Konnte sich «Solitary» nach dem schweren Schlag in der Vorwoche wieder erholen? Schnitt ein Best-Of von «Verstehen Sie Spaß?» gut ab? Konnte ein weiterer «Atlantis»-Film diesmal punkten?
Nachdem am Freitag der Auftakt von «Wer wird Millionär?» bereits problemlos Tagessieger werden konnte und sogar in beiden Altersgruppen mit Abstand das beliebteste Format im Programm war, konnte am gestrigen Samstagabend «Das beste aus 30 Jahren "Verstehen Sie Spaß?"» dieses Kunststück wiederholen. Insbesondere beim Gesamtpublikum sahnte man mit durchschnittlich 5,86 Millionen Zuschauern sowie einem Marktanteil von 21,7 Prozent richtig ab, aber auch bei den jüngeren TV-Konsumenten lief es mit 1,64 Millionen Interessierten und einem Marktanteil von 16,6 Prozent sehr überzeugend. Dies konnte man vom diesjährigen «Grand Prix der Volksmusik» nicht unbedingt behaupten, denn insbesondere bei den jüngeren Menschen traf dieses Format erwartungsgemäß auf breite Ablehnung. Gerade einmal 0,29 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren fieberten mit Deutschlands Volksmusikbeitrag im internationalen Vergleich mit, dies führte zu sehr schwachen 2,9 Prozent Marktanteil. Beim Gesamtpublikum sah es deutlich besser aus, aufgrund der schwächelnden Konkurrenz reichten hier sogar 3,86 Millionen Zuseher aus der Bundesrepublik, um das Zweite Deutsche Fernsehen auf den zweiten Platz zu katapultieren. Mit 14,1 Prozent lag man zudem deutlich über dem aktuellen Senderschnitt.
Ebenfalls ein Erfolg war auch in dieser Woche der US-Seriensamstag auf Sat.1, denn «Navy CIS: Los Angeles» hat sich trotz leichter Verluste im Vergleich zum Serienauftakt längst auf einem zufriedenstellenden Niveau stabilisieren können. In dieser Woche sahen dem Spin-Off der Erfolgsserie «Navy CIS» 2,15 Millionen Deutsche zu, was eher schwache 8,1 Prozent beim Gesamtpublikum zur Folge hatte. Aufgrund der sehr zufriedenstellenden 13,0 Prozent beim insbesondere für private Sendestationen wichtigen jungen Publikum, welche ein Resultat aus 1,22 Millionen Serienfans waren, war dieses Format dennoch ein Erfolg für den Sender. Ähnliches gilt auch für die Doppelfolge «Criminal Minds» im Anschluss, die mit 2,23 Millionen bzw. 2,14 Millionen Zuschauern insgesamt ebenfalls deutlich im einstelligen und somit unterdurchschnittlichen Marktanteilbereich verharrten, jedoch bei den Jungen auf gute 12,6 Prozent und 13,1 Prozent gelangten. Aufgrund höherer Ansprüche ein völliger Flop war hingegen das Abendprogramm von RTL, welches froh sein wird, wenn es wieder seine Casting-Shows ausstrahlen kann. Mit Spielfilmen funktioniert es offensichtlich nicht, was zumindest im Fall von «Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt» jedoch keine allzu große Überraschung war, nachdem ein anderer Teil dieser Reihe vor wenigen Wochen bereits ein Totalausfall war. Diesmal sahen sich 1,91 Millionen Bundesbürger den Film an, mit 7,0 Prozent bei allen sowie 12,2 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern lief es jedoch gar nicht gut. Auch der anschließende Thriller «Taking Lives - Für dein Leben würde er sterben» konnte zwar mit einer überaus prominenten Besetzung aufwarten, aber auch Angelina Jolie und Kiefer Sutherland lockten nur 1,63 Millionen Menschen, in der Zielgruppe fiel man damit sogar noch auf 11,8 Prozent herab.
Allmählich dem Ende entgegen schreitet die ProSieben-Show «Solitary», worüber sich der Münchener Sender inzwischen wohl auch freuen wird. Nach guten Auftaktfolgen ist das aus den USA adaptierte Format mittlerweile im Quotensumpf angekommen, obgleich es in dieser Woche immerhin im Vergleich zur letztwöchigen Katastrophe wieder bergauf ging. Mit 1,42 Millionen Zuschauern konnten zwar nur 5,2 Prozent aller Fernsehenden begeistert werden, in der jungen Zuschauergruppe betrieb man jedoch Schadensbegrenzung und generierte 1,06 Millionen und nur leicht unterdurchschnittliche 10,7 Prozent. Danach ging es ohnehin wie gewohnt bergauf, denn «Elton vs. Simon - Die Show» steigerte sich auf 1,60 Millionen und gute 13,1 Prozent in der werberelevanten Zuschauergruppe. Besser noch als «Solitary» schnitt diesmal kabel eins ab, das ein weiteres Mal erfolgreich auf das Krawallduo Bud Spencer und Terence Hill am Samstagabend setzte. In dieser Woche lief die 1973 in Spanien und Italien gedrehte Actionkomödie «Zwei wie Pech und Schwefel» auf dem lukrativsten Sendeplatz des Tages und enttäuschte den Sender nicht. Immerhin 1,43 Millionen Menschen sahen den Prügeleien des sympathischen Kultduos zu, mit 5,3 Prozent lag man klar über Senderschnitt. Dies gelang auch in der jungen Zuschauerschaft, wenngleich man dort mit 0,82 Millionen und 8,3 Prozent doch deutlich hinter vier der fünf größten deutschen Fernsehsender zurückblieb.
Gut lief es auch für RTL II, das mit dem zweiten Teil deines Science Fiction-Thrillers «Meteoriten - Apokalypse aus dem All» tatsächlich auf sehr zufriedenstellende 1,28 Millionen Menschen setzen konnte. Die Werte waren mit 4,7 Prozent bei Allen und 7,7 Prozent bei den Jüngeren erstaunlich gut, lag man am Vortag doch noch auf deutlich niedrigerem Niveau. Im Anschluss ließ das Interesse an einer weiteren Ausstrahlung von «Scream 3» jedoch merklich nach, mit 0,71 Millionen Zuschauern wurden nur 3,7 Prozent aller Fernsehenden und 6,3 Prozent der Jungen erzielt. Einen namhaften Cast hatte VOX in seinem am Samstagabend ausgestrahlten Militärdrama «Men of Honor» vorzuweisen, doch für Robert de Niro und Charlize Theron interessierten sich nur 1,14 Millionen Deutsche, womit die rote Laterne diesmal ausnahmsweise an diesen Sender ging. Wirklich schlecht waren aber die Werte auch nicht, denn mit 4,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,5 Prozent bei den Werberelevanten war man nicht so weit von zufriedenstellenden Einschaltquoten entfernt.