch nicht genug, macht sie auch vor der Menschheit nicht Halt. Um dem abtrünnigen Stubentiger das Handwerk zu legen, sehen sich die verfeindeten Vierbeiner-Fraktionen erstmalig dazu gezwungen, zusammenzuarbeiten. Dabei dürfte das Regiedebüt des Kanadiers Brad Peyton, das in entsprechenden Kinos auch in 3D zu sehen ist, zumindest für die jüngeren Zuschauer rasante und kurzweilige Unterhaltung bieten.
OT: «Cats & Dogs - The Revenge of Kitty Galore» von Brad Peyton; mit Chris O’Donnell, Jack McBrayer und Fred Armisen.
«Summer Wars»
Die Karriere des japanischen Animeregisseurs und studierten Künstlers Mamoru Hosoda begann in den 90er Jahren noch relativ harmlos. Nach seiner Verpflichtung bei der Firma Toei Animation (u.a. «Dragonball», «Sailor Moon»), für die er an einigen Animeserien mitwirkte und schließlich Filme zu «Digimon» und «One Piece» realisierte, konnte er mit seinem ersten eigenständigen Animefilm «Das Mädchen, das durch die Zeit sprang» (2006) einen Überraschungshit in Japan landen und so auch zahlreiche Preise einheimsen. Sein mit Spannung erwartetes nächstes Projekt mit dem Titel «Summer Wars» übertraf im Jahr 2009 in den Augen vieler Kritiker sogar noch Hosodas vorheriges Werk. Nachdem der Anime-Science-Fiction-Film in Deutschland erstmalig bereits im Februar auf der Berlinale zu sehen war, erfährt er in dieser Woche nun endlich bundesweit seinen offiziellen Kinostart in ausgewählten Lichtspielhäusern.
Angesiedelt ist seine Geschichte in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, in der die Menschen einen Großteil ihres Lebens der virtuellen und insbesondere auch für soziale Interaktion genutzten Welt „Oz“ widmen. „Oz“ genießt in der Gesellschaft bereits einen so hohen Stellenwert, dass es untrennbar mit dem realen Leben verbunden ist und dieses auch unmittelbar beeinflusst. Umso fataler entwickeln sich die Geschehnisse als der siebzehnjährige und mathematikvernarrte Kenji unwissentlich den Zugangscode zu der Onlinewelt knackt und somit einem Unbekannten ermöglicht, dort unbehelligt sein Unwesen zu treiben. Daraufhin von der Polizei gesucht, setzt Kenji alles daran, den verursachten und folgenschweren Schaden wieder rückgängig zu machen. Den Zuschauer erwartet dabei zweifellos ein fantasievoller und besonderer kleiner Film, der den Vergleich mit den modernen Meisterwerken des Genres wie Hayao Miyazakis «Das wandelnde Schloss» (2004) sicher keineswegs scheuen muss.
OT: «Samā Wōzu» von Mamoru Hosoda; dt. Sprecher: Tobias Diakow, Kathrin Heß, Milena Karas, Andreas Meese und Michaela Klarwein.