Nach 1.714 Folgen von «Das Quiz» war am Dienstag Schluss. Angesichts der Quoten dürfte sich die Trauer darüber in Grenzen halten.
Es ist schon einige Zeit her als Jörg Pilawa mit einer Vorabendsendung «Das Quiz» große Zuschauermassen zur ARD lockte. Der Quiz-Onkel startete die Sendung direkt nach seinem Wechsel ins Erste Deutsche Fernsehen und machte somit da weiter, wo er in Sat.1 aufgehört hatte. Unter seiner Moderation war die immer um 19.40 Uhr gezeigte «Quiz Show» ein großer Erfolg, das größtenteils live gezeigte Format interessierte teilweise mehr als fünf Millionen Bundesbürger.
Diese Zuschauerzahlen erreichte der Hamburger teilweise auch im Ersten – um 19.15 Uhr begrüßte Pilawa dienstags bis freitags zur lustigen Raterunde. Mit der Zeit nahm das Interesse an dem Format jedoch spürbar ab, vor allem die jungen Zuschauer hatten keine Lust mehr auf die Raterunde. Das änderte sich auch in den zurückliegenden Wochen nicht, als die Show in ihren finalen Zügen lag. Bereits Ende 2009 wurden die letzten Folgen der Sendung aufgezeichnet, durch das geschickte Einschieben von Wiederholungen gelang es dem Ersten aber, die Episoden bis in den Spätsommer zu strecken, sodass erst in dieser Woche die letzte neue Folge der Sendung über die Bildschirme flimmerte.
Zwischen Juli und Anfang September kam die Quizshow der ARD nur noch auf 2,22 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was sehr wenig ist. RTL versammelt zu dieser Zeit rund ein Drittel mehr Menschen vor den Bildschirmen, die ARD hat auf dem «Quiz»-Sendeplatz also durchaus noch etwas zu tun. Die durchschnittlichen Marktanteile lagen mit nur noch 10,8 Prozent deutlich unter dem Senderschnitt und somit auch unterhalb der Erwartungen. Das zeigt sich übrigens besonders bei den 14- bis 49-Jährigen, über deren Wichtigkeit im ARD-Vorabend gerne gestritten werden darf. Völlig irrelevant sind sie keinesfalls.
Das Ergebnis von nur 3,4 Prozent Marktanteil dürfte zuletzt auf jeden Fall zu denken gegeben haben, schließlich ist es für einen öffentlich-rechtlichen Sender auch Aufgabe Programm für jüngere Altersklassen zu machen. Mit durchschnittlich gerade einmal 0,25 Millionen Zusehern dieser Gruppe gelang dies um 19.15 Uhr zuletzt nur sehr bedingt.
Die höchste Reichweite des Betrachtungszeitraums wurde übrigens am 25. August gemessen – damals kam das Format mit Jörg Pilawa auf 2,75 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, daraus resultierte eine durchschnittliche Quote von 11,5 Prozent. Das war auch fast schon das höchste der Gefühle: Am vergangenen Donnerstag, als die erste von drei neuen Episoden zu sehen war, kam die Sendung auf zwölf Prozent und somit den besten Wert der vergangenen Wochen. Bei den 14- bis 49-Jährigen stellte das Format Ende Juli mit 4,5 Prozent einen Top-Wert auf. Damit lag man allerdings immer noch weit unterhalb des ARD-Schnitts.
Ausschläge gab es aber auch in die andere Richtung: Weniger als zwei Prozent der Jungen sahen nie zu, mit nur 2,1 Prozent am 9. Juli 2010 kam man dem aber gefährlich nahe. Ein WM-Spiel lief an diesem Tag übrigens nicht im Gegenprogramm. Mit nur 1,57 Millionen Zuschauern ab drei Jahren fiel die Reichweite genau eine Woche später, ebenfalls an einem Freitag, so niedrig aus wie sonst nie. Pilawa war zuletzt für die ARD also nur noch ein Imageträger, aber keinesfalls mehr ein Garant für hohe Quoten. Angesichts dieser Zahlen ist es durchaus ein mutiger Schritt, dass er nun im ZDF erneut eine Quizshow moderieren möchte.