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Das Erste: Bedauern über Schmidts Abgang

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Nicht nur die Branche war vom neuesten Personal-Coup des Bällchensenders Sat.1 überrascht. Auch die ARD rieb sich offenbar die Augen über Schmidts bevorstehenden Wechsel.

Am Montagmittag sorgte eine Knaller-Nachricht für großes Aufsehen in der Medienbranche: Harald Schmidt wird im kommenden Jahr bei der ARD seine Koffer packen und zum Bällchensender Sat.1 wechseln. Dort soll er «Die Harald Schmidt Show» wiederbeleben. Mit diesem spektakulären Personal-Coup konnte Sat.1-Geschäftsführer Andreas Bartl überraschen. Wie nun bekannt wurde, gab es sogar aus einigen internen Reihen in der ARD Verwunderungen darüber, dass Schmidt der öffentlich-rechtlichen Anstalt den Rücken kehren wird.

In einem kürzlich veröffentlichten Statement von Programmdirektor Volker Herres heißt es: „Es war geplant, über eine Fortsetzung in den nächsten Wochen zu sprechen. Den Entschluss von Harald Schmidt, ab Herbst 2011 zu Sat.1 zu wechseln, bedauern wir." Weiterhin betont er, dass eine Kooperation durchaus möglich gewesen wäre: „Denn wir haben seit 2005 sehr gerne und erfolgreich mit ihm zusammengearbeitet und hätten uns gut vorstellen können, diese Zusammenarbeit fortzusetzen." Letztendlich hatte Schmidt anscheinend genung von dem ewigen hin und her über die durchaus wackelige Zukunft seiner Late-Night. Im Vorfeld wurde der Eindruck, dass die Verantwortlichen nicht hunderprozentig hinter den Komiker stehen, immer größer. Kein Wunder also, dass das vermeintlich gute Verhältnis zwischen beiden Parteien zum Ende hin deutlich verblasste.

Ohnehin wäre Schmidt nicht ungeschoren an der bevorstehenden Programmreform im nächsten Jahr vorbei gekommen. Durch die Planung, die «Tagesthemen» ab 2011 zu einer festen Uhrzeit senden zu wollen und im Anschluss auf Talkformate zu setzen, stand sein Format auf der Kippe. Der Stamm-Sendeplatz am Donnerstagabend wurde somit automatisch gestrichen. Auch die in Erwägung gezogene Alternative, Schmidt den bislang erfolgslosen «Satire-Gipfel» zu überlassen, stoß auf wenig Gegenliebe beim Spaßvogel.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Fest steht, dass Schmidts neuer Arbeitgeber demnächst Sat.1 heißt. Ein dementsprechender Vertrag für zwei Jahre wurde schon mit dem Privatsender geschlossen. «Die Harald Schmidt Show» steht dann vor ihrem Comeback und soll zweimal wöchentlich ausgestrahlt werden. Vor einigen Jahren erwies sich die Show schon einmal als voller Erfolg für Sat.1 - nicht nur aus der quotentechnischen Sicht, sondern auch, weil das Format inhaltlich sehr zu überzeugen wusste. Unter anderem wurde die Sendung in ihrer knapp achtjährigen Laufzeit von 1995 bis 2003 mit Grimme- und Fernsehpreisen überschüttet.

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