«Heroes: Neubeginn» (4x01)

Story

Nach Matt Parkmans Intervention steckt Sylar im Körper des ermordeten Nathan Petrelli fest. Er füllt dessen Rolle als Politiker aus, ohne zu bemerken, wer er eigentlich ist. Doch sein Innerstes sträubt sich und die wahre Persönlichkeit Sylars drängt mit allen Mitteln zurück an die Oberfläche. Auf Angelas Bitten, die Gehirnwäsche nochmals zu verstärken, reagiert Parkman ablehnend, weil er seine Kräfte nicht mehr einsetzen will. Doch die ständigen Heimsuchungen von Sylars Geist und eine gehörige Portion Eifersucht ändern seine Meinung.

Noah Bennet steht auf der Todesliste der getöteten Tracy Strauss, die in wässriger Gestalt zurückgekehrt ist und nun systematisch Rache übt. Noah möchte ihr Vertrauen wieder erlangen und bietet Tracy an, sie aus Dankos Schusslinie zu bringen, doch ehe er den Beweis antreten kann, wird Danko von einem unbekannten Messerwerfer getötet. Claire hat derweil am neuen College mehrere unliebsame Begegnungen. Vor allem ist da ihre neue Mitbewohnerin Annie, eine Vorzeige-Streberin, die kurz nach ihrem ersten Treffen umkommt. Die Polizei glaubt an einen Selbstmord, doch daran zweifeln Claire und ihre Studienkollegin Gretchen heftig und stellen Nachforschungen an.

Auf einem Jahrmarkt findet sich eine Schaustellertruppe um den zwielichtigen Samuel zusammen – allesamt Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Auf diesem Jahrmarkt landet auch Hiro nach einem missglückten Zeitsprung. Es ist die Stelle, an der vor vierzehn Jahren seine eigene Geschichte als einer der Heroes begann. Und es kommt zu einer schicksalhaften Unterredung mit Samuel.

Darsteller

Jack Coleman («Kingdom Hospital») ist Noah Bennet
Greg Grunberg («Alias») ist Matt Parkman
Ali Larter («So was wie Liebe») ist Tracy Strauss
James Kyson-Lee («Shutter») ist Ando Masahashi
Masi Oka («Get Smart») ist Hiro Nakamura
Hayden Panettiere («Die Lügen meiner Mutter») ist Claire Bennet
Adrian Pasdar («Für alle Fälle Amy») ist Nathan Petrelli
Zachary Quinto («So noTORIous») ist Sylar
Cristine Rose («Mrs. Harris») ist Angela Petrelli
Milo Ventimiglia («Gilmore Girls») ist Peter Petrelli

Story

Die Superhelden-Serie «Heroes» startete im September 2006 beim amerikanischen Fernsehsender NBC. Die Einschaltquoten waren klasse, zunächst sahen rund 13 Millionen Menschen Woche für Woche zu. Inhaltlich hatte das Format schon immer Schwächen, denn von den Fans und Kritikern wurde oft bemängelt, dass die Serie ihre Zeit brauche, um „in Fahrt“ zu kommen. Nachdem die Storylines merkbar schlechter wurden, verabschiedeten sich immer mehr Zuschauer.

Obwohl der Fernsehsender NBC wusste, dass sich «Heroes» zu einem Flop entwickelt hatte, bestellte man die vierte Staffel. Diese brachte nur miserable Einschaltquoten und auch die Qualität lässt sich fast 1:1 auf die Zuschauerzahlen übertragen. Der Charakter von Adrian Pasdar (Nathan Petrelli) ist seit der vergangenen Staffel verstorben, jedoch ist er weiterhin auf dem Bildschirm zu sehen. Man schenkte Matt Parkman einfach die Möglichkeit, dass man Sylars Geist in Nathans Körper einsperren kann – was für ein Quatsch! Serien wie «CSI – Den Tätern auf der Spur» oder «Emergency Room» lassen Hauptdarsteller sterben, um die Zuschauer im Bann zu halten. Gleiches bei Ali Larter, die erst Niki Sanders, dann Tracy verkörperte. Auch ihre erste Figur wurde umgebracht, da man die Darstellerin nicht verlieren wollte, sollte ein hanebüchener Plot ihr Erscheinen erklären. Mit solchen Aktionen hat die Serie inzwischen mehr als die Hälfte der ehemaligen Fans verloren.

Die Superhelden dieser Fernsehserie sind verbraucht und haben ohnehin wenig Tiefe, weshalb man mit den Figuren wenig arbeiten kann. Noah Bennet klagt seit vier Staffeln über „Die Firma“, Matt wird alles zu viel und möchte aussteigen und Claire ist immer noch der ausgeflippte Teenager. Dadurch, dass jeder Charakter ein eigenes großes Umfeld hat und erneut – wie in Staffel 2 und 3 – unzählige Gastdarsteller eingebaut werden, wird das Feld der Akteure unüberschaubar groß. Daher: Das Ensemble-Drama kommt nicht voran, denn es bleibt für den einzelnen Charakter nicht mehr als sechs Minuten Story.

Vor allem der Plot von Ando und Hiro ist – nett gesagt – eine Katastrophe. Die beiden verschwenden die kostbare Sendezeit mit dem Aufbau einer Superhelden-Hotline, da die beiden so bekannt wie Superman, Batman und Spider-Man werden wollen. Auf einmal bekommt der Zuschauer auch noch gesagt, dass Ando schon immer auf die Schwester von Hiro stand – und weil das schon immer so ist, wird das in Staffel vier das erste Mal erwähnt. Hier wollten die Macher wohl einfach eine Liebesgeschichte einbauen, die nur bei «Transporter» überflüssiger war.

Des Weiteren ist auch Claire Bennets Uni-Ausflug mehr oder weniger langweilig. Es passiert in den ersten Minuten nichts Wichtiges und außerdem spielt es sich wie in den vergangenen Staffeln ab: Claires Bekanntschaften passiert etwas Schlimmes, keiner interessiert sich dafür, Claire forscht selbst nach und schließlich gerät sie in Gefahr. Überraschend ist «Heroes» schon lange nicht mehr. Es gibt zwar immer neue Charaktere, die allerdings storytechnisch nicht überzeugend sind. Darüberhinaus müsste man sich erst einmal von dem riesigen verbrauchten Hauptcast verabschieden, um den neuen Personen eine entsprechende Screentime zu geben. Wer die Folge der neuen Staffel gesehen hat, wird wissen, warum die Einschaltquoten der Fernsehserie «Heroes» so massiv abgesoffen sind.

Das Fazit der neuen Staffel fällt erschreckend aus: Zwar sind Kostüme, Szenenbild, Kamera etc. auf dem gewohnten Hollywood-Niveau, aber die Universal Media Studios-Produktion hat furchtbare Drehbücher. Vereinzelt gibt es noch Fans, die sich diesen Ausfall ansehen wollen oder gar Gefallen daran finden, dies täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Produzenten die Serie verhunzt haben.

RTL II strahlt die vierte Staffel von «Heroes» ab Mittwoch, 1. September 2010, um 21.20 Uhr aus.