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Die amerikanische Filmakademie wird sich der NFL beugen müssen, denn das finale Spiel der Football-Season ist das Aufeinandertreffen der Gewinner der National Football Conference (NFC) und American Football Conference (AFC) im Superbowl, der jährlich bis zu 106 Millionen Amerikaner vor die Fernsehschirme lockt. Die Oscar-Verleihung, die im Schnitt auf etwa 33 Millionen Zuschauer kommt, könnte sich gegen die übermächtige Konkurrenz nicht halten.
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Auch die Grammys, die Verleihung des amerikanischen Musikpreises, sind von der verlängerten Football-Saison betroffen. Doch schon des Öfteren wurde am Sonntagnachmittag Football gespielt, während am Abend die Preise vergeben wurden. Für die Filmakademie ist Oscar-Verleihung an einem Montag derzeit interessanter als eine Preisverleihung im März. Denn im Februar werden theoretisch die höchsten Werbepreise erzielt, weshalb alle großen Fernsehstationen mit den besten Inhalten auf Sendung gehen.
Die Oscar-Verleihung hatte in den vergangenen Jahren viele unterschiedliche Termine. Eigentlich wechselten die Oscars im Jahr 2004 vom März auf den letzten Sonntag im Februar, doch auch danach fanden zwei der sechs Academy Awards im März statt. Allzu ungewöhnlich ist eine Verschiebung der Verleihung demnach also nicht. Damals hatten der ausstrahlende Sender ABC und die Verantwortlichen der Filmakademie Angst, dass die Übertragung der Olympischen Winterspiele negativen Einfluss auf die Reichweiten der Oscar-Verleihung haben könnte.