Unser Praktikant hat ein Problem: Das Kabelfernsehen ist tot. Was macht man nun ohne Fernsehen?
Kennen Sie das? Sie arbeiten den ganzen Tag, gehen danach ins Fitness-Studio und wollen sich nach einem anstrengenden Tag ihre Lieblingsserie im Fernsehen anschauen? In meinem Fall ist dies zwar nicht meine Lieblingsserie, aber ein Format, welches ich gerne schaue: «Fringe». Das Fernseherlebnis konnte allerdings nicht stattfinden – nicht etwa, weil Mutti lieber einen Film im ZDF sehen wollte, sondern da Kabel Deutschland einen technischen Ausfall hat.
Was macht man in einem solchen Moment? Richtig, man holt sich die Telefonnummer aus dem Internet. Doch der Internet-Anschluss, der ebenfalls von Kabel Deutschland ist, hat ebenso seinen Geist aufgegeben. Doch eine Familie hebt ja bekanntlich alle Anschreiben der Firma auf – für Notfälle. Danke Mutter! Also rief ich abends bei der Störungshotline unseres Kabelnetzbetreibers des Vertrauens an und bekam es mit einer Maschine zu tun. „Drücken Sie die ‚1‘, wenn es sich um ein Problem mit ihrem Fernsehempfang handelt. Drücken Sie die ‚2‘, wenn Sie Probleme mit dem Internet haben.“ Ähhh, ja. Danke.
Ein netter Herr begrüßte mich zu einer Zeit am Telefon, in der andere Leute schon im Bett liegen. Kundennummer hatte ich zwar nicht zur Hand, doch die Postleitzahl und die Straße reichten. Der Service-Mann am Telefon fragte mich, was alles nicht funktionierte und kam dann zum Ergebnis: Sie haben eine Störung, aber im Hause Kabel Deutschland arbeitet man daran. Einen Tag später scheint man immer noch daran zu arbeiten, denn derzeit kämpfen immer noch die weißen gegen die schwarzen Körner im Fernsehen. Ein erneuter Anruf beim Kabelriesen war genauso aufschlussreich: Auch nach 18 Stunden könne man mir nicht sagen, was das Problem sei. Es hieße lediglich, dass man an dem Problem arbeite.
Was macht man in solchen Momenten? Meine Familie wanderte deutlich früher ins Bett als zuletzt, ich wollte ebenfalls meine weiche Matratze aufsuchen. Oder doch noch ein wenig auf Quotenmeter.de surfen? Ach, das Internet geht ja nicht. Ich überlegte, was ich früher bei Langeweile machte: Ich suchte ein Computerspiel heraus und wollte dies spielen. Ohne Online-Service muss ich einen Patch herunterladen, heißt es. Ich gebe entnervt auf und schmeiße mich vor den Fernseher. Meine Lieblingsserie muss auf DVD herhalten: Zwei Folgen einer Krankenhausserie. Am Ende ist es nach Mitternacht, ich beschließe ins Bett zu gehen.
P.S. Zum Abschluss dieser Kolumne geht immer noch kein Kabelfernsehen, digitales Radio, Internet oder Kabel Deutschland-Telefon.