Quotenmeter.de mit einem Blick auf die Nominierten. Wer sollte gewinnen und wer wird es letzten Endes?
Nominiert als bester Nebendarsteller einer Comedyserie:
Neil Patrick Harris für «How I Met Your Mother»
Jesse Tyler Ferguson für «Modern Family»
Eric Stonestreet für «Modern Family»
Ty Burrell für «Modern Family»
Jon Cryer für «Two and a half Men»
Die Zahlen: Ein Aufeinandertreffen von alt und neu. Neil Patrick Harris, der am Wochende bereits für seine Gastrolle in «Glee» ausgzeichnet wurde, hofft nun schon seit drei Jahren auf den Emmy für seine Arbeit an «How I Met Your Mother». Knapp wurde es 2009 als Jeremy Piven («Entourage»), der die Statue zuvor drei Mal in Folge gewann, nicht nominiert wurde. Doch Haaris unterlag Jon Cryer, der immerhin vier Jahre gewartet hatte. Abgesehen von den beiden ist kein Darsteller aus dem Vorjahr nominiert. Stattdessen darf man Chris Colfer aus «Glee» sowie Jesse Tyler Ferguson, Eric Stonestreet und Ty Burrel aus «Modern Family» die Daumen drücken. Mit drei Nominieren muss letzteres Format schon fast gewinnen. Oder?
Die Chancen: Was gut klingt, muss nicht gleich gut sein. Die Nominierungen für die drei Männer aus «Modern Family» sind verdient, erfreulich und werfen zudem ein glückliches Licht auf die Serie, die vor wenigen Tagen schon mit dem Emmy für den besten Cast geehrt wurde. Doch letztlich kann es auch ein Nachteil sein mit drei Personen an den Start zu gehen – es kostet nämlich die Serie selbst Stimmen. Als Stimmberechtigter und Fan der Serie muss man gezwungenermaßen seinen Favoriten wählen und steckt so vielleicht bald in einer kleinen Sinnkrise. Bei Jon Cryer kann man sich indes nur wiederholen: Für seine Darstellung des neurotischen Bruders von Charlie Sheen/Harper muss er erstens belohnt und zweitens in der 'Hauptdarsteller'-Riege geführt werden. Doch die Wahrheit ist, dass Cryer mit dem Emmy im letzten Jahr genug belohnt wurde.
Jetzt ist es Zeit für Neil Patrick Harris, der zwar wie auch Alec Baldwin unter einer inhaltlich etwas schwächeren Staffel leiden musste, seinen Charakter Barney Stinson aber wie immer unglaublich wahnwitzig und doch glaubwürdig porträtieren konnte. Sein aktuelles Familienglück würde die Auszeichnung bestimmt perfekt machen. Dann gäbe es da noch Chris Colfer, der mit seiner Figur Kurt Hummel schnell zum Favoriten unter den so genannten Gleeks wurde und mit seinen 20 Jahren außerdem der jüngste Nominee in dieser Kategorie seit mehreren Dekaden ist. Die Nominierung ist eine Ehre, aber eigentlich sollte man Colfer nicht zu große Chancen einräumen. Das Ensemble seiner Show ist fast so groß wie deren Hype – die Chance auf den Emmy mag also flüchtig sein. Als so junger Schauspieler aber bei der ersten Nominierung abzuräumen, ist in Kreisen der Academy annähernd unmöglich.
Und doch darf man die neuen Anwandlungen des Komitees nicht unterschätzen. Colfer, Ferguson und Stonestreet spielen allesamt homosexuelle Figuren – etwas, das man in der Vergangenheit gerne ausgeklammert hat. Stonestreet liegt im Ranking dieser drei mit Sicherheit vorn – seine Figur schließt man augenblick ins Herz und sie harmoniert darüberhinaus von Anfang an mit dem gesamten Cast. Insgesamt werden sie aber von Ty Burrel ausgestochen, der als peinlicher Vater dreier Kinder noch Geschichte schreiben wird. Wichtig ist auch, dass Colfers beste Szenen aus «Glee» eigentlich dem Drama zuzuordnen sind und nicht der Comedy.
Die Vergessenen: Bei den zahlreichen Nominierungen von «Modern Family» hat man Ed O'Neil außen vor gelassen, der den Emmy neben Burrel definitiv am meisten verdient hat. Ein anderer Kandidat für den Preis wäre Danny Pudi aus «Community», der als wandelndes Film- und Serienlexikon begeistert.
Wer sollte gewinnen: Ein Unentschieden zwischen Ty Burrel und Neil Patrick Harris. Ersterer hat die Auszeichnung aus rein schauspielerischer Sicht verdient, letzterer für sechs Jahre konstante Awesomeness in «How I Met Your Mother».
Wer wird gewinnen: Neil Patrick Harris. Mit dem ersten Emmy hat er schon Samstag vorgelegt.