TV und so

Welches Tier passt zu mir?

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RTL II zeigt «Das Tier in mir»: Welcher Artgenosse passt zu welchem Promi?

“Die Prominenten werden paarweise zwischen drei und vier Tagen bei den Tieren leben und versuchen, sich in die Gruppe integrieren. Dabei werden sie auch das Futter der Tiere bekommen.” Neugierig geworden? Mit diesem Zitat beschreibt RTL II-Programmdirektor Holger Andersen sein neues Reality-Format «Das Tier in mir», das seit Montag in der Primetime des Senders ausgestrahlt wird. Hier sind wir nun also im deutschen Fernsehen angekommen: D-Promis leben auf Du und Du mit Tieren zusammen, sollen deren Verhalten adaptieren und sich zwangsweise auch genauso ernähren wie ihre tierischen Verwandten. Wer sich nach einigen Tagen am besten in das nachzumachende Tier verwandelt hat, der bekommt den ausgeschriebenen Gewinn von 5.000 Euro. Immerhin: Die Promis stecken sich das Geld nicht in die eigene Tasche (obwohl es die meisten von ihnen sicher bitter nötig haben), sondern müssen es einer Tierschutzorganisation ihrer Wahl spenden. Das heißt für die Teilnehmer Bendel, Karlinder, Gina Lisa und Co. aber auch: Die nächste Reality-Doku wartet schon.

Demnach kann man dem Format nicht den Vorwurf machen, es wäre reiner Selbstzweck und dem RTL II-Motto „It`s fun“ nach pures Spaß-Fernsehen. Andererseits: Mit mageren 5.000 Euro, die RTL II mit einem einzigen Werbespot einnimmt, kann PETA nicht wirklich viel erreichen. Aber wenn´s dann auch Spaß machen soll, so hätte RTL II wenigstens die richtigen Promis zu den richtigen Tieren gesperrt – denn Assoziationen bei einem solchen TV-Experiment lassen sich nur schwerlich vermeiden: «Upps!»-Moderator Oliver Beerhenke hätte sicherlich zu den dauerschreienden Affen gepasst, Drag-Queen Olivia Jones zu den Nacktmullen, deren Anblick eigentlich nur Ekel hervorruft.

Gina Lisa? Passt zu den Kaninchen. Oder zum Pfau. Am besten zu einer Kreuzung aus beiden. Jochen Bendel? Zahnloser Tiger oder lahme Ente. Charlotte Karlinder? Vielleicht zu den Eseln. Aber am liebsten gar nicht mehr ins TV. Wer sich diese Sendung überhaupt anschauen soll, weiß ich beim besten Willen nicht. Aber vielleicht ist «Das Tier in mir» ja wieder ein solcher Überraschungshit von RTL II, den man vorher nicht zu träumen gewagt hätte.

Das Nachfolgeformat im Erfolgsfall steht schon bereit: In «Der Promi in mir» werden dann demnächst Tiere zu einem Käfigrudel C-Prominenter gesperrt, wo die Tiere das Verhalten der Prominenten adaptieren sollen. Sie werden sich einiges aneignen: Das sinnlose Auftauchen auf Galas und Partys zwecks Selbstdarstellerei, die Beziehungen mit reichen Männern zwecks Boulevard-Schlagzeilen und zuletzt auch das Auftauchen in Reality-Shows, die keiner braucht. Wir sehen: Der Kreislauf geht weiter. Jedes Jahr denken wir, dass wir Fernsehzuschauer verschont werden. Aber dann kommt RTL II und belehrt uns eines Besseren.

Unser Quotenmeter-Praktikant nimmt den Wahnsinn der TV-Welt zum Anlass, um seine Gedanken aufzuschreiben. Nachzulesen jeden Mittwoch in den Ansichten eines Fernsehjunkies. Nur auf Quotenmeter.de.

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