Quotencheck

«Die Schnäppchenhäuser»

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Mit der Doku «Die Schnäppchenhäuser» hat RTL II kein glückliches Händchen bewiesen. Nach einem tollen Start rutschten die Quoten immer mehr unter die Erwartungen der Programmplaner.

Seit Mai 2010 lief die Doku-Soap «Die Schnäppchenhäuser» beim Münchner Privatsender RTL II. In der von Imago TV produzierten Doku wurden Menschen begleitet, die mit niedrigem Budget ein günstiges Haus ersteigert haben und versuchten, es mit möglichst wenig Geld wohnbar zu machen. Um für die Doku kräftig zu werben, durfte die Premiere in der Primetime stattfinden. Am Dienstag, den 25. Mai 2010 bekamen die deutschen Fernsehzuschauer die erste Ausgabe des Formats zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr zu Gesicht, welches in den darauffolgenden Wochen um 18 Uhr für gute Quoten sorgen sollte. Richtig gelingen wollte dieses Unterfangen jedoch nicht, zum Auftakt holte man schon die beste Einschaltquote, die bis zum Ende hin nicht übertroffen werden konnte.

Die ungewöhnliche Promotion für ein Vorabend-Format hat sich zunächst bezahlt gemacht: 880.000 Zuschauer der werberelevanten Zielgruppe interessierte die neue Doku, der Marktanteil bewegte sich bei guten 7,7 Prozent. Damit schlug man sich auf dem etwa gleichen Niveau, das «Zuhause im Glück» normalerweise auf diesem Sendeplatz an den Tag legte. Am Mittwoch wurde dann die zweite Ausgabe am Vorabend gezeigt. Dass nicht alle Zuschauer mitkommen würden, war schon vorher abzusehen. Im Gegensatz zur Premiere musste man schmerzende Verluste einstecken: Die Reichweite halbierte sich auf 420.000 Zuseher. Trotzdem waren die «Schnäppchenhäuser» über dem Senderschnitt, 6,4 Prozent Marktanteil wurden ermittelt.

Am dritten Tag ging der Doku-Soap dann schon die Puste aus. Am 27. Mai 2010 wurde nur ein äußerst unbefriedigender Marktanteil von 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen, ehe die Lage einen Tag später wieder mit 6,3 Prozent deutlich entspannter war. Im Durchschnitt kam die erste Sendewoche des Formats auf 6,2 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern, bei allen wurden 3,7 Prozent generiert. In Woche 2 schwankte die Doku ständig zwischen Höhen und Tiefen. Am 1. Juni 2010 verfolgten 290.000 Zuschauer eine neue Ausgabe. Daraus resultierte in Marktanteil von schlechten 4,8 Prozent, die am Tag danach schnell vergessen waren. 100.000 Zuschauer gewann RTL II am Mittwoch, den 2. Juni 2010 hinzu, das reichte für ordentliche 7,3 Prozent.

Wie so oft lagen die guten und schlechten Neuigkeiten nahe beieinander. Der schlechteste Wert, der bis zu diesem Zeitpunkt erreicht wurde, belief sich auf 3,5 Prozent Marktanteil. Gerade einmal 150.000 wichtige Zuschauer schalteten ein. Dies bescherte RTL II pünktlich zum Wochenende einen Allzeit-Tiefstwert der «Schnäppchenhäuser». Von da an lief es kontinuierlich unterdurchschnittlich für die Doku-Soap. Von Marktanteilen über 6 Prozent träumte man nur noch – und wenn man für kurze Zeit Hoffnung schöpfen konnte, so lösten sie sich spätestens am nächsten Tag wieder in Luft auf.

Die vierte Woche, die am 14. Juni 2010 begann, war die mit Abstand schlechteste für das Format. Von dem einst so guten Start blieben nur noch 240.000 junge Zuschauer übrig, im Schnitt lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bei nur 3,6 Prozent. Auch in den darauffolgenden Wochen ließ sich kein positiver Trend beobachten, obgleich sich RTL II zwischendurch dennoch mehr erhofft hat. Bis auf ein paar Ausnahmen fiel der Monat Juni ernüchternd für den Privatsender aus, die Fußball-Weltmeisterschaft machte RTL II sehr zu schaffen. Die meisten Ausgaben holten Marktanteile zwischen drei und fünf Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Am 1. Juli 2010 kam man den bisherigen Rekord so nahe wie nie zuvor: Mit 370.000 werberelevanten Zusehern und einem Marktanteil von 7,5 Prozent schrammte man nur knapp an einem neuen Bestwert vorbei. Wie man es bereits von «Die Schnäppchenhäuser» gewohnt ist, folgte einen Tag darauf der Fall unterhalb des Senderschnitts. Abermals katastrophale 3,3 Prozent Marktanteil bereiteten RTL II weiterhin Sorgen. Ein kleiner Trost ist jedoch, dass es beim Gesamtpublikum insgesamt geschmierter lief als in der wichtigen Zielgruppe. Im Juli wollten sich mindestens 500.000 Zuschauer eine neue Ausgabe nicht entgehen lassen. Die größte Reichweite, die zu Stande kam, lag bei durchschnittlich 590.000 Zusehern in der Woche.

Besonderes im aktuellen Monat tat sich die Doku schwer. Mehr als drei Prozent bei allen fernsehenden Deutschen wurden nicht erzielt. In der Zielgruppe war weiterhin kein Aufwärtstrend in Sicht. Marktanteile wie beispielsweise 6,1 Prozent am Donnerstag, den 05.08.2010, konnten RTL II nur bedingt zufrieden stellen. Deswegen dürfte die TV-Station auch glücklich darüber gewesen sein, dass am 6. August 2010 die vorerst letzte Ausgabe über die Bildschirme flimmerte, die sich mit übrigens 6,1 Prozent Marktanteil ähnlich schwach präsentierte, wie in der knapp zweieinhalb monatigen Ausstrahlungszeit.

Ein wahrer Quoten-Renner war das Format wahrhaftig nicht. Bei den bislang 53 gezeigten Episoden sahen im Schnitt 0,51 Millionen Zuschauer zu (3,3 Prozent). In der wichtigen Zielgruppe waren nur 0,30 Millionen Deutsche dabei, das hatte einen mittelmäßigen Marktanteil von 5,2 Prozent zur Folge. Die Schuld an dem Versagen kann man auch dem «Trödeltrupp» geben, der um 17 Uhr auch nicht wirklich auf stabile Quoten kam. «Die Schnäppchenhäuser» entwickelten sich sehr schnell zum Flop für RTL II. Bald kehrt das Format wieder zurück - spätestens nach 20 Folgen des «Kreuzfahrtkönigs».

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