In der Nacht von Sonntag auf Montag ist es soweit: Die Academy of Television Arts & Science verleiht den 62. Primetime-Emmy-Award an ausgewählte Formate, Darsteller, Autoren und andere Teile des Produktionsstabes. In diesem Jahr führt Moderator Jimmy Fallon durch die Feierlichkeiten, die im Nokia Theatre in Los Angeles über die Bühne gehen. Quotenmeter.de wirft im Vorfeld einen Blick auf die Nominierten verschiedener Kategorien sowie ihre Chancen und gibt außerdem einen Tipp ab, wer die Trophäe denn vermutlich erhalten wird.
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Larry David für «Curb Your Enthusiasm»
Matthew Morrison für «Glee»
Tony Shalhoub für «Monk»
Steve Carell für «The Office»
Alec Baldwin für «30 Rock»
Die Zahlen: Jim Parson, der in Amerikas derzeit erfolgreichster Sitcom «The Big Bang Theory» den schrulligen Sheldon Cooper verkörpert, war im vergangenen Jahr zum ersten Mal nominiert, zog aber gegen Alec Baldwin den Kürzeren. Dieser durfte die begehrte Statue auch 2008 mit nach Hause nehmen – er verdankt es dem krassen Imagewandel, den ihm der Charakter Jack Donaghy aus «30 Rock» bescherte. Tony Shalhoub war in seiner Rolle «Monk» seit dem Start der Serie jedes Jahr nominiert, immerhin drei Mal stach er die Konkurrenz aus. Matthew Morrison ist mit «Glee», dem Hit der letzten Saison zum Star aufgestiegen und kann nun gleich auf seinen ersten Emmy hoffen. Steve Carrel resigniert in dieser Hinsicht vielleicht längst, war er doch schon fünf Mal für seine Darstellung von Michael Scott in «The Office» nominiert und blieb bislang ohne Erfolg. Larry David hat zwar schon zwei Emmys für «Seinfeld» erhalten, konnte die Academy allerdings noch nicht mit «Curb Your Enthusiasm» überzeugen.
Die Chancen: Das richtige Endergebnis lässt sich oft genug allein durch das Studieren alter Jahrgänge bestimmen. Die Academy ist dafür bekannt seinen Lieblingen die Treue zu halten, was 2010 für Alec Baldwin spricht, der somit das dritte Mal in Folge gewinnen würde. Jack Donaghys skurile Eskapaden sind nach wie vor das Highlight der meisten «30 Rock»-Episoden – mal ganz abgesehen davon, dass Baldwin mit der Serie nach einer ausgebrannten Filmkarriere sein eigenes Image auf die Schippe nahm und dafür noch immer Stimmen aus reiner Anerkennung erhält. Nichtsdestotrotz war die vierte Staffel die bislang wohl schwächste, wie viele prominente Gäste sich auch die Klinke in die Hand gaben. Das und die Hintergründe der anderen Nominees könnten Baldwin den Kopf kosten.
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Larry David hat sich nach längerem Zögern zu einer weiteren Season von «Curb Your Enthusiasm» entschieden, das eine überspitzte Version seiner eigenen Person zum Hauptcharacter hat. Auch er hat den Emmy zweifellos verdient. Wer wird es also sein? Höchstwahrscheinlich bleibt man seinen Mustern treu und wird entweder Baldwin oder Shalhoub auszeichnen. David ist mit der Kabelserie schlicht minder präsent und mit Parson darf man wohl erst in zwei Jahren als Preisträger rechnen. Selbiges gilt für Morrisson, dessen Figur zudem aus rein komödiantischer Sicht nicht mit den anderen mithalten kann. Carrel sollte und wird dann vermutlich 2011 den Emmy erhalten.
Die Vergessenen: Joel McHale als arrogant liebenswerter Jeff aus «Community» und selbstverständlich Ken Marino als Ron aus «Party Down». Allerdings lief die Serie quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit – die inzwischen abgesetzte Serienperle ist wohl nicht nur der Academy entgangen.
Wer sollte gewinnen: Jim Parsons, da seine Darstellung den Rest deutlich übertrumpft und ihm Baldwin zumindest in diesem Jahr nicht das Wasser reichen kann, von Shalhoub ein mal ganz zu schweigen.
Wer wird gewinnen: Tony Shalhoub. Sein letzter Gang. Was tröstet? Ein Emmy.
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