Die US-amerikanische Jugendserie «Gossip Girl» hatte es auf dem deutschen Markt von Beginn an nicht leicht. Die erste Staffel sendete ProSieben noch am Samstagnachmittag um kurz nach 16.00 Uhr und erreichte damit in der Spitze bis zu 13,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Da die Serie aber vor allem am Ende immer wieder in den einstelligen Bereich abfiel, blieben letztendlich nur 9,7 Prozent Marktanteil im Durchschnitt auf der Uhr stehen. Für ProSieben war dies anscheinend zu wenig und der Sender verlegte den zweiten Durchlauf der US-Serie auf den Sonntagmorgen, 25 neue Folgen sollten hier mit sich ständig ändernden Startzeiten das Publikum anlocken. Doch mit «One Tree Hill» scheiterte bereits eine Serie mit dem gleichen Hintergrund auf diesem Sendeplatz, der zweiten Staffel von «Gossip Girl» erging es da schlussendlich nicht anders.
Schon der Auftakt am 7. März 2010 verlief mit 5,2 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe miserabel, eine Woche später wurden ebenfalls nur schlechte 5,7 Prozent gemessen. Insgesamt kam die Serie im März 2010 auf durchschnittlich 430.000 Zuschauer am Sonntagmorgen, 340.000 von ihnen befanden sich zudem im werberelevanten Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Im Mittel reichte dies für 5,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, insgesamt wurden nur 3,5 Prozent erzielt.
Im April sah es schon ein wenig besser aus, wenngleich man noch immer meilenweit unter dem Senderschnitt von ProSieben lag. Am 18. April unterhielt die Serie von Josh Schwartz immerhin 700.000 Zuschauer ab drei Jahren, gute 6,8 Prozent Marktanteil wurden gemessen. 560.000 junge Zuseher sorgten außerdem für 11,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Damit lag «Gossip Girl» mit den Marktanteilen in der Zielgruppe zum erstem Mal im zweistelligen Bereich, allerdings sollte dies keiner weiteren Folge der zweiten Staffel gelingen. Im April kam die US-Serie auf durchschnittlich 8,4 Prozent Marktanteil bei den umworbenen Zuschauern.
In den Monaten Mai und Juni sah es für die Jugendserie nicht besser aus, die acht in diesem Zeitraum gezeigten Folgen kamen im Mittel auf nur 6,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Im Mai lag die durchschnittliche Sehbeteiligung bei den jungen Zuschauern noch bei 300.000, vier Wochen später waren es schon nur noch 280.000. Den absoluten Tiefpunkt der Staffel bildete dabei die 14. Folge am 20. Juni 2010, nur 280.000 Menschen schalteten damals ein, 2,2 bei allen und 3,5 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern waren die Folge.
Trotz der desaströsen Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen hielt ProSieben durch und zeigte den zweiten Durchlauf komplett zu Ende. Die Folgen 16 bis 19 hatten im Juli dieses Jahres im Schnitt 310.000. Zuschauer, von denen sich nur 240.000 im werberelevanten Alter befanden. In der Zielgruppe bedeutete dies durchschnittlich fünf Prozent Marktanteil, bei den Zuschauern ab drei Jahren lag dieser Wert bei 2,9 Prozent. Zum Schluss wollten die Senderverantwortlichen das Format aber doch so schnell wie möglich beenden. Am 22. August gab es die letzten drei Folgen der zweiten Staffel dann am Stück zu sehen. Die letzten beiden Episoden kamen dabei auf genau 510.000 Zuschauer ab drei Jahren, 4,5 und 4,4 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Auch bei den Werberelevanten hatten die zwei letzten Folgen mit 390.000 die gleiche Zuschauerzahl, mehr als acht bzw. 7,4 Prozent Marktanteil waren aber auch hier nicht drin. Insgesamt blieb man auch im August bei schlechten 6,8 Prozent Marktanteil hängen.
Nach dem Ablauf der zweiten Staffel lässt sich sagen, dass sich der Wechsel von „Gossip Girl“ auf den Sonntagmorgen nicht gelohnt hat. Zumindest nicht, wenn man die Gesamtzuschauer und die 14- bis 49-Jährigen als Maßstab nimmt. Die 25 Folgen kamen im Mittel auf nur 400.000 Zuseher, von denen 310.000 aus der werberelevanten Zielgruppe kamen. Bei den 14- bis 49-Jährigen generierte die US-Jugendserie im Schnitt 6,4 Prozent Marktanteil, beim Gesamtpublikum fuhr man 3,8 Prozent ein. Wie ProSieben Ende Juli erklärte, wolle man an «Gossip Girl» trotz den schwachen Quoten festhalten. Allerdings soll die dritte Staffel einen neuen Sendeplatz erhalten. Wann und wo die neuen Folgen zu sehen seien werden, ist derzeit noch unklar.