Nach dem mäßigen Auftakt am Freitag gegen den Start der Fußball-Bundesliga darf man nun vor allem bei VOX aufatmen, denn die neue Castingshow konnte am zweiten Tag in allen Belangen zulegen.
Dass nicht jede Sendung, in anderen großen Ländern dieser Welt Erfolg hat, auch in Deutschland zum Quotenhit werden muss, lehrten uns schon etliche Beispiele der Fernsehgeschichte. Ein neues Opfer schien nach den Werten der Auftaktfolge die in Großbritannien überaus erfolgreiche Castingshow «X Factor» zu werden, welche am Freitagabend nicht über sehr mittelmäßige Werte hinauskam. Mit der zweiten und wohl auch letzten Folge auf RTL konnte das Format jedoch schon deutlicher zeigen, welches Potenzial es auch in der Bundesrepublik hat.
Beim Gesamtpublikum waren am Samstag 2,27 Millionen Menschen dabei, was dem Marktführer immerhin nur noch leicht unterdurchschnittliche 10,4 Prozent einbrachte. Am Vortag konnte man nur 2,19 Millionen überzeugen, woraus doch deutlich inakzeptablere 8,7 Prozent resultierten. Vor allem aber baute die Castingshow ihre Anhängerzahl in der jungen Zielgruppe aus, wo es mit 1,61 Millionen Interessierten und den daraus resultierenden 21,3 Prozent sogar richtig gut lief. Eine klare Tendenz hin zum jüngeren Publikum deutete bereits der Pilot an, dort lief es aber mit mittelprächtigen 16,4 Prozent doch deutlich mittelmäßiger.
Die reichweitenstärkste Sendung am Samstagabend folgte jedoch erst um 22:15 Uhr mit der Stand-Up-Comedy «Bülent Ceylan live!». Obgleich es sich hierbei nur um eine Wiederholung seines Programms vom letzten Jahr handelte, wollten 2,33 Millionen Bundesbürger mitlachen und bescherten dem Sender somit gute 12,8 Prozent Marktanteil. Exakt dieselbe Reichweite wie zuvor «X Factor» erreichte der Deutsch-Türke beim jungen Publikum, aufgrund der insgesamt etwas höheren Zahl der Fernsehenden reichte es jedoch für "nur" 20,8 Prozent. Angesichts dessen, dass am Vortag ein Live-Programm von Rüdiger Hoffmann beim werberelevanten Publikum nur mit viel Anstrengung überhaupt auf einen zweistelligen Marktanteil gelangte, wird der Kölner Sender mit Sicherheit auch darüber wenig zu beanstanden haben.
Enttäuschend fielen hingegen die Werte von «Upps! - Die Superpannenshow» gegen Mitternacht aus. Mit einer neuen Folge fiel man knapp unter die Millionenmarke beim Gesamtpublikum und begeisterte damit 10,4 Prozent aller Fernsehzuschauer. Besonders drastisch waren jedoch die Verluste bei den Jüngeren, wo eine Sehbeteiligung von 0,70 Millionen trotz gutem Lead-Ins nur sehr überschaubare 15,4 Prozent Marktanteil bedeuteten. Dies wird den positiven Eindruck der Primetime jedoch nur bedingt geschmälert haben, die es am Samstag erneut mit Shows auf gute Werte brachte.